Die Schweiz habe eine gute Mannschaft, aber Argentinien werde mit einem oder zwei Toren Unterschied gewinnen, lautet der allgemeine Tenor im Camp des zweifachen Weltmeisters in «Cidade do Galo» in Vespasiano, der Trainingsbasis von Atletico Mineiro, welche rund 20 Kilometer ausserhalb von Belo Horizonte liegt.
Dem Team von Ottmar Hitzfeld wird von den argentinischen Analysten zwar der nötige Respekt entgegengebracht, die Schweiz sei aber nicht Deutschland, Holland oder Frankreich. Alles andere als ein Sieg der eigenen Mannschaft wäre eine grosse Enttäuschung.
Auch die Spieler begegnen der Schweizer Equipe mit dem nötigen Respekt. «In einem Achtelfinal an einer WM gibt es keine schwachen Teams, das Spiel wird für uns nicht einfach», sagte Fernando Gago. Was für einen Aussenseiter möglich sei, habe Costa Rica gegen Uruguay und Italien bewiesen.
«Den grössten Fehler, den wir machen könnten, wäre, wenn wir bereits jetzt weiter als an die Partie gegen die Schweiz denken würden», so Gago. Aus Sicht des Mittelfeldspielers von Boca Juniors mit Vergangenheit in Spanien und Italien ist die Schweiz eine qualitativ gute Mannschaft, «und im Sturm verfügen sie über zwei sehr schnelle Spieler».
Viel mehr zu reden als die Schweiz als nächster Gegner gab am Tag nach dem Abschluss der Vorrunde die Verletzung von Stürmer Sergio Agüero. Der Schwiegersohn von Diego Maradona fällt mit einer Oberschenkelverletzung für das Spiel gegen die Schweiz aus, sein Einsatz in allfälligen weiteren Partien in Brasilien ist laut dem argentinischen Ärzteteam fraglich.
Mit einer fünfseitigen Powerpoint-Präsentation erklärte Arzt Daniel Martinez den mehr als 200 Journalisten die Verletzung Agüeros im Detail, ebenso alle zur Verfügung stehenden Rehabilitationsgeräte und medizinische Massnahmen, um den 26-jährigen Stürmer von Manchester City so schnell als möglich wieder fit zu kriegen.
Eine Verletzung ersten Grades des Biceps femoris, lautete der offizielle medizinische Befund von Agüeros Blessur, die sich dieser in der ersten Halbzeit der Partie gegen Nigeria (3:2) zugezogen hatte. Viele Experten befürchten, dass für Agüero - unabhängig vom Ausgang der Partie gegen die Schweiz - die WM zu Ende ist. (si/syl)