Schweiz

Premiere in Zug: Jetzt erhebt Airbnb in der Schweiz Kurtaxen

View of new residential buildings right, and the Uptown residential and business building on Allmendstreet in the city of Zug, Switzerland, August 23, 2013. The townscape of Zug has dramatically chang ...
Wer in Zug in einem Airbnb schläft, muss jetzt Kurtaxen abliefern.Bild: KEYSTONE

Ende eines langen Streits: Jetzt erhebt Airbnb in der Schweiz Kurtaxen

Ab dem 1. Juli gilt eine neue Vereinbarung. Diese könnte schon bald auf die ganze Schweiz ausgeweitet werden. 
18.06.2017, 06:0820.06.2017, 00:14
Mehr «Schweiz»

Airbnb, die Internetplattform für private Ferienunterkünfte, erhebt ab 1. Juli die Kurtaxe für Zug Tourismus. Die Vereinbarung zwischen Airbnb und Zug Tourismus ist die Erste in der Schweiz.

Künftig wird Airbnb über seine Plattform automatisiert die Berherbergungsabgaben für alle Gastgeber im Kanton Zug einziehen und an die Zuger Tourismusorganisation weiterleiten, wie Airbnb und Zug Tourismus gemeinsam am Sonntagmorgen mitteilten.

Video: watson

Damit sei Zug der erste Schweizer Kanton, in dem ein solches automatisiertes Verfahren zum Einsatz komme. «Das digitale Einziehungsverfahren vereinfacht das Handling für Zuger Gastgeber und uns gleichermassen», lässt sich Seraina Koller, Geschäftsführerin von Zug Tourismus in der Mitteilung zitieren.

Mit der Vereinbarung gelingt es Airbnb erstmals in der Schweiz, einen Schlusspunkt unter einen Jahre dauernden Zwist um die Kurtaxe zu setzen. Denn seit langem fordern Hotels gleichlange Spiesse für professionelle und private Wohnungs- und Zimmeranbieter.

Gespräche mit weiteren Kantonen

Airbnb kündigt denn in der Mitteilung auch weitere solcher Vereinbarungen an. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagt eine Sprecherin, sie rechne bereits im laufenden Jahr mit weiteren Partnerschaften. Man sei mit verschiedenen Kantonen im Dialog.

Airbnb-Vermieter kassiert im Schnitt 2900 Franken
Über Airbnb haben 2016 rund 2000 Touristen aus aller Welt bei Gastgebern in Zug übernachtet. Zug Tourismus schätzt, dass dies einem Anteil von rund 3 Prozent an der Gesamtzahl der Logiernächte im Kanton entspricht.Der typische Zuger Gastgeber vermietete sein Zuhause im Durchschnitt für 26 Tage im Jahr und nahm damit 2900 Franken ein, wie Airbnb in der Mitteilung angibt

Weltweit hat Airbnb mit über 270 Städten und Kommunen eine solche Vereinbarung zur automatisierten Erhebung und anschliessenden Ausschüttung der Beherbungssteuern. Wie es in der Mitteilung weiter heisst, seien seit dem Start des Modells im Jahr 2014 insgesamt 240 Millionen Dollar erhoben und wieder abgeführt worden.

Zug Tourismus wie auch Airbnb versprechen, dass die Abgaben für Massnahmen und Einrichtungen genutzt werden, die «vorwiegend im Interesse der Abgabepflichtigen liegen». Will heissen: Die kantonale Tourismusorganisation nutzt das Geld für ihre Dienstleistungen und Angebote, für Marketing und um den Markt für den Zuger Tourismus zu bearbeiten.

Zug ist dir zuwenig spektakulär? Dann schau dir diese Airbnb-Zimmer an...

Die 20 angesagtesten Unterkünfte auf Airbnb

1 / 44
Die 20 angesagtesten Unterkünfte auf Airbnb
Diese griechische Traumvilla befindet sich etwas ausserhalb Athens.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
atomschlaf
18.06.2017 10:49registriert Juli 2015
Bravo! So geht das.
Zeigt auch, dass es keine zusätzlichen neuen Gesetze braucht, denn AirBnB ist letztlich nichts weiter als ein neuer Vertriebskanal zur Ferienwohnungs- und Zimmervermietung.
261
Melden
Zum Kommentar
4
Homophobe Aussagen: Rechtsextremer Autor rechtskräftig verurteilt

Das Bundesgericht hat die Verurteilung des rechtsextremen Autors Alain Soral wegen Diskriminierung und Aufruf zu Hass bestätigt. Der in Lausanne VD lebende Franzose äusserte sich 2021 in einem im Internet veröffentlichten Interview herablassend über die sexuelle Orientierung einer Journalistin und über Homosexuelle im Allgemeinen.

Zur Story