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Jetzt geht's um die EM-Wurst: «Ibra» zittert, Norwegen und Ungarn wollen Dürre beenden

Führt Ibra die Schweden nach Frankreich oder verpasst er die dritte Endrunde seit 2008?
Führt Ibra die Schweden nach Frankreich oder verpasst er die dritte Endrunde seit 2008?
Bild: TT NEWS AGENCY/REUTERS

Jetzt geht's um die EM-Wurst: «Ibra» zittert, Norwegen und Ungarn wollen Dürre beenden

Acht Teams kämpfen von Donnerstag bis Dienstag in Hin- und Rückspielen in der Barrage um die letzten vier Tickets für die EM in Frankreich. Mittendrin im Ausstich ist Superstar Zlatan Ibrahimovic.
12.11.2015, 06:5812.11.2015, 09:46
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Die ganz grossen Teams haben – mit Ausnahme von Holland – ihre EM-Tickets spätestens im vergangenen Oktober gelöst. Einer der ganz grossen Individualisten dagegen zittert noch um seine Teilnahme in Frankreich. Der 34-jährige Superstar Zlatan Ibrahimovic läuft Gefahr, mit Schweden zum dritten Mal seit 2008 ein Turnier zu verpassen. Vor zwei Jahren scheiterte Ibrahimovic in einem für den Team-Sport Fussball fast surrealen Duell zwischen zwei Einzelspielern an Cristiano Ronaldo und Portugal. Nun trifft er mit den Schweden auf Dänemark.

Die EM-Barrage-Spiele
12.11.: Norwegen – Ungarn (Rückspiel 15.11.)
13.11.: Bosnien – Irland (Rückspiel 16.11.)​
14.11.: Ukraine – Slowenien (Rückspiel 17.11.)
14.11.: Schweden – Dänemark (Rückspiel 17.11.)​

In Schwedens Kader stehen neben Zlatan Ibrahimovic mit dem GC-Captain Kim Källström und Torhüter Andreas Isaksson zwei weitere Routiniers mit mehr als 33 Jahren und über 100 Länderspielen auf dem Buckel. Der Rest des Teams ist relativ jung; angeführt wird die neue Generation von Oscar Hiljemark, der in Palermo einen stupenden Saisonstart hingelegt und im Sommer das schwedische U21-Team zum EM-Titel geführt hat.

Oscar Hiljemark (Mitte rechts) führt die erfolgreiche schwedische Jugend an.
Oscar Hiljemark (Mitte rechts) führt die erfolgreiche schwedische Jugend an.
Bild: Getty Images Europe

Schweden gegen Dänemark ist ein Duell, das es in sich hat. Im vergangenen Jahrzehnt hat diese Affiche vor allem negative Schlagzeilen produziert. An der EM 2004 in Portugal halfen sich die beiden Nachbarn mit einem höchst suspekten 2:2 im letzten Gruppenspiel gegenseitig und auf Kosten von Italien in die Viertelfinals. Kochte damals aufgrund des unwürdigen und wohl abgekarteten Schauspiels vor allem die italienische Volksseele, wurde das Duell zwischen Dänen und Schweden drei Jahre später zu einem Ereignis, welches die politischen Instanzen beider Länder sowie die Sportgerichte auf Trab hielt.

Die Duelle zwischen Dänemark und Schweden versprechen viele Emotionen, so wie hier 2007.
Die Duelle zwischen Dänemark und Schweden versprechen viele Emotionen, so wie hier 2007.
Bild: AP SCANPIX SWEDEN

In Kopenhagen griff ein dänischer Fan den deutschen Schiedsrichter Herbert Fandel kurz vor Schluss auf dem Spielfeld an und provozierte einen Spielabbruch. Dänemark wurde mit einer Forfaitniederlage belegt und verpasste dadurch die EM-Endrunde 2008 in Österreich und der Schweiz.

Norwegen hofft auf erste Endrunde seit 16 Jahren

Mit Norwegen ist eine weitere nordische Auswahl noch im EM-Rennen. Die Skandinavier haben die direkte Qualifikation nur hauchdünn verpasst. Im letzten Gruppenspiel führten sie in Rom gegen das bereits qualifizierte Italien lange 1:0, kassierten aber spät noch zwei Gegentore und wurden von Kroatien überholt.

Bei Real auf der Warteliste, im Nationalteam nicht erste Wahl: Martin Odegaard. Aber vielleicht platzt dem Jungspund ja in der Barrage der Knoten.
Bei Real auf der Warteliste, im Nationalteam nicht erste Wahl: Martin Odegaard. Aber vielleicht platzt dem Jungspund ja in der Barrage der Knoten.
Bild: NTB SCANPIX/REUTERS

Nach einem Hoch in den 90er-Jahren sind die Norweger während mehr als zehn Jahren wieder abgetaucht. Nun bietet sich ihnen die Chance, erstmals seit 16 Jahren an einer Endrunde teilzunehmen. 

Ungarn will Dürre beenden

Noch länger auf einen Auftritt auf der grossen Bühne wartet Ungarn. An der WM 1986 in Mexiko war das Land mit der grossen Fussball-Tradition letztmals dabei. Seit Einführung des FIFA-Rankings 1993 war Ungarn nie besser als im 27. Rang klassiert. Am letzten Spieltag der Qualifikation hatten die Ungarn das EM-Ticket als bester Gruppendritter eigentlich schon in den Händen – bis kurz vor Schluss das Siegestor in der Gruppe A der Türkei als bestem Dritten zum direkten EM-Zugang verhalf.

Als Ungarn im Fussball noch eine Weltmacht war, waren die Bilder noch schwarz-weiss sowie hier im WM-Finale 1954.
Als Ungarn im Fussball noch eine Weltmacht war, waren die Bilder noch schwarz-weiss sowie hier im WM-Finale 1954.
Bild: AP

Zum Kader von Ungarns deutschem Nationalcoach Bernd Storck gehört auch Vilmos Vanczak vom FC Sion, der bei den Wallisern in dieser Saison aber nicht über die Rolle des Ersatzspielers hinauskommt.

Ukraine Favorit gegen Schweizer Gegner

Am klarsten verteilt sind die Rollen von Favorit und Aussenseiter in den Spielen zwischen der Ukraine und Slowenien. Die slowenische Auswahl von Coach Srecko Katanec hat sich in der Schweizer Gruppe E Platz 3 gesichert, dabei aber meist enttäuschende Auftritte hinlegte wie beim 1:1 zuhause gegen Litauen oder beim 0:1 zum Auftakt in Estland. In einer eher schwächeren Gruppe gewann Slowenien nur die Hälfte seiner zehn Spiele.

Die Schweiz bekundete gegen Slowenien zweimal grösste Mühe.
Die Schweiz bekundete gegen Slowenien zweimal grösste Mühe.
Bild: Urs Lindt/freshfocus

Die Ukrainer dagegen scheiterten in der Gruppe C knapp an der Slowakei und verblüfften vor allem bei den beiden unglücklichen Niederlagen gegen Gruppensieger Spanien (zweimal 0:1). Vor allem bei der Heimniederlage gegen den Europameister zeigte die Ukraine teilweise hochklassigen Fussball, scheiterte aber immer wieder am spanischen Keeper David De Gea.

Im vierten Barrage-Spiel trifft Irland, das in der Gruppe D Weltmeister Deutschland vier Punkte abgenommen hat, auf den WM-Teilnehmer von 2014, Bosnien-Herzegowina. (fox/si)

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EM 2020 in Europa: ITALIEN – England 1:1 n.V., 3:2 n.P.
quelle: keystone / catherine ivill / pool
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