Gespannt wartet die Eishockey-Welt auf das Debüt von Nico Hischier in der besten Liga der Welt. Auch in Visp ist man voller Vorfreude. An den bodenständigen, schlauen und ehrgeizigen Jungen, der den Verein und somit auch das Dorfleben prägte, erinnert man sich gerne zurück.
Ich habe Nico im Alter von drei Jahren kennengelernt – natürlich auf dem Eis. Wir waren uns gegenseitig sofort sympathisch und haben viel unternommen. Wir gingen zusammen in die Eishockeyschule und waren immer im selben Team. Im Hockey waren wir Kollegen, in der Leichtathletik Konkurrenten. Er war beim TV Naters, ich beim KTV Visp. Wenn wir nicht gerade Training hatten, spielten wir sonst Hockey oder schauten uns Filme an.
Auf dem Eis war Nico schon früh einer der besten. Deshalb war er auch oft mit älteren Jahrgängen unterwegs an Turnieren. Er hatte schon immer eine gute Übersicht, kein anderer war so gut. Er spielte Pässe, die eigentlich unmöglich waren. Manchmal hat er Spiele im Alleingang entschieden. Wir waren damals mit Visp schweizweit unter den besten Junioren – auch dank Nico. Auch heute habe ich noch täglich mit ihm Kontakt. Nico fühlt sich sehr wohl im Wallis. Ich schätze ihn als familienverbundenen und bodenständigen Menschen. Unsere Freundschaft hat sich auch in den letzten Monaten nicht verändert.
Ob ich sein Debüt live mitverfolgen kann, weiss ich noch nicht – je nachdem ob ich Zeit habe. Aber was ich sicher machen werde, ist jeden Morgen die Zusammenfassung schauen.
Ich war zwei Jahre Nicos Klassenlehrer in der Sportschule Visp (Orientierungsschule). Weil die Schüler dort aber verschiedene Lehrer haben, unterrichtete ich ihn nur im Zeichnen und Werken. Als ich zum ersten Mal ein Hockeyspiel von Nico schauen ging, wusste ich, weshalb alle von ihm sprechen. Ich bin eigentlich Fussballer, aber man musste nicht viel Ahnung von Hockey haben, um zu merken, dass er speziell ist.
In der Schule ist Nico vor allem durch Bescheidenheit und Zurückhaltung aufgefallen. Er war kein typischer «Starsportler», der sich präsentieren musste, sondern blieb lieber im Hintergrund. Nico war pünktlich, zuverlässig und hatte gute Noten – ich glaub, er war sogar Klassenbester. Wir führen an unserer Schule eine Agenda, eine Art Strafbüchlein, in dem wir Fehltritte der Schüler festhalten. Ich weiss nicht mehr, ob er gar keinen Eintrag hatte, aber auf jeden Fall nichts Gravierendes. Keine Lausbubenstreiche. Ich weiss nicht mehr, ob er ein Lieblingsfach gehabt hat, aber vermutlich war es Sport.
Mein erster Satz an Nico war, er solle sich doch endlich mal richtig hinsetzen. Er wirkte von aussen ziemlich ... léger, so als hocke er einfach in der Schule, damit er dort gewesen ist. Aber das war überhaupt nicht der Fall. Das war nur der äussere Eindruck.
Vermutlich hat er das von seinen Eltern übernommen. Auch sie gingen völlig locker an Nicos Karriere heran. Als die ersten Verträge von anderen Klubs reinkamen, liessen sie sich nicht drängen. Ich fand das ziemlich bewundernswert. Nico hat sich in den zwei Jahren, in denen ich sein Lehrer war, auch nicht auf eine Hockeykarriere versteift. Er hätte sich auch vorstellen können, ins Gymnasium zu gehen oder die Sportschule in Brig zu besuchen.
Im Dorf und in der Schule hörte man oft Sätze wie «Der ist besser als alle anderen» oder «So einen guten Spieler haben wir in Visp noch nie gehabt». Wenn ich nach dem Wochenende in der Schule nach dem Resultat fragte und es hiess, Visp habe 6:1 gewonnen, war der zweite Satz, Nico habe alleine fünf Treffer erzielt. Ohne dass er es provoziert hätte, hat Nico ein gewisses Ansehen genossen.
Er hatte es allerdings am liebsten, wenn man ihn wie alle anderen behandelte. Dass er auch jetzt noch seinen Bruder als eines seiner Vorbilder nennt, spricht Bände. Er ist sehr bodenständig und familienverbunden. Ich glaube, das ist auch der Grund, weshalb er sich nicht von äusseren Einflüssen beeindrucken lässt. Auch wenn es ihm mal schlecht läuft, lässt er sich nicht über den Tisch ziehen.
Mittlerweile habe ich keinen Kontakt mehr zu Nico. Aber sein erstes Spiel werde ich sicherlich schauen.
Ich habe Nico kennengelernt, als er neun Jahre alt war. Ich war damals Stufentrainer bei Visp und hatte einen Sohn in seinem Alter, der ebenfalls Hockey spielte. Ich hatte mit ihm zu tun, bis er nach Bern in die dortige Juniorenabteilung wechselte.
Als ich Nico kennen lernte, war er schon ein hervorragender Hockeyspieler. Er war damals schon sehr leistungsorientiert und wollte immer gewinnen. Ich erinnere mich an ein Piccolo-Turnier in Biasca, wo Nico vor dem Endspiel zu uns, zu den Trainern, kam und sagte, mit wem wir ihn aufstellen sollen, damit wir das Spiel gewinnen. Seine Vorschläge sind immer aufgegangen.
Ich bin froh, hat sich Nico fürs Eishockey entschieden, denn er hätte auch anderes gekonnt. Er war ein sensationeller Fussballer und ein hervorragender Flossenschwimmer. Die NHL war früh ein Thema – insbesondere weil Pavel Datsyuk sein grosses Vorbild war und immer noch ist. Dennoch nahm er immer alles Schritt für Schritt. Er blieb lange bei Visp und verzichtete darauf, früh zu grossen Klubs zu wechseln. Dafür konnte er hier in den höheren Altersstufen spielen.
Nico hat sich schon sehr früh sehr professionell verhalten – egal ob auf dem Eis oder neben dem Eis. Er hat nie Pucks herumgeschossen und war nach dem Training immer der erste, der noch zusätzliche Übungen gemacht hat. Auch in der Garderobe musste ich nie einschreiten – Dinge wie Snus hat er nie probiert.
Im Sommer sehe ich Nico noch ab und zu. Dann gehen wir manchmal etwas trinken oder wir unternehmen Dinge mit Bezug zum EHC Visp. Über Whatsapp haben wir mehrmals monatlich Kontakt. Am Dienstag habe ich ihm zum überstandenen Kaderschnitt gratuliert und er hat mir sofort zurückgeschrieben. Sein allererstes NHL Spiel werde ich auf jeden Fall schauen.
Ich war Betreuer beim EHC Visp, als ich Nico kennengelernt habe. Er war zudem mit meinem Sohn, Yves, in der Mannschaft. Ich habe damals die Juniorenmannschaften bei Heim- und Auswärtsspielen begleitet. Wir Betreuer haben sie chauffiert, die Leibchen ausgeteilt, sie angefeuert, motiviert und notfalls auch mal kleinere Verletzungen gepflegt.
Nico hat sich eigentlich nie verletzt. Er hat einfach zu schlau gespielt. Da er oft gegen ältere Spieler antreten musste, hat er sich eine enorme Spielintelligenz angeeignet. Ist an der Bande ein Gegner auf ihn zugefahren, wich er dem Check einfach aus und nahm den Puck danach wieder mit.
Obwohl Nico immer jünger war als alle anderen im Team, war er schon immer ein Vorbild – auch neben dem Eis. Er war immer anständig und dankbar für alles, was man für ihn gemacht hat. Nach jedem Essen hat er sich bedankt und die Teller selbst abgeräumt.
Einmal bei einem Essen habe ich ihm gesagt, dass er ein NHL-Star wird. Nico hat nur abgewunken und gelacht. Er war einfach zu bescheiden. Ich bin schon ein wenig stolz, dass jemand, den ich schon so lange kenne, jetzt zum Star wird. Dass er dennoch auf dem Boden geblieben ist, gibt mir ein gutes Gefühl. Er ist unser Nico vom EHC Visp.
Einer der speziellsten Momente war, als Nico vor etwa drei Jahren mit Bern gegen meinen Sohn bei Zug spielte. Aber auch der Draft war unglaublich. Nicos erstes NHL-Spiel werde ich auf jeden Fall schauen. So etwas lasse ich mir nicht entgehen.
Wie Aaron Schnydrig habe ich Nico in der Hockeyschule kennengelernt, als wir noch ganz jung waren. Wir wurden vor allem dank dem Eishockey Freunde. Als wir älter waren, gingen wir dann auch gemeinsam in die Sportschule Visp.
Nach der Schule kam er manchmal zu mir, weil es sich für ihn nicht lohnte, vor dem Training nach Hause zu gehen. Dann zockten wir jeweils. Wir spielten «Call of Duty» – oder logischerweise NHL. Nico war auch da besser. Es ist irgendwie unglaublich. Du konntest ihm geben was du wolltest, er war immer der Beste.
Nico ist von Grund auf bodenständig und anständig. Und er hatte auf dem Eis immer eine positive Einstellung. Er sprach nie negativ und hatte die Fähigkeit, unser Team mitzureissen. Ich erinnere mich an ein Turnier in Langenthal. Da standen wir im Final, aber Nico kassierte im Spiel zuvor einen Schlag oder Schuss an den Oberschenkel. Es hiess, er könne nicht spielen, weshalb keiner mehr im Team wirklich an den Sieg glaubte.
Dann sagte Nico aber, dass er dennoch spielen wolle und werde. Und sofort veränderte sich die Einstellung im Team komplett. Jeder wusste, dass wir es doch schaffen können. Wir haben das Turnier dann tatsächlich auch gewonnen.
Wenn Nico in der Schweiz ist, haben wir ab und zu noch Kontakt. Dann gehen wir etwas trinken und sprechen über Gott und die Welt. Auf sein erstes NHL-Spiel freue ich mich schon riesig. Das lasse ich mir als grosser Fan natürlich nicht entgehen.