Schweiz
Luftfahrt

Iqaluit hat keinen Hangar: Swiss-Triebwerk muss in beheiztem Zelt gewechselt werden

Von der Swiss gecharterte Antonov-124 bringt Ersatztriebwerk nach Iqaluit (04.02.2017).Video: YouTube/tattuinee

Iqaluit hat keinen Hangar: Swiss-Triebwerk wird in beheiztem Zelt gewechselt 

06.02.2017, 11:1607.02.2017, 01:21
Kian Ramezani
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Techniker der Fluggesellschaft Swiss und General Electric haben mit dem Austausch des Triebwerks am gestrandeten Swiss-Flieger begonnen. Dessen automatische Abschaltung hatte die Boeing 777-300ER am vergangenen Mittwoch auf dem Weg von Zürich nach Los Angeles zu einer Sicherheitslandung im arktischen Iqaluit gezwungen.

Die Bedingungen vor Ort sind schwierig: Die Arbeiten müssen im Freien bei eisigen Temperaturen ausgeführt werden, denn der Flughafen verfügt über keinen Hangar. Immerhin ein beheiztes Zelt gibt es, wie ein Bild auf Twitter zeigt:

Das Ersatztriebwerk vom Typ GE90-115B hatte die Swiss in Zürich an Lager und konnte am Samstag mit einer gecharterten Frachtmaschine nach Iqaluit geflogen werden. Nicht zufällig kam die riesige Antonow-124 zum Einsatz: Das Triebwerk wiegt knapp 9 Tonnen und hat einen Durchmesser von fast vier Metern – so viel wie der Rumpf eines Airbus A320. 

Wie lange die Arbeiten dauern werden, ist laut Swiss noch nicht absehbar. Sicher ist, es wird eine teure Übung: Die Stückkosten eines GE90-Triebwerks betragen um die 25 Millionen Franken. Eine Antonov-124 zu chartern, dürfte eine weitere Million kosten. Hinzu kommt die Behebung möglicher Standschäden, da das Flugzeug während mehreren Tagen extremer Kälte, Eis und Schnee ausgesetzt ist. In welchem Ausmass der Triebwerkshersteller General Electric für die Kosten aufkommt – die Triple Seven wurde erst im vergangenen Mai ausgeliefert – ist laut Swiss noch Gegenstand von Abklärungen.

Die Ankunft der Swiss-Boeing-777

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Die Ankunft der Swiss-Boeing-777
Kurz nach 9 Uhr ist das neue Langstreckenflugzeug der Swiss am Freitagmorgen in Zürich gelandet.
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47 Kommentare
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De Toren
06.02.2017 11:58registriert Januar 2016
Die Rechnung der Kosten scheint mir etwas fragwürdig. Das gewechselte Triebwerk ist ja nicht komplett defekt, das kann wieder aufgearbeitet werden. Trotzdem ist die Übung natürlich alles andere als günstig.
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x4253
06.02.2017 11:23registriert Juli 2016
Schöne Bilder. Aber so riesig ist die An-124 nicht.
Die An-225 ist nochmals eine Ecke grösser :)
Iqaluit hat keinen Hangar: Swiss-Triebwerk muss in beheiztem Zelt gewechselt werden
Schöne Bilder. Aber so riesig ist die An-124 nicht.
Die An-225 ist nochmals eine Ecke grösser :)
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Fischra
06.02.2017 21:53registriert Juli 2016
Ich finde den Beitrag über dieses Flugzeug interessant und irgendwie bin ich gespannt wie das alles vor sich geht. Ich hoffe der Vogel Düst bald wieder und die Beiträge bleiben aktuell zum Thema. Viel
Spannender als Trump. Da kommt nichts schlaues mehr.
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