Büne Huber singt davon, wie er dem Gemüse gerne beim Wachsen zuschaut, andere tun dasselbe lieber mit Gras. Genau genommen mit Rasen. Und sie gucken nicht nur, sie legen auch Hand an, wässern, trimmen, staunen. Seit kurzem können sie sich zudem unter Gleichgesinnten auf Facebook austauschen. Lawn Porn (Rasen-Porno) sei Dank!
Sechs Tage nachdem die Fanpage online war, hatte sie schon über 6500 Freunde, aktuell sind es bereits fast 9000. Die Posts haben schon über 180'000 Menschen in der ganzen Welt erreicht, und das sieht dann etwa so aus:
Über die Facebook-Seite berichtet die australische Journalistin Lisa Mayoh, und das kommt nicht von ungefähr: Sie ist mit dem Rasenfetischisten verheiratet, der mit Freunden Lawn Porn initiierte. Bei den bekennenden Rasenporno-Süchtigen handelt es sich nicht etwa um den stereotypen Rosenzüchter im Rentenalter. Ihr Mann habe «seine Leute» gefunden. «Interessanterweise sind sie jung wie er, 90 Prozent der Fans der Seite sind zwischen 18 und 34 Jahren alt», schreibt Mayoh.
Friend of mine set this up and it's bloody brilliant! @newscomauHQ @LisaMayoh #lawn #AustraliaDay https://t.co/TPBVnEK9ni
— Melissa Overman (@Melissa_Overman) 26. Januar 2017
Was es heisst, mit einem Menschen zu leben, der in seinen Rasen verliebt ist, beschreibt sie wie folgt: Einmal im Eigenheim eingezogen und den Rasen angelegt, tritt er Chat-Gruppen bei, um sich mit Rasenliebhabern auszutauschen. Seine Freunde aus dem echten Leben tun es ihm gleich, bald werden spätabends Bilder von Rasen herumgeschickt.
Ein Trampolin für die Kinder im Garten? Keine Chance, das wäre eine Bedrohung für das zarte Grün. «Was macht der Rasen?», ist die erste Frage, wenn der Ehemann nach Hause kommt, bevor er ihm eine kurze Bewässerung verpasst.
Die Facebook-Seite ist nicht nur ein Tummelplatz für Rasen-Porno-Exhibitionisten, die gerne mit ihren prallen Grashalmen und wohlgestutzten Stoppelfeldern prahlen. Auch «nützliche» Tipps tauschen die User unter sich aus. Etwa wie man einen verbrannten Rasen wieder auf Vordermann bringt. Oder wie man sich unauffällig der verhassten Kinderrutschbahn entledigt. (kad)