Schweiz

«Vertiefungen» im Reaktordruckbehälter von Beznau 1 festgestellt

ZUM 50. JAHRESTAG DES BAUBEGINNS DES AKW BEZNAU AM SONNTAG, 6. SEPTEMBER 2015 STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Das Kernkraftwerk Beznau I und II mit den beiden Reaktorbloecken ...
Blick auf Beznau I und II. Bild: KEYSTONE

«Vertiefungen» im Reaktordruckbehälter von Beznau 1 festgestellt 

12.08.2017, 10:4712.08.2017, 16:17
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In der Stahlplattierung des Reaktordruckbehälters des AKW Beznau 1, das seit März 2015 stillsteht, sind bei Revisionsarbeiten «Vertiefungen» festgestellt worden. Gemäss der Betreiberin Axpo und der Atomaufsichtsbehörde ENSI sind die Befunde nicht sicherheitsrelevant.

In der Stahlplattierung des Reaktordruckbehälters wurden «einzelne, geringfügige Vertiefungen» registriert. Die Medienstelle des Energiekonzerns Axpo, der das AKW betreibt, bestätigte am Samstag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund».

Dem ENSI gemeldet

Sämtliche Auffälligkeiten seien untersucht und bewertet worden. Auf die Funktion beziehungsweise die Integrität des Reaktordruckbehälters haben die Vertiefungen gemäss Axpo «keine Auswirkungen».

Der Energiekonzern meldete den Befund dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI). Die Atomaufsichtsbehörde ordnete die Befunde auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare und radiologische Ereignisse (INES) auf der untersten Stufe 0 («Abweichung») zu.

Bei der genaueren Messung im Jahr 2015 seien drei bewertungspflichtige Befunde zum Vorschein gekommen, deren Tiefe etwa die halbe Dicke der Plattierung betrage, wird das ENSI im Zeitungsbericht zitiert. Die Befunde stellten «keine Beeinträchtigung für den sicheren Betrieb des Reaktordruckbehälters» dar. Die Ursache liege meist in der Herstellung.

Öffentlichkeit nicht informiert

Der Energiekonzern Axpo hatte die Öffentlichkeit nicht über diese Befunde informiert. Der Fokus in der Kommunikation sei auf den Befunden im Zusammenhang mit den Aluminiumoxideinschlüssen im Reaktordruckbehälter gelegen, hält die Medienstelle dazu fest.

Beznau 1, einer der ältesten kommerziellen Reaktoren der Welt, ist seit März 2015 vom Netz. Im Sommer des gleichen Jahres wurden am Reaktordruckbehälter rund 925 Materialfehler entdeckt.

Es sind fehlerhafte Materialstellen von einer Grösse von 5 bis 6 Millimetern. Gemäss Abklärungen der Axpo sind diese Materialfehler nicht während des Betriebs des Reaktors entstanden, sondern bei der Schmiedung des Druckbehälters 1965 in Frankreich.

Axpo gibt sich zuversichtlich, Beznau 1 am 31. Oktober wieder anfahren zu können. Der Termin ist bereits mehrfach verschoben worden. Grund für die neuste Verschiebung seien die «Prüfkommentare der Aufsichtsbehörde» ENSI zum eingereichten Sicherheitsnachweis für den Reaktordruckbehälter von Beznau 1, hiess es. (sda)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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chnobli1896
12.08.2017 11:19registriert April 2017
bei all dem nordkorea-usa geschreibsel geht fast vergessen, dass wir unter umständen auch ohne atomkrieg alle atomar verseucht werden können wenns dumm läuft
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Lord_Mort
12.08.2017 10:59registriert Oktober 2015
Haben das ENSI und die AKW Betreiber denn schon jemals was gefunden, das sicherheitsrelevant war? Ich glaube das ist noch nie vorgekommen. Was ich mich weiter Frage ist, ob alle diese kleinen nicht sicherheitsrelevanten Vorkommnisse denn in ihrer Gesamtheit nicht doch sicherheitsrelevant sind?
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pun
12.08.2017 11:28registriert Februar 2014
Und wenn der Scheiss dann doch hochgeht, war natürlich niemand schuld (nicht, dass es dann für einen Grossteil der Schweizer Bevölkerung noch von Relevanz wäre).
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