Alles tut weh, wenn man kurz vor Schluss führt. Alles. Immer.Bild: EPA/DPA
Eintracht Frankfurt bleibt zumindest ein weiteres Jahr in der 1. Bundesliga. Die Hessen waren das bessere von zwei schwachen Teams im Duell mit dem 1. FC Nürnberg. Aber was die Eintracht in den letzten Minuten vorführte: peinlich.
24.05.2016, 07:4303.06.2016, 16:16
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Dank diesem Treffern von Haris Seferovic führte Eintracht Frankfurt im Barrage-Rückspiel in Nürnberg 1:0. Das Resultat reichte nach dem 1:1 im Hinspiel zum Ligaerhalt.
Das 1:0 von Haris Seferovic.streamable
Natürlich hatte es der Bundesligist nach der Führung nicht mehr eilig und zeigte seine wahre Stärke: das Zeitspiel. Büne Huber, der während dem Eishockey-Playoff-Final mit seinen Aussagen zu «Pussy-Fussball» nicht nur in der Schweiz für Aufsehen sorgte, musste sich mehr als nur bestätigt sehen. Hier nochmals kurz zur Erinnerung zwei der Hauptaussagen:
«Ich habe die Schnauze voll von Fussballern, von tätowierten Unterarmen und Pussys, die im Strafraum immer stürzen!»
«Wenn ich in Italien den Buben am Strand beim tschutten zuschaue, stehen bei einem Freistoss alle so hin wie Ronaldo. Und alle spucken herum. Dann gibt es einen Scheissball, der irgendwo in die Gelateria fliegt und dann grännen alle herum.»
Und jetzt also Frankfurt. Wie gesagt, eilig hatten sie es nicht mehr. Das ist irgendwo verständlich, es geht um sehr viel. Aber was die Eintracht da zeigte, war schlicht übertrieben. Wir haben das Best-of der letzten zehn Minuten hier zusammengesammelt:
Und plötzlich rennt das junge Rehli wieder
83. Minute: Marco Fabian geht wie vom Blitz getroffen zu Boden, springt aber auf, als der Ball wieder in seiner Nähe ist.
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Den Kopf? Warum hält der sich den Kopf?
Sekunden später fällt er über Torhüter Schäfer. Natürlich bleibt Fabian liegen. Aber: Warum hält er sich plötzlich den Kopf? streamable
Einwurf: Erst mal Gegner beruhigen, dann Ball putzen
Aleksandar Ignjovski beim Einwurf: Langsam hinlatschen, kurz Nürnberg-Trainer René Weiler beruhigen, Ball putzen, schauen, einwerfen.streamable
Krämpfe!
Der Klassiker: Fussballer haben nie Krämpfe, ausser sie liegen kurz vor Schluss vorne. Hier erwischt's Makoto Hasebe.streamable
Der Goalie beim Abstoss. Mit lustigen Zeichen
Auch Goalie Lukas Hradecky beherrscht das Zeitspiel. Bei jedem Abstoss nimmt er sich Zeit und zeigt seinen Mitspielern: Schaut auf den Ball. Ja, immer wichtig.streamable
Den Abstoss von der entfernten Fünferecke des Gehäuses ausführen
Hradecky ist wirklich ein Profi. Wenig später brilliert er mit der beliebten Taktik: Den Abstoss von der entfernten Seite des Tores auszuführen. Über Gelb kann er nur lächeln.streamable
Die Krönung: Mach du den Abstoss, nein doch du – da schüttelt selbst der Mitspieler und der Schiri den Kopf
Jetzt, wo Hradecky Gelb gesehen hat, muss halt ein anderer sich beim Abstoss Zeit lassen. Abwehrchef David Abraham übernimmt. Der Ex-Basler lässt die Zeit verrinnen und dann – überlässt er doch dem Torhüter. Gelb für Abraham. Schiedsrichter Christian Dingert schüttelt ungläublig den Kopf und selbst Mitspieler Hasebe regt sich auf. streamable
PS: Nicht zu fest aufregen, liebe Nürnberger. Wer in 180 Minuten die ersten 156 damit verbringt auf keinen Fall ein Tor zu kassieren und nichts für die Offensive tut, hat den Aufstieg auch nicht verdient.
Das ist der moderne Fussball
Fussball-Fans haben abgestimmt: Diese Klubs gehören WIRKLICH in die Bundesliga
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Fussball-Fans haben abgestimmt: Diese Klubs gehören WIRKLICH in die Bundesliga
Rang 1: Borussia Dortmund (8-mal Meister, 49 Jahre erste Liga)
quelle: epa/dpa / daniel maurer
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