Nach dem DFB-Pokal-Finale bewegt eine Szene die Gemüter. Wurde Dortmund ein Tor aberkannt oder nicht? BVB-Keeper Roman Weidenfeller sagt nach der Konsultation der Videobilder im Interview mit der ARD (drei Fragen) dreimal: «Uns wurde ein reguläres Tor aberkannt.» Aber dem Schiedsrichter will er keinen Vorwurf machen. Wie übrigens auch sich selbst nicht bei der Szene zum 0:1, als sein Abwurf nicht bei Grosskreutz, sondern in den Füssen von Boateng landet. «Da hat wohl die Kraft gefehlt», so der Routinier. Bei Ihnen? «Nein, nicht bei mir.»
Aber das ist ja am Ende nur die am zweitmeisten diskutierte Szene. Wie erwähnt dreht sich nach dem Spiel alles um das Nicht-Tor, das eigentlich ein Tor war für Dortmund in der 64. Minute.
Hummels Kopfball wird von Dante auf oder eher hinter der Linie geklärt. Die TV-Bilder lösen auf: Der Ball war im Tor. Die Torlinientechnik hätte hier geholfen. Die Diskussionen sind auf jeden Fall neu entfacht.
Noch knapper war die Szene kurz davor, denn nach ersten TV-Analysen stand Mats Hummels bei der Verlängerung von Robert Lewandowski hauchdünn im Abseits. Nach dem Spiel wird ein anderer Winkel gezeigt, der eher darauf hindeutet, dass es kein Abseits war. Auf jeden Fall entschieden hier Millimeter. Man kann sagen zweimal falsch ist wieder richtig, haben wir ja schon in der Schule gelernt: Minus x Minus = Plus. Aber vermutlich stimmt das in diesem Fall nicht. Das Tor war wohl regulär.
#Bayern: Definitiv nicht drin. Siehe Foto:) #Buuuuuh pic.twitter.com/LrgW5ffEu5
— Scholty (@tscholty) 17. Mai 2014
Auf jeden Fall sind sich auch die Experten danach nicht einig. Hier eine Auswahl. ARD-Kommentar Mehmet Scholl (ex Bayern) sagt: «Der Ball war drin, aber zuvor stand Hummels im Abseits. Alles gut so.» Franz Beckenbauer, Experte bei Sky sagt: «Der Ball war drin, vorher kann man Abseits pfeifen, aber das war wohl keines.» Und für Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller ist nach Konsultation der TV-Bilder sowieso klar: «Abseits ist's nicht und der Ball ist klar hinter der Linie.» Jürgen Klopps Meinung zur Szene schliesslich ist diese: «Selten hätte ein Tor dem Spiel so gut getan wie hier heute für uns. Da ist eh nichts mehr zu ändern.»
Da werden wir alle irgendwie nicht schlau draus. Gut kommt am Ende noch Dante – der war ja direkt beteiligt und muss es wissen – zum Sky-Interview. Der Brasilianer erklärt deutlich: «Nach meinem Gefühl war er drin oder auf der Linie. Aber wir haben nicht wegen dem Schiedsrichter gewonnen, sondern weil wir besser waren.»