In Halle 7 hat es unzählige Kühe, Kaninchen und andere herzige Tiere. Und bestimmt hat es auch eine Kuh, die den gleichen Namen hat wie du. Aber eigentlich interessiert sich niemand für diese Kuh-Damen. Denn der heimliche Star im Olma-Stall ist der Stier. Experten schwärmen von einem «Prachtsmuni». Kräftig, mit wunderschönen Beinen und ... Hoden. Sehr mächtigen Hoden.
Das ist nicht nur so, weil dort alle unglaubliche Patrioten sind und Edelweisshemden tragen, sondern auch, weil wir einfach mehr anziehen als die an der Streetparade.
D'Ostschwiizer werdet jo eifach immer weg irem Dialekt fertig gmacht. Ussert ade Olma, will dött redet alli eso!
Die Macher des Schweizer Halbhartkäses Tête de Moine sind natürlich auch vertreten. Der Käse selber ist ja gut und recht, aber wie die bekannten Käseröllchen entstehen resp. wer diese macht, ist noch viel besser: Es sind nämlich Mönche!
Die Gottesmänner hobeln also diese schönen Käseröllchen vom Tête de Moine (zu Deutsch Mönchskopf) und bieten sie dir zur Degustation an.
Für einige ist die Olma schon fast ein Verwandtschaftstreffen. Dort ein Cousin, da eine Tante, hier ein Schwiegervater und und und. Aber verurteilt uns nicht! Die Welt ist ja bekanntlich klein ...
Und wenn man dann doch noch jemandem begegnet, der nicht verwandt ist, könnte es zum Beispiel der eigene Chef sein. Der ist aber vermutlich noch mehr betrunken als du und das ist gut so.
Der Trick ist eigentlich ganz simpel. Am besten geht man erst am Nachmittag an die Olma, denn dann torkeln bereits die ersten Betrunkenen nach Hause. Vor dem Messeeingang verteilen sie jeweils ihre Eintrittskarten, weil sie diese ja nicht mehr brauchen. Also einfach Ticket dankend annehmen und eintreten!
Wer kein heikler Esser ist, kann sich ruhig in den Degustationshallen der Olma verpflegen. Die unterschiedlichsten Stände mit Fleisch, Käse und anderen Milchprodukten bieten den Besuchern Häppchen zum Probieren an. Rechnen wir also mal: Du gehst an ca. zwanzig Ständen vorbei, ergatterst zwanzig Häppchen und schon hast du ein nettes Mittagessen.
Und wenn du Durst hast, wechselst du eben von der Halle 9.1 in die Hallen 4 und 5 (das sind die Bier- und Wein-Degustationshallen). Wiederhole dort das Prozedere und du hast einen netten «Chlapf» (Rausch – auf St.Galler Deutsch).
Eigentlich ist die Olma ja eine Messe. Dort hat es die üblichen Stände und die üblichen Verkäufer, die versuchen, allen Besuchern Dinge zu verkaufen, die sie eigentlich gar nicht brauchen.
Du kannst zum Beispiel, nachdem du zwei Flaschen Weisswein getrunken hast, einen Whirlpool oder einen Massagestuhl kaufen! Das ist dann sicher kein Schnellentscheid! Auch kannst du in den Hallen 4 und 5 Wein auf Rechnung zu dir nach Hause liefern lassen. Und der Wein kommt bestimmt an. So zehn Tage nach der Olma. Mit Rechnung ...
An der Olma hat es nicht nur die Messehallen, sondern auch einen Jahrmarkt. Wenn also nach sieben Uhr die Hallen schliessen, kann man anschliessend total entspannt über den Jahrmarkt schlendern/torkeln/rennen. Wer sich dann noch auf eine Achterbahn traut, gehört definitiv zur harten Sorte. Dann geht es aber nach Hause, vorbei am berühmten Gemüsehobler, dem Bratwurststand, dem Rohner Magenbrot und dem Riesenrad.
So soll ein perfekter Olma-Besuch enden.
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