In einem Jahr voller Schocknachrichten gab es auch immer wieder einmal etwas zum Schmunzeln. Besonders in der Welt der Tiere gab es einige Storys, die es verdient haben, in einem Jahresrückblick Beachtung zu finden.
Im fünften Jahr in Folge kehrte in diesem Jahr ein Pinguin zu seinem Retter in Brasilien zurück. João Pereira de Souza half 2011 einem auf einer brasilianischen Atlantikinsel gestrandeten Pinguin, der mit Öl verklebt war und ein Bein gebrochen hatte.
Normalerweise lebt das Tier – dem der Mittsiebziger den Namen Dindim gab – wohl rund 4000 Kilometer weiter südlich in Patagonien. 2016 tauchte er zum fünften Mal am Bambuszaun des Häuschens seines Retters auf der Ilha Grande auf.
Der Pinguin ist seit dem Gesundpflegen jedes Jahr schätzungsweise rund 8000 Kilometer unterwegs. Spätestens im Februar ist er wieder weg, da der Sommer in Brasilien zu warm ist.
Der Pinguinforscher Klemens Pütz nennt die Rückkehr ungewöhnlich, aber plausibel. Der Ort liegt an der Route der Magellan-Pinguine, nach dem Brüten in Patagonien schwimmen sie im Winter oft Tausende Kilometer in den wärmeren Norden bis Brasilien. Es komme immer wieder vor, dass sich Pinguine in Retter verliebten.
Im Herbst sorgte ein kurioser Unfall im Dortmunder Zoo für Aufsehen. Einem sechsjährigen Jungen fiel dort ein Faultier auf den Kopf. Der elfjährige Julius kletterte gemächlich an einer Stange über dem Rundlauf des begehbaren Geheges, als er den Halt verlor und genau auf dem Kopf des jungen Besuchers landete.
Für beide verlief der Unfall glimpflich. Der Junge kam mit einer Beule davon, das etwa sieben bis acht Kilo schwere Faultier kam auf die Krankenstation. Dort wurde klar, dass wohl eine Blasenentzündung das Faultier geschwächt hatte und es sich deshalb vergriffen hatte.
Wie ein Pfleger meinte, hätte sich Julius wohl viel ernsthafter verletzt, wenn er nicht auf dem Jungen gelandet wäre.
Ein Königspinguin namens Sir Nils Olav wurde in diesem Jahr zum Brigadegeneral befördert. Das Tier watschelte bei dieser Gelegenheit an mehr als 50 in Reih und Glied aufgestellten Soldaten der Leibgarde des norwegischen Königshauses entlang.
Der Auftritt im Zoo der schottischen Hauptstadt Edinburgh ist eine altbewährte Zeremonie. Seit 1972 dient ein Königspinguin aus dem Edinburgher Zoo der norwegisch-königlichen Leibgarde «Hans Majestet Kongens Garde» als Maskottchen.
Alle paar Jahre, wenn das Regiment am Royal Edinburgh Military Tattoo – einem Militärmusikfestival – teilnimmt, wird das Tier mit einem Ehrentitel ausgezeichnet. 2008 zum Beispiel war Nils Olav bereits zum Ritter geschlagen worden.
Monatelang plagte der Storch Ronny mit seinen Eskapaden das Dorf Glambeck in Brandenburg. Der Vogel hatte den Sommer über mit Schnabelattacken gegen Autodächer und Fensterscheiben für zerkratzen Lack und blanke Nerven gesorgt.
Ronny hatte mit seinem Schnabel auf alle Oberflächen eingehackt, in welchen er sich spiegelte. Dieses Verhalten hat aber keineswegs mit Selbsthass zu tun, sondern vielmehr mit den Liebeshormonen des Vogels, wie Naturschützer, laut der «Süddeutschen Zeitung», erklären.
Der liebestolle Vogel hatte aber nicht nur für diverse Lackschäden gesorgt, sondern auch eine Beziehung ruiniert. So hatte er ein anderes Storchenmännchen aus dem Dorf gejagt, sich dann aber anschliessend nicht um dessen brütendes Weibchen gekümmert. Dieses hatte das Junge dann grösstenteils alleine grossgezogen, wie die Ortsvorsteherin berichtete.
Unternehmen konnten die Einwohner gegen das geschützte Tier nichts und so mussten sie wohl oder übel warten, bis der Storch im August wieder gegen Süden zog. Nun hofft man in Glambeck, dass sich Ronny nicht zu wohl gefühlt hat und die Ortschaft im nächsten Jahr meidet.
Ein kleiner Koala namens Shayne wächst in Australien in der Obhut eines Plüschtiers als Mutterersatz auf. Das Jungtier war alleine am Strassenrand gefunden worden, nachdem seine Mutter von einem Auto getötet worden war. Shayne sass wohl auf dem Rücken der Mutter, als der Unfall passierte, und wurde ins Gebüsch am Strassenrand geschleudert.
Mitarbeiter des Australia Zoo im Bundesstaat Queensland bei Beerwah päppelten das Tier auf. Damit er sich im Körbchen nicht so allein fühlte, legten sie ihm einen Plüsch-Koala dazu. Baby-Koala Shayne scheint sich damit wohlzufühlen. Der Zoo will ihn, wenn er grösser ist, trainieren, damit er eines Tages wieder in die Wildnis zurückkehren kann.
Anfangs Dezember machte ein Eichhörnchen von sich reden, das in München in einem Gulli feststeckte. Das Tier konnte weder vor noch zurück, war bereits unterkühlt und hatte von den verzweifelten Befreiungsversuchen bereits ganz abgewetzte Krallen.
Eine Passantin alarmierte die Tierrettung, doch auch nachdem diese das Eichhörnchen mit Olivenöl eingeschmiert hatte, konnte man es nicht aus seiner misslichen Lage befreien. Die Hüften des unglücklichen Nagers waren einfach zu breit. Schliesslich schafften es die Passantin und die Mitarbeiterin der Tierrettung, mit vereinten Kräften den Gullideckel hochzuheben, sodass man das Eichhörnchen von unten herausziehen konnte.
Olivio, wie das Eichhörnchen getauft wurde, kam anschliessend in eine Auffangstation, wo der stark unterernährte Nager wieder aufgepäppelt wurde. Wie Olivio genau in diese unglückliche Lage kommen konnte, ist unklar. Allerdings teilte die Tierrettung mit, dass es nicht ungewöhnlich sei, dass Eichhörnchen sich in solch missliche Lagen brächten.
(pls/sda/dpa)