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Irgendwie muss man ja herausfinden, ob es normal ist, dass einem das andere Geschlecht plötzlich gefällt oder dass unter den Armen auf einmal Haare spriessen. Oder man will einfach aus dem Alltagsmuster ausbrechen – darf aber nicht. Mit jemandem über all das reden, geht aber auch nicht wirklich. Und obwohl Lesen an sich als uncool galt, gab man dieser Neugier, diesem Verlangen widerwillig nach – weisst du noch?
Vermutlich das «erste dicke Buch, das ich gelesen habe» einer ganzen Generation. Nicht überraschend, denn Harry ist einer von uns: schwierige Familienumstände, kommt in eine neue Schule und ein unbekanntes Umfeld, lernt Frauen und deren Tücken kennen, wird in fatale Geheimnisse eingeweiht und ganz nebenbei rettet er mehrmals mirakulös die Welt. So wie sich das Erwachsenwerden nun mal anfühlt.
Ja, ja, ja. Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews oder Tim, Karl, Klösschen und Gabi – was waren die eins mutig, hatten die unberechenbarsten Gedankenblitze und erlebten das, was wir alle erleben wollten. Was Emil und die Detektive uns einst vormachten, perfektionierten die drei, respektive vier Jugenddetektive und eroberten sich so den Platz in unseren jugendlichen Herzen.
Titeuf tat das, was vielen Jungs im Kopf rumschwebte: Den Mädchen nachgeiern, grenzwertige Streiche spielen, generell die Grenzen ausloten und auch mal auf die Fresse kriegen. Nicht alle würden es zugeben, aber Titeuf durchlebte einen Grossteil unserer Kopfgespinste. Oder hat uns erst dazu angestiftet.
Eine dichte, wilde Geschichte – verteilt über vier Bücher – die eine eigene Welt umfasst und die definitiv den Drachenzähmer in dir geweckt hat. Im Kosmos der pubertären Welt ist vieles unverständlich und komisch, da ist es manchmal einfacher in eine neue Welt zu flüchten. Und auf Drachen zu reiten.
Freundschaft und Loyalität sind Dinge, die in der Pubertät ausgetestet werden, genau wie dies im Drachenläufer der Fall ist – und zwar auf die brutalste mögliche Art. Sicher keine leichte Kost, dafür fühlte man sich bei der Lektüre unheimlich erwachsen. Und schwor, seinen Freunden immer den Rücken zu stärken.
Der Schulklassiker schlechthin. Einer der komplexesten politisch-gesellschaftlichen Sachverhalte der Geschichte wird relativ verständlich dargestellt und verleitete so zu Aussagen wie: «Mir wäre das nie passiert!» oder «Die hatten alle keine Eier!». Ach, wie schön – die Zeit, in der man noch alles besser weiss.
Wenn wir schon beim unerschütterlich ideologischen Leichtsinn der Jugend sind, dann gehört die Hunger-Games-Trilogie sicherlich dazu. Rebellen und Revolution, ganz nach dem jugendlichen Gusto! Hoch die Fäuste und nieder mit dem System! Auch ohne Jennifer Lawrence und Liam Hemsworth schon ziemlich mitreissend. Mit Jennifer Lawrence und Liam Hemsworth einfach noch unheimlich schön anzusehen.
Ein Genre für sich, welches sich die Nische des pubertär-femininen Hormonchaos zu eigen gemacht hat. Schöner Mann trifft auf schöne Frau, schöner Mann wird durch eine Ungerechtigkeit von der schönen Frau getrennt, schöner Mann kämpft sich zurück und erobert die schöne Frau endgültig. Entgegen aller Erwartung. OMG. (Danke übrigens für die hoffnungslos übersteigerte Erwartungshaltung, Mr. Sparks! Hochachtungsvoll, jeder Mann.)
Wir alle waren mal an folgendem Punkt im Zwist mit unseren Eltern: «Also gut, dann pack' ich meine Sachen und gehe!» Kaum jemand hat das tatsächlich gemacht und deshalb durchlebten die Figuren in Mark Twains Jugendroman-Klassiker für uns dieses Szenario. Und dies nicht über-romantisiert und trotzdem reizvoll.
Auf der Suche nach dem Kick, finden sich viele Jugendliche im Horrorgenre wieder. Und die Fear-Street-Reihe von R.L. Stine bietet das, was man in dieser Phase will. Jugendliche, die sich in mysteriöse Umstände begeben und mysteriöse Umstände, die tatsächlich Tote fordern. Nicht gerade eine Mutprobe, aber man musste diese Bücher schon (möglichst unerschrocken) gelesen haben, um zu den Coolen zu gehören.
Muss nicht weiter erläutert werden. J.R.R. Tolkiens unglaublich komplexe und doch sehr gut nachvollziehbare Fantasiewelt bot so einigen von uns Unterschlupf in schwierigen Zeiten. Und das war manchmal das Wichtigste in dieser chaotischen Phase. Chapeau, Mr. Tolkien!
Eigentlich eher der Jugendroman unserer Eltern, aber trotzdem eine Erzählung, die über die Jahre kaum an Kraft eingebüsst hat. Klingt anfangs zwar cool – Party und Drogen und so – entwickelt sich allerdings zunehmend zu einem Horrortrip. Im Endeffekt ist es eine der eindrücklichsten Drogenpräventionen und der wichtige Beweis, dass «nur probieren» oft nicht drinliegt. Häufige Reaktion aufs Buch: «Ich habe es verstanden, so etwas werd' ich nie machen, Mami. ‹Chschwör!›», was in etwa so aussah:
Gern geschenktes Geburtstagsgeschenk, ich habe es so etwa in vierfacher Ausführung. Aber was will mein jugendliches Ich sich schon beklagen, geht es doch um Freundschaft, Unrecht und Widerstand! Da wird man rückblickend gleich wieder zum unverstandenen Kaminfeger-Rebellen.
Das plötzlich geweckte Interesse am Weltgeschehen führt oft dazu, dass zu Biographien oder Zeitzeugnissen gegriffen wird. Barack Obama, Martin Luther King, Ché Guevara, Mahatma Gandhi, Anne Frank oder Nelson Mandela – plötzlich alles unheimlich interessant, da man jetzt ja weiss, wie die Welt funktioniert.
Für mich der König der Jugendbücher. Hat alles, hinterfragt vieles, sagt manches, erschüttert ein wenig und langweilt nie. Jackpot.
Aus heutiger Perspektive so etwas wie die Katniss Everdeen aus Kroatien. Eine unheimlich starke und charismatische Anführerin, die dem System mit den gegebenen Mitteln die Stirn bietet. Für die werdenden Frauen sicherlich inspirierend und für die werdenden Männer irgendwie aufregend.
Auch immer gerne gelesen in den Schulen, zumal mit einer Reaktorkatastrophe ein grosses Thema unserer Generation thematisiert wird. Und mal ehrlich: Wer war in den ersten Wochen nach dieser Lektüre schon nicht ein/e enthusiastische/r BefürworterIn der Grünen Energie? Schützt Mutter Erde! Und rettet die Wale!
Für die, die bis hier gelesen haben: 1. Ihr seid gute Menschen. 2. Ich entschuldige mich für diesen 18. Punkt. Es ist halt einfach der «guilty pleasure» unserer Jugendgeneration und muss daher der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Vampire, Werwölfe, Menschen, Liebe, Drama, Copy Paste und voilà – ein unerklärliches Phänomen ist entstanden. Fantastisch. Bis(s) es weh tut.
Ironischerweise von Michael Ende verfasst, befasst sich die unendliche Geschichte im gröbsten Sinne mit dem Zusammenhang zwischen der realen und einer Phantasiewelt. Gerade in Bezug auf das «Faszinosum Fantasy» in diesem spezifischen Lebensabschnitt eine durch und durch lesenswerte Auseinandersetzung.
Dieses Werk zeigt auf, dass es ganz ohne Erwachsene doch nicht ganz so einfach geht – auch wenn's manchmal nervt. Auf der einen Seite mag dies frustrierend sein, auf der anderen Seite auch beruhigend, dass Mama und Papa doch noch für einen da sind.
Ein weiteres Mal heisst es Gut gegen Böse, die Welt ganz in Weiss und Schwarz aufgeteilt. Oder etwa doch nicht? Ausnahmsweise muss man hier den einen oder anderen Plot-Twist mitmachen, was das jugendliche Hirn natürlich enorm stimuliert und erstmals erahnen lässt, wie sich Suchtmechanismen einschleichen können.
Zu guter Letzt noch ein Klassiker der Zukunft. So ein bisschen Lausbubenabenteuer, die nach und nach in die existentiellen Fragen des Lebens münden. Und plötzlich merkt man, dass man auch als Erwachsener noch nicht ganz alles weiss und noch dazulernen kann ...
Natürlich sind diese 22 Relikte aus wilden Tagen keine vollständige oder komplette Sammlung juveniler Literatur. Und deshalb nimmt es uns wunder, welche Werke ihr noch gerne in dieser Liste gesehen hättet. Wir sind gespannt auf eure Kommentare – gell, Donald!