Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Für einen richtigen Roadmovie braucht es zuallererst einen fahrbaren Untersatz. Im besten Fall eine Höllenmaschine mit ohrenbetäubendem Motoren-Dröhnen. Der Weg ist das Ziel und die Begegnungen auf der Strasse das Futter dazu.
Natürlich braucht ein guter Roadmovie einen grossartigen Soundtrack, der die Wünsche und Ängste, Konflikte und Exzesse der Leinwandhelden transportiert und die Reisen auch akustisch zu maximalen Kinoerlebnissen macht.
Wir haben uns 14 abgefahrene Filme ausgesucht, die genau diese Charakterzüge aufweisen. Die Filme zeigen Flucht wie Angriff, Sieg und Niederlage, Finden und Verlieren, Aufbruch und Untergang auf Highways, die Neuanfang und Ende bedeuten.
Los geht's.
Sex, Drogen und Jazz: Der Film basiert auf den Aufzeichnungen des Schriftstellers Jack Kerouac und seiner Reise ins Unbekannte in den USA der 40er Jahre. Dabei erkunden er und sein Kumpel die USA in einem geräumigen Hudson Commodore und geniessen das Leben in vollen Zügen – in- und ausserhalb des Autos. Doch während sich Kerouac nach einigen Jahren mehr und mehr nach einem gesitteten Leben sehnt, jagt sein Kumpel weiter den Frauen hinterher.
Eine Hommage an die Weiten des Westens der USA, mit einer wilden Kristen Stewart, einer berauschenden Amy Adams, auch einer überzeugenden Kristen Stewart und einem grossartigen Viggo Mortensen. Der Film ging 2012 ins Rennen um die Goldene Palme in Cannes.
Gewalt, Videoclip und Satire: Neben Bonnie & Clyde sind Mickwy und Mallory Knox eines der aufregendsten, aber auch brutalsten Paare der Filmgeschichte. Auf ihrer Reise rauben und morden die beiden (grandios gespielt von Woody Harrelson und Juliette Lewis) mit dem Glauben an eine bessere Gesellschaft.
Ein sozial- und medienkritischer Film, der neben der Verwebung von Animations- und Realfilm und unterschiedlichen Formaten (VHS; 8mm, 16mm) sowie durch seine sehr ungewöhnliche Erzählweise mit vielen Rückblenden besticht. Das Drehbuch basiert auf einer Story von Quentin Tarantino – Gewalt ist also vorprogrammiert.
Beide stehen auf sie und beiden macht sie schöne Augen: Die Rede ist von Luisa Cortés (Maribel Verdú), mit welcher die beiden Halbstarken Tenoch und Julio (Garcia Gael Bernal und Diego Luna) mit dem Auto losfahren, auf dem Weg zu einem Strand, an welchem sie nie ankommen.
Ein Film übers Erwachsenwerden in Mexico und einer Suche nach sich selbst.
Drogen, Drogen und nochmals Drogen: Terry Gilliams exzessives Meisterwerk über den verrückten Sportjournalisten Raoul Duke (grandios gespielt von Johnny Depp) und seinem Anwalt Dr. Gonzo (ebenfalls grandios: Benicio del Torro) und ihrer Reise nach Las Vergas gehört in jede gute Filmbibliothek. Der Streifen ist eine innovative Orgie an Farb-, Musik- und Kameraeffekten. Das Drehbuch basiert auf den Roman von «Rolling Stones»-Magazine-Legende Hunter S. Thompson.
Selten wurden Drogen filmisch so herrlich und doch so vernichtend dargestellt. Bewusstseinserweiterung at its best! Der Film ging 1998 ins Rennen um die Goldene Palme in Cannes.
Grand Canyon, Ford-Thurnderbird und die Oscars: Das ist die Mutter aller Roadmovies mit Susan Sarandon und Geena Davis. Die zwei Hausfrauen Thelma und Louise wollen zusammen ein wenig in den Bergen ausspannen, um ihrem Alltagstrott zu entfliehen. Nach einem Raub entwickelt sich ihre Fahrt unversehens in eine Flucht vor dem Gesetz und endet mit einer der kultigsten Szenen der Filmgeschichte am Grand Canyon.
Der Film wurde mit 6 Oscars nominiert, das Drehbuch mit einem ausgezeichnet. Eine schwarze Komödie mit viel Frauenpower!
Wilde Maschinen und Stunts im postapokalyptischen Ödland: Inhaltlich gesehen reduziert sich der vierte «Mad Max»-Film von George Miller auf eine Fahrt von A nach B. Und von B zurück nach A. Nicht wirklich spektakulär. Viel faszinierender an dieser Neuauflage des 1979er-Klassikers sind ganz klar die visuellen Effekte, die Kostüme und das Make-up, für die der Film unter anderem 6 Oscars gewonnen hat. Die Kamera hält die Figuren 120 Minuten «centre-framed» im Fokus, und die digital generierten Effekte unterstützen alle real gefilmten Stunts.
Ein visuelles Vergnügen mit Charlize Theron als Imperator Furiosa und Tom Hardy als Max Rockatansky!
Bevor es mit Roadmovies weitergeht: Hier ein kleiner Exkurs in Schwarz-Weiss ...
... und weiter geht's!
Lotto, Alkohol und viel Schwarz-Weiss: Mit dem Glauben im Lotto gewonnen zu haben, zieht der alte und leicht senile Alkoholiker Woody Grant (wunderbar gespielt von Bruce Dern) los nach Nebraska. Erst zu Fuss, dann mit dem Auto seines Sohnes, der ihm zu Hilfe eilt.
Der Film in lakonischem Schwarz-Weiss besticht durch einen hervorragenden Soundtrack von Mark Orton, eine wunderbare Parabel über die Perspektivlosigkeit im Mittleren Westen und das Älterwerden. Bruce Dern gewann 2013 den Preis für den besten Darsteller am Cannes Film Festival.
Serienmorde, Kalifornien und Brad Pitt als Monster: «Akte X»-Darsteller David Duchovny als Journalist Brian Kessler und seine Lebensgefährtin (gespielt von Michelle Forbes) arbeiten an einem Buch über Serienmörder und wollen mit dem Auto alle Plätze besuchen, wo die Morde stattgefunden haben. Dummerweise haben sie zu wenig Kohle und müssen sich das Auto mit einem Mörder und seiner Freundin teilen (Brad Pitt mal von der bösen Seite und die grandiose Juliette Lewis als naive Flamme). Natürlich endet der Roadtrip nicht nach Plan, sondern in einer blutigen, schockierenden Irrfahrt.
Abgefahren!
Eine Gitarre, eine Katze und ganz viel Folk: Dieser feine Film der Coen-Brüder glänzt besonders durch den erfolglosen Folk-Singer Oscar Isaac, der eine Art «Anti-Dylan» darstellt. Fein wie der Soundtrack von T-Bone Burnett sind auch die Figuren, die der Hauptfigur auf ihrer Odyssee erscheinen.
Mit viel Witz und einem herausragenden Cast ist der gemächliche Film ein Muss für jeden Folk-Liebhaber. 2013 gewann der Film am Cannes Film Festival den Grossen Preis der Jury.
Flower-Power, Pink Floyd und das Death Valley: Der Kultfilm von Regie-Legende Michelangelo Antonioni ist eine psychedelische Reise der Protagonisten zu sich selbst. Der Soundtrack von Pink Floyd passt selbstverständlich perfekt dazu. Antonionis erster Film, den er in den USA gedreht hat (davor «Blowup» in London und seine italienischen Filme wie «La Notte»), zeigt die Reise eines Paares durch das Death Valley, das sich eben erst kennen und lieben gelernt hat. Ihr Fahrzeug ist ein Buick und das Filmende mit der kaleidoskopischen Explosion einer Villa ist eines der kraft- und kunstvollsten.
Taxi, Taxi und nochmals Taxi: Einer der konsequentesten Roadmovies. 5 Taxifahrten bilden die Grundstruktur dieses sehr amüsanten Episodenfilms. 5 zeitgleiche Begegnungen, in 5 Taxis, in 5 unterschiedlichen Städten der Welt: Los Angeles, New York, Helsinki, Rom und Paris. Das gemeinsame Element: die gelben Taxis, in welchen wir uns als Zuschauer den ganzen Film lang befinden. Wunderbare Situationen, herrliche Dialoge, ein zum Totlachen komischer Roberto Benigni und ein grossartiger Soundtrack von Tom Waits!
Surreal, bildgewaltig und ein Citroen DS: In diesem australischen Film von Clara Law dient das Auto als Hauptelement. Ein junger, reicher Japaner reist nach Australien, mit der Absicht sich seinen Traumwagen – einen pinkfarbenen 1967er Citroën DS – zu kaufen. Doch anstatt des Mannes, mit dem er im Internet in Kontakt stand, trifft er dort auf ein blindes Mädchen, das ihn mitnimmt auf eine fünftägige Reise, quer durch den australischen Kontinenten, um den vermeintlichen Besitzer des Wagens zu finden.
Ein bildstarker Roadmovie, der unter anderem die Preise für die Beste Schauspielerin (Rose Byrne) beim Venedig Film Festival sowie für die Beste Regie (Clara Law) beim Chicago Film Festival im Jahre 2000 abräumte.
Ein Rasenmäher und 400 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von 8km/h: Der Film von Regielegende David Lynch basiert auf einer wahren Begebenheit.
Rentner Alvin will seinen Bruder besuchen, der einen Schlaganfall erlitten hat. Alvin besitzt jedoch keinen Führerschein und legt somit ganz einfach die 400 Kilometer lange Strecke auf seinem Aufsitz-Rasenmäher zurück. Ein Film mit sehr viel Herz, einem wunderbaren Soundtrack und dem berühmtesten «John Deere»-Rasenmäher der Geschichte!
Blumen, Murray und Don Juan: Don Johnston (Bill Murray) muss sich auf eine nostalgische Reise in seine Vergangenheit begeben, denn Don bekommt einem anonymen Brief, in welchem er erfährt, dass er einen Sohn hat. Auf der Suche nach seinem verschollenen Sohn macht er sich auf die Fahrt zu all seinen Liebschaften, um herauszufinden, mit wem er den Sohn gezeugt hat.
Die Tragikkomödie von Regielegende Jim Jarmusch schickt Bill Murray auf die einsame Strasse der Sehnsucht. Neben Bill glänzen auch grossartige Nebendarstellerinnen wie Sharon Stone, Julie Delpy, Tilda Swinton und Jessica Lange.
Die subjektive Auswahl der besten Roadmovies ist natürlich nicht abschliessend und lässt weitere Klassiker absichtlich aus.
Wir sind gespannt, welche Filme eurer Meinung nach unbedingt noch auf die Liste müssen. Sagt es uns in den Kommentaren!