Schweiz
Schule - Bildung

u heftig gefummelt: Walliser Schule verhängt Knutschverbot auf Pausenplatz

Knutschende Teenager: Solche Bilder will die Walliser Gemeinde Stalden in der Schule nicht mehr sehen. Video: streamable

Zu heftig gefummelt: Walliser Schule verhängt Knutschverbot auf Pausenplatz

Im Walliser Ort Stalden greifen die Behörden gegen allzu verliebte Pärchen durch. 
18.06.2017, 05:0619.06.2017, 04:38
Mehr «Schweiz»

Schmusen ist in der Walliser Schulgemeinde Stalden tabu. Die Schule hat per Hausordnung ein Kussverbot verhängt. «Auf dem gesamten Schulareal wird nicht geknutscht», zitiert die Sonntagszeitung aus dem Reglement. Die neue Regel ist auf dieses Schuljahr eingeführt worden. 

Die Teenager in Stalden haben es offenbar faustdick hinter den Ohren. «Wir hatten mehrere Pärchen, die zwischen den Stundenwechseln und auf dem Pausenplatz ständig geknutscht haben», sagt die Schuldirektorin Christine Wenger. Bei einigen sei es nicht beim Schmusen geblieben: «Man muss schon fast von Fummeln reden. Das hat die Lehrer und Mitschüler gestört.»

«Man muss schon fast von Fummeln reden. Das hat die Lehrer und Mitschüler gestört.»
Christine Wenger, Schuldirektorin

Mit der Anti-Kuss-Regelung wolle die Schule «ein Zeichen setzen.» Wer sich nicht an das Schmusverbot hält, bekommt laut Sonntagszeitung gar Strafaufgaben. «Beispielsweise eine Stunde nachsitzen oder das Abschreiben der Hausordnung», so die Direktorin weiter. 

Knutschverbot in einer Walliser Schule: Was hälst du davon?

Stalden ist eine Nachbargemeinde von Visp. In der Oberstufe drücken rund 70 Jugendliche die Schulbank. Das Knutschverbot habe unter den Schülern für keinerlei Diskussionen gesorgt, versichert die Schuldirektorin weiter.

«Kussverbot in öffentlichem Interesse»

Brave Teenies hin oder her: Darf eine Schule überhaupt das Küssen verbieten?

Die auf Schulrecht spezialisierte Anwältin hat für die Sonntagszeitung das kantonale Gesetz über das öffentliche Unterrichtswesen konsultiert. «Gemäss diesem Gesetz gehört es im Wallis zu den Aufgaben der Schule, den Schüler auf seine Aufgaben als Mensch und Christ mittels sittlicher Erziehung vorzubereiten», sagt die Juristin. Rechtlich sei das Kussverbot daher wohl zulässig. «Für das Schulareal als öffentlichen Raum dürfte ein Kussverbot nach lokaler Ansicht wohl auch im öffentlichen Interesse liegen», sagt Weber-Scherrer. «Das grösste Fragezeichen habe ich bei der Verhältnismässigkeit. Muss Küssen wirklich völlig verboten werden?» (amü)

Was Teenager sonst noch für Unsinn treiben ...

Diese drei Chat-Apps für Teenager sind nicht immer jugendfrei

1 / 15
Diese drei Chat-Apps für Teenager sind nicht immer jugendfrei
Base Chat ist ein Zufallschat per Telefon. Im „Karussell“ wird der Anrufer per Tastendruck zufällig mit neuen Gesprächspartnern verbunden.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
48 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ohniznachtisbett
18.06.2017 10:29registriert August 2016
Die Schule hat die Aufgabe, die Schüler als Mensch und CHRIST aufs Leben vorzubereiten? WTF????? Andere Schulen haben Probleme mit Gewalt. Lasst sie doch knutschen.
15312
Melden
Zum Kommentar
avatar
Kopold
18.06.2017 11:22registriert Juli 2014
"seine Aufgaben als Mensch und Christ"
Ach, nur ein kleiner Verfassungsbruch, aber das sind wir uns vom Wallis ja gewohnt...
11813
Melden
Zum Kommentar
avatar
oliversum
18.06.2017 08:51registriert Februar 2014
WTF, die Schule muss aufs Leben als Christ vorbereiten? Gibts im Wallis keine Trennung zwischen Kirche und Staat?
1117
Melden
Zum Kommentar
48
Zug kollidiert bei Köniz BE mit Auto – Einschränkungen im Bahnverkehr

Ein Zug der Bahngesellschaft BLS hat in Köniz bei Bern am Donnerstagabend ein Auto auf einem Bahnübergang gerammt. Dabei wurde niemand verletzt.

Zur Story