Mal was anderes essen zu Weihnachten! Tja ... was denn so? Jedes Land hat ja seine spezifischen Traditions-Menüs für das Festtags-Mahl – aber fangen wir mal hierzulande an:
Jap, die Fondue Chinoise erfreut sich in Helvetien weiterhin grosser Beliebtheit. Dies obwohl hier lediglich ungewürzte Fleischstückchen in eine fade Brühe getunkt und danach in künstlich gesüssten Fertig-Saucen ertränkt werden. Aber wer mal Lust auf etwas Besseres Anderes hat, kann mal eines der folgenden Menüs versuchen:
Traditionell in Polen, der Tschechischen Republik und anderen osteuropäischen Staaten. Dazu serviert man Kartoffelsalat.
Der Weihnachtstruthahn, wie er in der angelsächsischen Welt genossen wird, nämlich «with all the trimmings» – mit allen Beilagen: Bratkartoffeln, Pastinaken, Rosenkohl, in Speck gewickelte Chipolata-Würstchen, Bratensauce, Cranberry-Sauce und und und. Ach ja, der Vogel ist auch noch mit einem leckeren «stuffing» gefüllt.
Gleich geht's weiter mit den Rezepten aus aller Welt, vorher ein kurzer Hinweis:
Eine herzhafte Suppe mit dicken Maiskörnern und Schweine- oder Hühnerfleisch gehört zu den traditionellen Gerichten, ebenso wie Tamales (in Maisblätter eingewickelter Maisteig, der mit Fleisch, Käse oder anderen Zutaten gefüllt ist) in allen möglichen Variationen.
Inzwischen ist dieses Stockfisch-Gericht bei der skandinavisch-amerikanischen Bevölkerung von US-Staaten wie Wisconsin oder Minnesota beliebter als im heimischen Norwegen, doch das «Viagra der Wikinger» bleibt eine Weihnachts-Tradition im hohen Norden Europas.
Weshalb nicht mal skandinavisch essen? In Schweden heisst es Julbord, in Dänemark Julefrokost, in Finland Joulupöytä. Und jedes Land hat seine eigenen landesspezifischen Spezialitäten – doch alle haben gemein, dass man alles auf einem Buffet anrichtet und sich danach zurücklehnen darf.
Klar, dass Italien in jeder seiner etlichen kulinarischen Regionen andere Weihnachtsmahl-Traditionen hat. In der Lombardei, etwa, isst man gerne Kapaun – einen entbeinten, gefüllten Kapaun, notabene.
Maismehl mit diversem Fleisch vermischt und mit Oliven, Kapern und Rosinen gewürzt – und dann in Bananenblättern sanft gekocht: Ein kulinarisches Meisterwerk, das zwar etwas arbeitsintensiv, aber sowas von lohnend ist!
Traditionell in Frankreich, Deutschland oder England (bevor der Truthahn Standard wurde): Unglaublich saftiges Fleisch mit einem dunklen, leicht Wild-artigen Geschmack. Als Wasservogel hat die gute Gans jede Menge Fett (welches man am besten auffängt und tiefkühlt, um später klassisch französisch die Pommes Frites darin zu frittieren).
Klar, dass die Ozzies in ihrem Hochsommer das Weihnachtsfest um den «barbie» herum feiern!
Da in den USA der Turkey bereits am Thanksgiving serviert wird, ist der Weihnachtsschinken beliebt. Dazu serviert man Maisbrot und Bohnen.
Inzwischen in der italoamerikanischen Community häufiger als in der alten Heimat, stammt diese Tradition aus dem südlichen Italien: Festa dei sette pesci oder la vigilia ist der Name des weihnachtlichen Festessens, bei dem sieben Zubereitungen auf den Tisch kommen. Allerdings hat dabei jede Familie ganz eigene Traditionen: Pasta-Gerichte gehören oftmals dazu, für die einen gehört Thunfisch-Carpaccio unbedingt zum Weihnachtsessen, die anderen können nicht auf in Limette marinierte Sardellen verzichten. Die Variationen sind unzählig.
Zu Weihnachten kommt in den Philippinen ein Spanferkel auf den Tisch. Hier wird nicht gegeizt!
Marinierte Rindsflanke; gekocht und danach kalt gegessen – traditionell mit Kohlsalat und Gemüsebeilage.
Setzt man sich in Frankreich am Heiligabend zum «réveillon» zu Tisch, kann es gut vorkommen, dass Austern einen der Hauptgänge ausmachen. Zu geniessen mit viel Schlürfgeräusch und einigen Gläsern Champagner.
«Weihnachts-Ast», ergo eine kunstvoll zu einem Holz-Ast stilisierte Schokoladen-Roulade. Superbe!
Klar, dass die riesige italienische Einwanderer-Gemeinde in Argentinien ihre kulinarischen Spuren hinterliess: Das traditionelle Weihnachtsrezept ist vitello tonnato.
Erstaunlich, nicht? In Japan sind Brathähnchen vom Fastfood-Riesen Kentucky Fried Chicken der Inbegriff von Weihnachten. Seit der erfolgreichen 1974er Werbekampagne «Kurisumasu ni wa kentakkii!» («Kentucky zu Weihnachten!») pilgern Abertausende Familien in den nächstgelegenen KFC, um das Weihnachtsmenü zu geniessen. Viele bestellen gar ihre Menüs zwei Monate im Voraus, um die Wartezeit von bis zu zwei Stunden zu umgehen.
Geschlagener Stockfisch auf gebratener Polenta? Es gibt kaum Besseres! #italiansdoitbetter
In Sizilien gibt es diesen Feigen-Nuss-Rundkuchen zum Dessert. Buonissimo!
Nachdem man sich mit turkey with stuffing and gravy, roast potatoes, parsnips, sprouts and chipolatas kugelrund gegessen hat, serviert man in Grossbritannien zum Dessert den endgültigen Vorschlaghammer. Ach ja: Und weil diese Astronauten-Nahrung zu wenig kalorienreich sein könnte, wird es flambiert und mit brandy butter gegessen. Danach darf man ins Koma fallen.
Uuuuund was esst ihr so zu Weihnachten? Bitte kommentieren! Wir können es kaum abwarten!