Schweizer Magistratspersonen sind nicht unbedingt für ihre Präsenz in den sozialen Medien bekannt. Im Fall von Bundesratspräsident Didier Burkhalter hat sich das in den letzten Tagen markant geändert.
Seit der Journalist Serge Jubin von «Le Temps» ein Foto auf Facebook postete, das Burkhalter beim Warten auf den Perron zeigt, ist der Bundesrat zum Social Media Star avanciert.
President of Switzerland, Didier Burkhalter, waiting for train among commuters. No, no bodyguards. RT @magaliphilip pic.twitter.com/PcBVxglGlI
— Ralph Straumann (@rastrau) 2. September 2014
Nachdem das Foto von einem Twitter-User mit einer englischen Beschreibung versehen wurde - «Didier Burkhalter, am Warten auf den Zug. Nein, keine Bodyguards» - machte es die Runde durch das Internet. Bis anhin erreichte die Nachricht 890 Retweets, darunter von Usern aus Indien, Bhutan und Brasilien, zudem wurde die Meldung 383 mal favorisiert.
Die Reaktionen reichen von heller Begeisterung über die Volksnähe eines Politikers bis hin zu zynischen Kommentaren.
You are a star @rastrau :) http://t.co/xgMjgnom8i @magaliphilip
— Rémi Bovard (@RemiBovard) 3. September 2014
Ein anderer Twitterer wünschte sich, dass Politiker in Indien genauso wenig Berührungsängste mit der Bevölkerung zeigen würden wie Burkhalter.
Wish that in India "@rastrau: President of Switzerland, Didier Burkhalter, waiting for train. @magaliphilip pic.twitter.com/ixtsrmWeQ6"
— Vijai Pandey (@vijai_pandey) 3. September 2014
Dieser User schliesslich hat eine einfache Erklärung, warum ein Bundespräsident in der Schweiz ohne Bodyguards unbehelligt unters Volk mischen kann.
@rastrau @BrankoMilan @magaliphilip That's because no one in Switzerland knows who the President is! @nntaleb http://t.co/yO4rBfqvKi
— James Roman (@JamesNamor) 2. September 2014
Ob Burkhalter tatsächlich wie behauptet ohne Personenschutz am Bahnsteig stand, ist jedoch nicht erwiesen, wie der «Blick» schreibt.
«Die Tatsache, dass man keine Schutzperson sieht, heisst noch lange nicht, dass niemand dabei ist», erklärt der Chef des Bundessicherheitsdienst in einem Interview mit dem «Beobachter». (wst)