Pantani und Armstrong auf dem Mont Ventoux. Bild: AFP
Als Velo-Fan hat man keinen einfachen Stand. Dauernd negative Doping-Schlagzeilen und scheinbar stundenlange, eintönige Etappen. «Das ist doch jeden Tag das Gleiche?» – Nein! Es spricht viel dafür, sich jedes Jahr jede Etappe anzuschauen.
23.07.2015, 13:4327.07.2015, 09:58
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Die folgenden Sätze hörst du entweder als Velo-Fan die ganze Zeit – oder du gehörst zur zweiten Gruppe, welche sie ständig ausspricht.
1. Der Klassiker:
«Die sind sowieso alle gedopt.»
Stimmt nicht
Jan Ullrich, Sieger der Tour 1997.Bild: EPA DPA
Stimmt nicht
Marco Pantani, Sieger der Tour 1998.Bild: AP
Stimmt nicht
Lance Armstrong, Sieger Fahrer der Tour 1999 bis 2005.Bild: EPA AFP
Stimmt nicht
Floyd Landis, Sieger Fahrer der Tour 2006.Bild: AP
Stimmt nicht
Alberto Contador, Sieger der Tour 2007, 2009 und 2010.Bild: Christophe Ena/AP/KEYSTONE
Trotzdem, in anderen Sportarten wird wohl genau so gedopt. Und ich seh' das Doping ja nicht im TV.
Aber hey, so siehst du auch mit Hilfsmittelchen keinen anderen Sportler spielen:
Bild: EPA
2. Der Unwissende:
«Da passiert doch gar nichts!»
Bild: tsquirrel.com
3. Der Langweiler:
«Das ist doch jeden Tag das Gleiche?!»
21 Etappen sind genau so spannend wie 21 Runden Super-League.
Und: Jeder macht halt jeden Tag das Gleiche ...
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Pinkelnde Fahrer an der Tour de France
Du fragst dich, wie sich Velorennfahrer während der stundenlangen Etappen an der Tour de France erleichtern? So!
quelle: epa / gero breloer
4. Der Nostalgiker:
«Seit Hans Juckers Tod schaue ich nicht mehr.»
Er fehlt leider in allen Sportarten :(
Mein Highlight: Das Lachen bei Minute 1:11
5. Der Patriot:
Nein, da ist ein Berg zwischen Start und Ziel.
Über einen Froome'schen Antritt verfügt Cancellara leider nicht:
6. Der Naive:
«Wieso heisst es Tour de France, wenn die Fahrer in Belgien starten?»
Geld, Freunde, GELD! Auch im Radsport dreht sich alles um den Cash. Fahrer wie der ewige Zweite Peter Sagan sollen rund vier Millionen Euro pro Jahr verdienen.
Wieso spielt der FC Vaduz in der Schweizer Super League?
Bild: Michael Zanghellini/freshfocus
Wieso spielt die AS Monaco in der französischen League 1?
Bild: IAN LANGSDON/EPA/KEYSTONE
7. Der Kultur-Banause:
«Es gibt doch nichts Langweiligeres als Velorennen?»
Nichts.
Bild: Manuel Goria/freshfocus
Gar nichts.
Bild: AP
Da kommt nicht nur Velo:
DopingAbonnieren
© EPA/KEYSTONE FILE/FABRICE COFFRINI
8. Der Ungläubige:
«Und du schaust das jeden Tag vier Stunden lang?»
Nur darum steht dieser TV direkt neben meinem Arbeitsplatz.
bild: watson
Ich wünsche euch allen noch eine schöne Tour!
Unser Sportchef hat seine eigene Tour:
Alle Schweizer, die mehr als eine Etappe bei der Tour de France gewonnen haben
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Für die Schweiz hat Johan Djourou 76 Länderspiele absolviert. Der 37-Jährige ist heute in Frankreich und in der Romandie TV-Experte und sagt: «Gewisse Dinge hat Xhaka mit Yakin nicht gefunden. Aber den Trainer entlassen? Nein, das ist keine Frage für mich. Er ist da. Punkt. Schluss.»
Nach Stationen in England (Arsenal, Birmingham), Deutschland (HSV, Hannover), in der Schweiz (Sion, Xamax), der Türkei (Antalyaspor) und Dänemark (Nordsjælland) trat Johan Djourou mit 34 Jahren als Fussballer zurück. Heute wohnt er in Genf, hat drei Töchter. Im Lancy FC ist der 37-Jährige mit dem UEFA-B-Diplom Trainer der C-Junioren, er hat eine Firma für Online-Marketing und zwei weitere Unternehmen, mit denen er Popcorn herstellt und Mate-Getränke verkauft. Zum Gespräch im Hotelzimmer in Dublin erscheint Djourou in Sportkleidung, es geht nachher ins Fitness.
Dann gewinnen irgendwann immer nur die, die am wenigsten gedopt haben (und zwar nur weil sie überlebt haben). Das wertet man dann irgendwann als unfairen Vorteil und verbietet das Doping wieder.
Und so weiter und so fort... :D
Quintessenz? Radsport ist ein sinnloser aber komplizierter Sport.