So, jetzt ist auch endlich die hassenswerteste aller Folgen vorbei, jene nämlich, in der nichts passiert und möglichst viele irgendwo auf doofen Sofas sitzen und Rafael Beutl den Psychoanalytiker spielt. Jetzt sassen da Bachelorette Eli und ihre zehn kontroversesten Männer, und Rafael zeigte von jedem «diner schönschte Momänte».
Okay, es hätte auch nur Davide sein müssen. Mit siner übuschte Momänte. Davide ist ja der Ansicht, dass es gut ist, ein Arschloch zu sein, und dass er darauf enorm viel positives Feedback bekommt. Schliesslich erzieht er in seinen Männercoaching-Kursen sogenannte EFLs (Ewige Frustrierte Loser) zu UMATs (Ultra Männliches Alpha-Tier).
Und jetzt war er halt so ein UMAT gewesen in der Sendung (obwohl wir ihn immer als EFL wahrgenommen hatten, pssst, nicht Davide sagen, sonst flippt er aus!). Eli ist sehr, sehr hässig auf ihn. Und umgekehrt. Was zu folgendem Dialog führte:
Davide: «Jo klar, du bisch die einzig, wo Klass und Nivo hätt, drum cha me jo au in jede sini Zunge ineschtegge in dr Show.»
Eli: «Aber du hesch's Format scho verschtande?»
Davide: «Ich has Format definitiv beschtande.»
Bestanden, abtreten. Gut, Eli war sprachlich auch nicht so sattelfest:
Wir auch, Eli, wir auch, Teschteron sollte man immer nur im Backflash geniessen, das steht auch so im Betty-Bossi-Backbuch.
Fies stellte die Reunion-Folge die Frage, ob Ferhat wohl zu dick beziehungsweise ein Fall für Sendungssponsor Modifast sei. Eli versuchte, Ferhat zu Hilfe zu eilen, es gelang ihr fast, sie sagte, es sei eben unheimlich wichtig, dass «so einer» auch in so einer Sendung vorkomme. Das Gleiche sagte sie über Marsel, nur ging es bei ihm um seine Schüchternheit. Hm.
Apropos Werbung: Eli und ihr Hund Lovelyn (hiess so nicht mal eine aus «Germany's Next Topmodel»?) machen jetzt Werbung für den Hundezahnreinigungs-Snack Dentastix. Und mit Anthony traf sie sich im Zürcher Hotel Alden, wo sich Anthony bis auf seine Carlo-Colucci-Unterhose entkleidete, nachdem sie bei Elis Eltern den Sodastream in Gang gesetzt hatten.
Uuuuund dann gibt es da noch dieses brandneue Foto vom Click&Care-Shopping-Run (whatever that might be), über das unsere Menschenkennerin Madeleine Sigrist sagt: «Es ist keine Liebe. Ich seh das.»
Aber was ist es dann? Die Überführung von etwas in etwas Anderes? Von Wasser in Regen? Emotionen in Kapital? Rosen in Körperpflegeprodukte? Wer war das schon wieder gewesen, der Eli in Thailand als unvergessliches Geschenk Duschgels und Bodylotion mitgebracht hatte? Babak? Wer ist schon wieder Babak? Ah ja, die geile Braue, die immer über so viel jammern musste!
Jetzt ist er total abgelöscht. Weil er schon früh gecheckt hat: Eli und Anthony, das passt. Im Gegensatz zu Vasco. Eli sagt, er sei gegen Schluss total «verbissen» gewesen, habe sie regelrecht «erstickt».
Und sonst so? Unsere Freunde Nietzsche und Schopenhauer haben die Party längst angewidert vor Langweile verlassen, beziehungsweise lassen ausrichten, eher würden sie den Strand von Koh Samui mit ihren Zungen sauber lecken, als noch eine Sekunde länger mit uns «Bachelorette – Das Reunion-Sequel reloaded» zu schauen.
Selbst schuld. Sie haben Unfassbares verpasst. Olivier durfte zum Beispiel eine kollektive Energiebeschwörung machen (sie muss der Auslöser für Davides Saulaune gewesen sein). Tobi sagte, er bekäme jetzt bis zu zwölf Mal am Tag Briefmarken angeboten, und Frauen würden ihm Folgendes schreiben:
Anthony schaffte es, Elis Vater KEINE Schokolade mitzubringen, obwohl sie ihn mehrfach dazu aufgefordert hatte. Tja. Das beginnt ja schon gut und überzeugt uns jetzt charakterlich nicht wirklich. Aber Hauptsache, äusserlich ist er der Burner.
Dass Anthony das Rennen machen würde, wussten wir übrigens schon seit der zweiten Sendung. Es hat halt nicht so gut geklappt mit der Geheimhaltung. Aber Anna Rothenfluh, Emily Engkent und ich hielten die Klappe und haben weder den TV-Sender erpresst noch euch um die unsägliche, sich in einem nationalen Orgasmus auflösende Spannung gebracht.
Leute, es war hart. Als dürfte man mit einer Blasenentzündung nicht aufs WC. Aber wir sind Montag für Montag an unser Limit und über unsere Grenzen gegangen, wir sind durch die Gokart-Bahn der Selbstbeherrschung gerast, ohne dass unsere Hand am Steuer je mit den Wimpern hätte zucken müssen. Weil wir Wonder Women sind. Oder so.
P.S. «TeleZüri» zeigt jetzt Frieda Hodel, die Bachelorette von 2015, in einer Vorschau auf die nächste «Lifestyle»-Sendung mit Patty Boser. Frieda erzählt da, dass es schon immer ihr Lebenstraum gewesen sei, von Patty Boser heimgesucht zu werden. Jetzt ist es soweit. Übrigens schon zum zweiten Mal. Beim ersten Mal zeigte die Frieda der Patty noch ihre Vaginaltabletten im Kühlschrank.
Frieda musste für ihren Lebenstraum bloss eine ganze Staffel «Bachelorette» durchstehen. Mal schauen, was für Lebensträume bei Eli noch zum Vorschein kommen.