Schweizer Wochen momentan nicht nur im Tennis, Ski Alpin, Pferdesport und bei McDonald's, sondern auch bei einigen Bundesligasöldnern. Die Stürmer Admir Mehmedi und Jospi Drmic skoren regelmässig und Fabian Lustenberger hat als einer von nur sechs Spielern ligaweit keine einzige Minute verpasst. Zum Start der Bundesliga glänzen einmal mehr diejenigen Spieler, welche in der Nati zuletzt wenig zum Zug kamen.
Gut einen Monat hat Ottmar Hitzfeld noch Zeit, um sein Aufgebot für das erste Testspiel der Nati am 5. März gegen Kroatien zusammenzustellen. Wir fassen für ihn die Bewerbungsschreiben einiger Bundesliga-Söldner zusammen:
Josip Drmic: Ist der Hoffnungsträger beim 1. FC Nürnberg. Die Mannschaft hat diesen Samstag zum ersten Mal gewinnen können. Und dies vor allem dank Drmic. Hat Hoffenheim mit zwei Toren fast im Alleingang abgeschossen. Erzielt mehr als ein Drittel aller Tore seines Teams. Mit einer Quote von acht Toren in 17 Spielen ist der Stürmer in den Top Ten der Bundesligaskorer zu finden.
Admir Mehmedi: Schoss am Wochenende ein Traumtor gegen Leverkusen. Nicht sein erstes Tor in dieser Spielzeit. Nach Anlaufschwierigkeiten kommt er bei Freiburg immer mehr in Fahrt. In 17 Spielen hat der Angreifer sechs Mal treffen können. Für einen Spieler bei einem abstiegsbedrohten Klub ist dies beachtlich.
Gelson Fernandes: Spielt im Breisgau für den Studentenklub Freiburg. War nur einmal in dieser Spielzeit ohne Einsatzminuten geblieben. Seine Flexiblität hat geholfen. Neben seiner Stammposition als defensiver Mittelfeldspieler hat er auch schon offensives Mittelfeld sowie rechts und links Aussen gespielt. Einmal hat der Puncher sogar getroffen. Erhält bei Freiburg meist gute Kritiken.
Fabian Lustenberger: Ist der Dauerbrenner bei Hertha-Berlin. Hat alle Bundesligaspiele durchgespielt. Ausserdem trägt er die Kapitänsbinde. Lucien Favre ist ein grosser Fan von ihm und hat schon versucht Lustenberger zu sich zu holen. Die Einsatzzeiten in der Nationalmannschaft: 45 Minuten. Im Testspiel gegen Südkorea.
Pirmin Schwegler: Auch er Kapitän bei Eintracht Frankfurt. Hat ein Millionen-Angebot vom VfL Wolfsburg ausgeschlagen. Hat wegen seiner Knieverletzung nicht alle Spiele absolvieren können. Aber wenn er im Kader war, hat er auch gespielt. In neun Spielen lief der Mittelfeldspieler sieben Mal von Beginn auf, zwei Mal eingewechselt. In der WM-Qualifikation hatte er nicht eine Einsatzminute. Frankfurt-Trainer Veh sagt dazu: Die Schweiz muss über ein wirklich gutes Team verfügen, wenn sie auf Schwegler verzichten kann.
Die Leistungen dürften Ottmar Hitzfeld gefreut haben. Konkurrenzkampf tut immer gut. Alteingesessene wie Eren Derdiyok, der bei Leverkussen nicht über die Jokerrolle hinauskommt (0 Tore) oder Tranquillo Barnetta, welcher nach der Ersatzspieler-Rolle auch bei Frankfurt zwar wieder mehr spielt, seiner Form jedoch noch immer nachrennt, müssen sich anstrengen. Gleiches gilt für Johan Djourou, der den Bundesliga-Auftakt aufgrund eines Muskelfaserrisses verpasste.
Auch Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri traten am Wochenende nicht positive in Erscheinung. Ersterer verschuldete den entscheidenden Elfmeter gegen Gladbach zum 0:2, Zweiterer durfte zwar fast 80 Minuten ran, blieb jedoch ohne grosse Szenen.
Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Leistungen der Schweizer Bundesliga-Söldner entwickeln. Ein erstes Zwischenfazit werden wir nach dem Test im März gegen Kroatien ziehen können. Ottmar Hitzfeld gibt als Philosophie bekanntlich vor, dass Akteure mit viel Spielpraxis im Verein die Chance auf ein Aufgebot in der Nati steigern.