15. Dezember 1999: Fortuna Köln spielt in der 2. Bundesliga gegen Waldhof Mannheim. Der frühere deutsche Nationalkeeper Toni Schumacher steht bei den Kölnern an der Seitenlinie und muss sich nach 0:2-Rückstand zur Pause vom Präsidenten Jean Löring angeblich folgendes anhören: «Hau app in de Eiffel. Du määs minge Verein kapott. Du häss he nix mie zu sare, du Wichser». Schumacher taucht nach der Pause tatsächlich nicht mehr auf, Präsident Löring übernimmt kurzerhand als Interimscoach.
Alles läuft wie am Schnürchen für Jörn Andersen beim 1. FSV Mainz 05. In der Saison 2008/2009 führt der Norweger Mainz in die erste Bundesliga und erreicht mit dem Zweitligisten den Pokal-Halbfinal. Doch noch fünf Tage vor dem Beginn der Saison 2009/2010 wird Andersen – nach einer 1:2-Erstrundenpleite im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten VfB Lübeck – entlassen. Offizieller Trennungsgrund: «Grundlegende atmosphärische Turbulenzen.»
Der damalige Bayern-Manager Uli Hoeness deutet im Jahr 2000 an, dass Christoph Daum, Trainer bei Bayer Leverkusen, Drogen konsumiere. Der Angeschuldigte reagiert mit einer freiwilligen Haarprobenanalyse: «Ich tue dies, weil ich ein absolut reines Gewissen habe.» So rein, wie das Kokain, dass Daum geschnupft hat, ist das Gewissen dann doch nicht und Bayer Leverkusen entlässt Daum umgehend. Das einzige positive an der Geschichte? Die Kokainprobe.
An mangelndem Erfolg fehlt es Branko Zebec wahrlich nicht. 1979 wird er mit dem Hamburger SV deutscher Meister, 1980 Vizemeister und zum Zeitpunkt seiner Entlassung im Dezember 1980 ist sein HSV Wintermeister. Doch der Jugoslawe greift nicht nur regelmässig zur Flasche, er sitzt auch mehrfach betrunken auf der Trainerbank. Irgendwann ist es der Vereinsführung dann zuviel, Zebec wird entlassen.
In der Saison 2014/15 trennt sich der Hamburger SV, damals mit den Schweizern Johan Djourou und Valon Behrami, nach lediglich drei Spielen von Mirko Slomka. Null Punkte und null Tore sind den Verantwortlichen deutlich zu wenig, sie ziehen die Reissleine. Die Leistungen werden danach aber nur unwesentlich besser, der Ligaerhalt wird letztlich in der Relegation gegen den Karlsruher SC in extremis gesichert – mit «Retter» Bruno Labbadia, der beim «Bundesliga-Dino» vergangene Woche den Hut nehmen musste.
Es ist die wohl schnellste Entlassung in der Geschichte des Fussballs: Leroy Rosenior wird beim englischen Klub Torquay United im Jahr 2007 nach nur zehn Minuten entlassen, ohne überhaupt etwas falsch zu machen. Noch während der Pressekonferenz, die zur Präsentation von Rosenior abgehalten wird, kaufen neue Investoren den Klub. Der neue Geschäftsführer hält Rosenior für ungeeignet und stellt mit Paul Buckle umgehend einen neuer Trainer ein.
Guy Roux passt eigentlich überhaupt nicht in die Kategorie Entlassungen. Unglaubliche 44 Jahre stand der Franzose bei AJ Auxerre an der Seitenlinie. 2007 entscheidet sich Roux für eine Rückkehr, diesmal bei RC Lens. Doch der Saisonstart verläuft nicht wie gewünscht und Guy Roux macht in der Halbzeit der vierten Partie einen Abgang. Man wird den «Monsieur Auxerre» trotzdem weiter der Sparte «Treue Klubtrainer» zuordnen.
Der italienische Christian Constantin heisst Massimo Cellino. Doch was der Cagliari-Präsident in der Saison 2004/2005 bietet, dürfte selbst den Sion-Patriarchen beeindrucken. Da Trainer Daniele Arrigoni von Cagliari zum FC Turin wechseln will, verpflichtet der Präsident mit Attilio Tesser einen Ersatz. Cagliari verliert das erste Saisonspiel in Siena mit 1:2 und Tesser wird umgehend wieder entlassen.
Da Arrigoni wegen finanzieller Schwierigkeiten bei Torino doch nicht engagiert wird, holt ihn Cellino sofort zurück. Arrigoni spielt am zweiten Spieltag 0:0 gegen Lazio Rom und wird sofort wieder gefeuert. Der nächste an der Reihe ist Davide Ballardini, welcher ganze neun Partien als Trainer amten darf. Danach wird auch er entlassen und durch Nedo Sonetti ersetzt, der tatsächlich bis Ende Saison bleiben darf.