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Gerechtigkeit siegt! Schweizer Firma zahlt Frau 27'000 Franken Lohn nach – weil sie weniger verdiente als die Männer

Gerichtssaal des Bundesgerichts Lausanne.
Gerichtssaal des Bundesgerichts Lausanne.
Bild: KEYSTONE

Gerechtigkeit siegt! Schweizer Firma zahlt Frau 27'000 Franken Lohn nach – weil sie weniger verdiente als die Männer

09.06.2016, 12:0610.06.2016, 05:04
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Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) in Frick AG muss einer ehemaligen Angestellten rund 27'000 Franken Lohn für fünf Jahre nachzahlen. Das Institut konnte den Salärunterschied von sechs Prozent zwischen der Frau und ihrem männlichen Kollegen nicht objektiv begründen, wie aus dem entsprechenden Bundesgerichtsurteil hervorgeht.

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Die drei Bundesrichterinnen, die diesen Fall behandelt haben, stützen den Entscheid des Obergerichts des Kantons Aargau. Dieses war zum Schluss gekommen, dass die Aussagen der befragten Personen kein einheitliches Bild aufzeigen würden.

Darauf basierend könne deshalb nicht entschieden werden, ob die Arbeit der Angestellten oder ihres Berufskollegen für das Institut wertvoller war.

Zweite Instanz bestätigt

Aus den Arbeitszeugnissen lasse sich ebenfalls kein Unterschied herauslesen. Und wie aus dem Urteil des Bundesgerichts hervorgeht, hielt der Institutsleiter in einem Mail fest, er gehe davon aus, dass die Leistungen der Frau und des im gleichen Tätigkeitsgebiet arbeitenden Kollegen auf gleich gutem Niveau liegen würden.

Vor Bundesgericht konnte das Fibl nicht darlegen, inwiefern die Sachverhaltsdarstellung des Obergerichts willkürlich ist. Auch setzte sich das Institut in seiner Beschwerde nicht mit dem Mail des Institutsleiters und den Arbeitszeugnissen auseinander. (Urteil 4A-585/2015 vom 11.04.2016)

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(dwi/sda)

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92 Kommentare
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Nica Rother
09.06.2016 14:30registriert August 2015
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit gilt doch für alle. Nach meinem Rechtsverständnis kann auch ein Mann gleichen Lohn einklagen, wenn er bei gleicher Qualifikation etc. weniger verdient als sein Kollege. Oder ist das nicht korrekt? Lasse mich gerne von Jus-Profis belehren.
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Bonifatius
09.06.2016 13:35registriert August 2014
All die neidischen Männer da unten in den Kommentaren! Der Mann musste ja nichts abgeben. Ihr schreibt, wer besser verhandelt verdient auch mehr Lohn? Das hat sie jetzt gerichtlich getan - und gewonnen! Also freut euch für sie. Ich finds toll, es gibt auch ein Zeichen an die Firmen, dass man Frauen nicht ohne Konsequenzen unterbezahlen darf!
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Brienne von Tarth
09.06.2016 15:57registriert Januar 2014
Vielleicht hätte sie einfach mehr saufen sollen 😂

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