0:2 im sechsten Finalspiel gegen die Pittsburgh Penguins und damit die Serie 2:4 verloren – aus der Traum vom Stanley Cup für die Nashville Predators und Roman Josi. Der emotional sichtlich mitgenommene Berner stellt sich nach der bitteren Niederlage einem Reporter von «Fox Sports Tennessee».
"It was the time of our lives. We had so much fun with the crowd" - a disappointed and emotional #Preds Roman Josi with @WillyD1025 pic.twitter.com/W5I3hh7dPC
— FOX Sports Tennessee (@PredsOnFSTN) 12. Juni 2017
«Ich bin so stolz auf diese Gruppe. Klar, jetzt ist es sehr hart. Wir sind alle enttäuscht. Wir haben das ganze Jahr und speziell in den Playoffs hart gearbeitet und ich bin froh, Teil davon zu sein. Der Einsatz war immer riesig», erklärt der 27-jährige Josi.
Besonders bitter für die Predators war das zu Unrecht aberkannte Tor von Colton Sissons, welches das 1:0 für Nashville gewesen wäre. «Ich weiss nicht, wieso die Schiedsrichter gepfiffen haben. Aber wir blieben fokussiert und positiv und hatten auch danach noch unsere Chancen», erklärt Josi nüchtern.
Angesprochen auf die grosse Unterstützung, gerät der Schweizer ins Schwärmen: «Die Fans waren unglaublich. Die ganze Stadt stand hinter uns. Ich kann nicht ausdrücken, wie sehr wir das geschätzt haben.»
Die Stadt Nashville und diese Fans hätten den Stanley Cup verdient, meint Josi weiter, und er sagt: «Es war für alle Spieler die beste Zeit ihres Lebens. Wir hatten so viel Spass mit dieser Menge und der ganzen Stadt.»
Wo es Verlierer gibt, gibt es auch Sieger. Mark Streit hat nach den Goalies David Aebischer und Martin Gerber als erster Schweizer Feldspieler den Stanley Cup gewonnen. Wobei der Name von Mark Streit nach den Regularien der NHL nicht auf dem Pokal erscheint. Dafür hätte er in einer Finalpartie auflaufen oder mindestens 41 Partien in der Qualifikation bestreiten müssen.
Im Interview mit dem SRF erzählt Streit, wie er die Finalserie als Zuschauer erlebt hat und weshalb er noch nicht ans Karriereende denkt:
«Klar wäre es schön gewesen, wenn ich eine andere Rolle gehabt hätte. Ich habe aber das beste daraus gemacht, kam kurzfristig in ein Top-Team», sagte der Berner Verteidiger nach der Partie.
Er habe seine Leistungen gezeigt und gut gespielt. Und schlussendlich könne er sich ja dennoch Stanley-Cup-Sieger nennen, so der 39-jährige Streit weiter.
Dass er den Pokal als einer der ersten in die Höhe stemmen durfte, freute den Schweizer besonders: «Ich war sehr überrascht», sagte Streit. «Es zeigt, wie die Jungs im Team sind. Sie schätzen es, wenn ein Spieler mit einer nicht so einfachen Rolle seine Sachen macht und positiv ist.»
Streit sagte, er habe die Partie in der Kabine geschaut und habe während des ersten Drittels sogar noch etwas trainiert. «Es war brutal, um zuzuschauen. Ich habe emotional noch nie so etwas erlebt. Es ist brutaler zuzuschauen, als selbst zu spielen.» Als dann in der 59. Minute das erlösende 1:0 durch Patric Hörnqvist fiel, sei er durchgedreht.
Dass seine Kumpels Roman Josi und Yannick Weber eine bittere Pille schlucken müssen, ist für Streit klar. Dennoch findet er motivierende Worte: «Nashville hat eine sensationelle Saison gespielt. Roman und Yannick sind zwei super Jungs mit grossen Karrieren vor sich und ich hoffe, sie gewinnen den Stanley Cup irgendwann noch.»
Unser 1. Feldspieler als #StanleyCup Sieger. Herzliche Gratulation Mark Streit! Bring en hei :) https://t.co/ud2NNwCQos Foto: Sandford/Getty pic.twitter.com/aDsP5xj2DG
— hockeyfans.ch (@hockeyfans_ch) 12. Juni 2017
Angesprochen auf seine eigene Zukunft hat Streit klare Vorstellungen: «Jetzt ist der Höhepunkt meiner sportlichen Karriere, aber ich spiele sehr gerne Hockey, fühle mich fit und habe meine Leistungen gezeigt. Ich würde gerne noch weiterspielen.»