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Bluten für die Krippe – Zürcher Eltern zahlen 66% selber, Frankfurter nur 14%

Bluten für die Krippe – Schweizer Eltern zahlen 66% selber, Deutsche nur 14%

Die Kitas in der Schweiz werden dank Subventionen bald günstiger. Der internationale Städtevergleich zeigt: Schweizer Mütter und Väter müssen massiv tiefer in die eigene Tasche greifen als ihre ausländischen Pendants.
04.05.2017, 11:5604.05.2017, 18:36
Jessica Reust
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Des enfants mangent dans la creche garderie Crechendo le jour de son inauguration au siege de La Mobiliere Vie ce lundi 22 octobre 2007 a Nyon. La Mobiliere Vie a transforme une partie de son siege po ...
Bild: KEYSTONE

Gute Neuigkeiten für Eltern, die ihre Kinder extern betreuen lassen: Am Dienstag hat nach dem Ständerat auch der Nationalrat der Verbilligung von Kinderkrippen zugestimmt. Rund 100 Millionen aus der Bundeskasse sollen künftig dafür eingesetzt werden, die Eltern bei den Kita-Kosten zu entlasten. 

SP-Bundesrat Alain Berset wies in der Debatte daraufhin, dass sich die öffentliche Hand in der Schweiz im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern deutlich weniger an den Kosten für die familienergänzende Kinderbetreuung beteiligt. Wie krass die Unterschiede ausfallen, zeigt ein internationaler Städtevergleich aus einem Forschungsbericht, den der Bund 2015 publiziert hat.

Finanzierung Kinderkrippen
watson

Der Vergleich der Stadt Zürich mit anderen europäischen Städten zeigt deutlich, dass Eltern in der Schweiz markant weniger unterstützt werden. So beträgt die Beteiligung der Stadt Zürich bloss 34 Prozent, während in Städten im benachbarten Ausland mindestens 75 Prozent der Kosten subventioniert werden. Ein Spezialfall stellt Frankreich dar, wo sich neben der öffentlichen Hand auch die Arbeitgeber kräftig an den Krippenkosten beteiligen – sowohl über Sozialversicherungsbeiträge als auch direkt.

Von der Idee, die Krippenplätze in der Schweiz stärker zu subventionieren, waren im Nationalrat dennoch nicht alle begeistert. Der Staat mache schon heute viel für die externe Kinderbetreuung, sagte Nadja Pieren (SVP/BE) mit Verweis auf die seit 2003 laufende Anschubfinanzierung des Bunds. FDP-Sprecher Hans-Ulrich Bigler (ZH) ergänzte, Familienpolitik sei gemäss Verfassung Sache von Kantonen und Gemeinden.

Wenn du diese Spielplätze siehst, wünschtest du dir, du wärst ein dänisches Kind

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In Dänemark gibt es definitiv die coolsten Spielplätze der Welt. Verantwortlich dafür ist vor allem die Firma Monstrum und ihre speziellen Designs.

bild: monstrum.dk
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103 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Madison Pierce
04.05.2017 12:10registriert September 2015
Die Subventionierung von Krippen ist Unsinn. Wenn man Familien fördern will (was ich als wichtig erachte, Kinder sind ja unsere Zukunft), soll man die Kinderzulagen erhöhen. Es soll jede Familie selbst entscheiden, welches Betreuungsmodell sie möchte.

Finanziert man die Krippen, ist es unfair für jene, die sich eine berufliche Auszeit für die Kinderbetreuung nehmen. Die haben dann nicht nur einen Lohnausfall, sondern bezahlen über die Steuern auch die Krippenplätze derer, die Doppelverdiener geblieben sind.
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Elpolloloco
04.05.2017 12:24registriert Dezember 2016
und der nächste Artikel lautet:
Bluten für Steuern: so viel bezahlt man in Deutschland oder Frankreich!
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glass9876
04.05.2017 12:43registriert Juli 2015
Stimmt so nicht! In Zürich werden bis zu 90% durch die Stadt bezahlt:

https://www.stadt-zuerich.ch/content/dam/stzh/ssd/Deutsch/Volksschule/dokumente/betreuung/Tarif%c3%bcbersicht%20Neue%20Verordnung.pdf

Dass die Beiträge einkommensabhängig ist und reiche Eltern mehr bezahlen müssen, müsste eigentlich klar sein, oder?
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