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Unser Alltag ist in der Regel eingespielt. Alltag halt. Das heisst jedoch nicht, dass dies bereits das Optimum ist. Doch wo liegt sie, die Luft nach oben? In diesen acht Alltagssituationen, in denen wir etwas mutiger sein könnten.
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Sagen, wenn einem das Essen nicht geschmeckt hat
Du wirst eingeladen, bekocht und dann schmeckt's einfach nicht. Wahrscheinlich war das Kuttel-Carpaccio auf einem Sardellen-Spiegel dennoch «recht» oder du hast das «so noch nie gegessen». «Interessant», halt.
Nenn' das Kind beim Namen! Deine Aversion kommt ja so oder so irgendwie rüber. Und dann bleiben die Gastgeber zurück in einem Gefühlskonglomerat, bestehend aus dem dumpfen Druck der Ungewissheit, der schieren Scheiternsvermutung und Versagensängsten dritten Grades. Kannst du das mit deinem Gewissen vereinbaren?
Okay, vielleicht nicht gleich so:
Unanständigen Menschen die Meinung sagen, statt böse Blicke zu verteilen
Irgendwer tut irgendwas, das dich irgendwie irrsinnig irritiert. Du wirst wirklich wahnsinnig wütend. Es folgt der Todesblick. Intensiv. Strafend. Du starrst diesen Irgendwer nieder.
Pardon, aber pöse Plicke böse Blicke können auch Anfänger parieren. Suche stattdessen die verbale Interaktion mit den Flegeln und Flegelinnen. Vor lauter Überraschungsmoment wird denen der Mund austrocknen und deren Augen wässrig – ein geschenktes Einweg-Ticket in die Schockstarre. Gerade dann, wenn das Flegeltum nicht der klischeehaften Alterskategorie entspringt. Deine Mitmenschen werden es dir danken.
Wehr dich gegen sie!
Bild: watson / shutterstock
Gleich geht's weiter mit den mutigen Dingen, die du tun könntest, vorher ein kurzer Hinweis:
Und nun zurück zu den möglichen Wagnissen...
Einfach Nein sagen, wenn man kein Bock auf etwas hat
Du wirst zu irgendwas mittelmässig flottem eingeladen, obwohl du einen süssen Abend des Nichtstuns geplant hast. Natürlich «schaust du, ob's passt» und «meldest dich später nochmals».
Sag doch einfach, dass dich die Brezelkunst-Vernissage mit anschliessender Podiumsdiskussion und Stachelbeer-Schorle-Degustation schlicht null interessiert und du stattdessen lieber zuhause den apathischen Couch-Lurch gibst, anstatt die frivole Vorfreude deiner Freunde zu schüren, um diese dann bitter zu enttäuschen.
Die grafische Zusammenfassung dieses komplexen Prozesses für visuelle Lerntypen:
Bild: watson
Zu jemandem ins Zugabteil sitzen
Die Abteile im Zug-Wagon sind mehrheitlich voll, doch du witterst noch eine einzelne Ego-Oase, die es zu erobern gilt. Schritttempo wird erhöht, der Blick fokussiert.
Setz dich auf den ersten freien Platz, egal wo, Himmelherrgott! Denn das verzweifelte Gesicht, das man während des Eroberungszugs aufsetzt, wirkt auf die Aussenwelt latent lächerlich. Und die Chance, dass sich die Population in deiner eroberten Oase binnen Sekunden gegen deinen Willen verdoppelt, ist hoch. Hinzu kommt: Ob du dein Smartphone nun vor leerer Kulisse oder gegenüber einem/einer Gleichgesinnten karessierst, ist von unsäglicher Nichtigkeit.
Und sonst kannst du dir gleich diesen Film ausleihen:
Bild: watson / shutterstock / pixabay
Nur einen Wecker stellen. Ohne Schlummer-Funktion.
Schlafenszeit. Zeit für den Griff zum Smartphone, wo du entweder 2186 Wecker stellst, die alle fünf Sekunden klingeln, oder du belässt es bei einem, der früh morgens durch die Schlummer-Taste vervielfacht wird. Willst «halt nicht verschlafen».
Mut zur Lücke, die womöglich eines Morgens an deinem Arbeitsplatz klafft, weil du verschlafen hast! Ein Wecker. Keine Schlummertaste. Volles Risiko. Signalisiere deinem Körper «Go Hard or Stay Go Home». Übernimm die Verantwortung. Verschone deine Nachbarn, Mitbewohner und Mitschläfer vor der schwerfälligen Wecker-Symphonie des Grauens. Das hat niemand verdient. Zuallerletzt du selber.
Lasst es euch vom Herren mit der Kappe gesagt sein!
Deine Ideen direkt bei Vorgesetzten platzieren
Du gehst jeden Morgen zur Arbeit und verdienst deine Brötchen, um dich dann am Abend beklagen zu können. «Aber es ist nun mal, wie es ist».
Angenommen du willst wirklich eine Verbesserung. Und sei es nur das dreilagige anstatt des zweilagigen Toilettenpapiers auf dem WC. Sag es. Nicht deinen Mitarbeitern, nicht der Dame aus der Kantine. Sag es dem Big Boss. Der «Führungsperson». Per Gespräch, per Mail, per Flaschenpost, per Brieftaube – völlig egal – aber sag es, höflich und bestimmt. Wenn's sein muss auch ein fünftes und sechstes Mal. «Hach, da wird eh nichts passieren». Wirklich? Woher weisst du das?
Oder enorm poetisch ausgedrückt:
Bild: watson / pixabay
Mit weniger als 20% Handy-Akku aus dem Haus
Wochenende – der Ausgang ruft mit seiner unverkennbaren kantigen, rauen Stimme. Haare werden gegelt, Lidstriche gezogen, Parfüm versprüht. «Ich lad noch kurz mein Handy auf, dann komm ich!»
Lass dich von der Technologie nicht versklaven. Spreng die Ketten, die dich nabelschnurartig an dein Handy fesseln. Ist doch egal, wenn der Akku im Laufe des Abends von uns geht. Du bist mit deinen Freunden unterwegs, verdammt! Und bevor die Freunde-verlier- und Notfall-Argumente kommen: Fahr alle Systeme runter, sodass der Akku in diesen Situationen sicher noch fürs Nötigste reicht. Der Rest kann dir gestohlen bleiben.
Dieses selbst gebastelte sehr, sehr schöne, tiefgründige Symbolbild zeigt, was mit unserer Gesellschaft passiert, wenn du nicht mutiger bist:
Bild: watson / shutterstock / pixabay
Das letzte Stück nehmen
Da steht wieder mal etwas auf dem Tisch. Die Geschmacksorgie ist Tatsache, der Gaumen in hedonistischer Ekstase. Doch das Ende naht. Der Moment also für das obligate «Nein, danke. Für mich ist gut».
Wieso diese Selbstkasteiung? Am Schluss, sind wir mal ehrlich, liegt das bemitleidenswerte letzte Stück kümmerlich auf dem Tisch vor sich hin – eine Analogie zu den Kindern, die in der Schule zuallerletzt ins Sportteam gewählt werden. Tu ihm das nicht an. Tu dir das nicht an. Verstehe es als Symbiose: Du gibst dem letzten Stück die Liebe und Zuwendung, die es verdient, und dein Gaumen erhält dafür einen letzten Schuss Geschmackswelt.
Und falls du noch kein schlechtes Gewissen hast:
Bild: watson / shutterstock
Man kann's auch übertreiben mit dem Mut – oder vom dummen Australier, der im Krokodilfluss baden ging
Video: watson
Dann lieber so: Menschen, die Tiere retten
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Wir lieben Menschen, die Tiere retten
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