Sommer
Deutschland

Bodensee: Diese Tattoos sollen dich vor Grapschern schützen

Veronika Wäscher-Göggerle mit Plakat der Kampagne "Nein! Nicht mit mir!"
Veronika Wäscher-Göggerle setzt sich für sichere Badis ein.bild: keystone

Bodensee-Badis wollen Kinder mit Kleb-Tattoos vor sexuellen Übergriffen schützen

19.08.2016, 15:1920.08.2016, 07:33
Lena Rhyner
Lena Rhyner
Folge mir
Mehr «Sommer»

Vorneweg: dass sexuelle Belästigung ein ernst zu nehmendes Thema ist, wird wohl allen klar sein. (Falls nicht, klickst du hier.) Doch ein neues Projekt soll nun einmal mehr darauf aufmerksam machen. Die Methoden dafür sind, sagen wir mal, interessant.

«Nein! Nicht mit mir!», lautet das Motto der Kampagne, die in diesem Sommer auf der deutschen Seite des Bodensees lanciert wurde. Sie umfasst eine Broschüre, Comics und Klebe-Tattoos.

So weit, so gut. Die Broschüre beginnt:

«Schwimmen macht Spass! Und es macht supergute Laune im Wasser herumzualbern! Doch es gibt leider Momente, die überhaupt nicht lustig und richtig sind!»
Zitat aus der Broschürebodenseekreis.de

So weit, so immer noch gut.

Es folgen weitere (offensichtliche) Dinge, die man sich nicht gefallen lassen muss. Die ganze Broschüre findest du hier. Da wird auch alles noch auf Englisch übersetzt, falls du beim nächsten Test mit aussergewöhnlichem Vokabular punkten willst.

Der Coup der ganzen Kampagne aber sind die wasserlöslichen Klebe-Tattoos! Der abwaschbare Hautschmuck zeigt zwei kleine Flügel und den Schriftzug «No!». Potenziellen Grapschern soll damit signalisiert werden, dass sie ihre Finger bei sich behalten. Zusätzlich werden sie mit den Flügeln darauf hingewiesen, dass sie besser die Fliege machen sollten.

keystone
Dieses Mädchen ist nun sicher. Vielleicht.bild: keystone

Das ist ja irgendwie gut gemeint. Und die Kleberli muss man auch nicht am Badikiosk für 20 Rappen kaufen, sondern werden direkt mit dem klugen Heftchen gratis mitgeliefert.

Aber es stellen sich natürlich schon ein paar Fragen: Inwiefern schützen Klebe-Tattoos vor Übergriffen? Wird ein möglicher Belästiger wirklich davon abgeschreckt? Kommt dieser überhaupt draus? Darf man Untätowierte belästigen?

Ich bin mir auf jeden Fall nicht sicher, ob wasserlösliche (!) Klebe-Tattoos im Schwimmbad die beste Lösung sind.

Hier noch ein paar schöne Tattoos:

1 / 106
Die schönsten Tattoos aus einer Linie
«Mein Ziel ist es, einfachte Bilder mit einer starken Wirkung zu schaffen.» Q: instagram
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Tomlate
19.08.2016 15:56registriert März 2014
Über die Art und Weise kann man sich streiten, aber immerhin wird damit sensibilisiert. Denn vielen Kindern wird nicht klar gemacht, dass es Fälle gibt, in denen sie auch zu einem Erwachsenen "nein" sagen können und sollen. Viele Eltern sind da ziemlich bedenkenlos.
531
Melden
Zum Kommentar
avatar
Señor Ding Dong
19.08.2016 16:18registriert Dezember 2014
Nun, ich denke, die Tattoos vermitteln viel mehr den Kindern eine Botschaft, als den eventuellen Tätern.

Andererseits könnte das Tattoo einem Täter, der von der Aktion weiss, auch signalisieren, dass das Kind zumindest theoretisch Bescheid weiss und hoffentlich daraus den Schluss zieht, dass das Kind alarmiert ist und nicht einfach mit ihm mitgeht, aus welchem Grund auch immer.
464
Melden
Zum Kommentar
avatar
Zeit_Genosse
19.08.2016 18:31registriert Februar 2014
Das anschreiben der Kinder finde ich unglücklich und die Wirkung stelle ich in Frage. Da würde ich als Badi eher Beobachtungspersonen einsetzen, damit Grabscher gar nicht erst in Lesedistanz zu diesen Tatoos kommen, abgeschreckt werden und gar nicht mehr kommen. Überall werden Parkhäuser überwacht, warum nicht auch die Badis?
314
Melden
Zum Kommentar
16