Die Schweiz und New Jersey sind im Nico-Fieber. Nico Hischier, der Walliser Nummer-1-Draft, überzeugt in der Saisonvorbereitung mit drei Toren und einem Assist in drei Spielen und lässt so die Erwartungen in die Höhe schnellen.
Dagegen ist es um seinen Draft-Konkurrenten Nolan Patrick vergleichsweise ruhig – zumindest in der Schweiz. Die Nummer 2 des diesjährigen NHL-Drafts ist aber auch nicht gleich fulminant in die Preseason gestartet wie der Schweizer. In seinem ersten Testspiel für die Philadelphia Flyers gelang dem jungen Kanadier wenig. Im zweiten Spiel dauerte es auch noch zwei Drittel, bis er wirklich ins Spiel fand.
Doch dann liess er ein erstes Mal seine offensive Klasse aufblitzen. Im Testspiel gegen die New York Islanders bereitete er in der Verlängerung den 3:2-Siegtreffer mit einem perfekten Pass vor.
Nolan Patrick with his first pre season point being the OT winning goal assist #NHL pic.twitter.com/0UIxdJ63pG
— NHL News feed (@NHLNews_PR) 21. September 2017
Teamkollege und Torschütze Shayne Gostisbehere war entzückt: «Das war ein perfekter NHL-Pass.» Flyers-General-Manager Ron Hextall erwartet aber noch mehr von seinem Schützling. «Patrick hat gezeigt, was er draufhat. Er kann aber noch mehr, vor allem in der Offensive.»
Tatsächlich ist die Punkteproduktion derzeit noch etwas mager (zwei Assists in vier Spielen). Vor allem für einen Spieler, der bei den Junioren in einer Saison über 100 Skorerpunkte sammelte. Dafür überzeugt der 19-Jährige mit gutem Defensivspiel und Statistiken, die auf dem Eis nicht direkt auffallen.
Im letzten Testspiel gegen die New York Rangers ist Patrick der Spieler der Flyers mit den besten Puckbesitz-Statistiken (Corsi). Das heisst, Philadelphia hat deutlich mehr Schüsse aufs gegnerische Tor abgegeben als Schüsse auf das eigene Tor erhalten, wenn Nolan Patrick auf dem Eis stand.
Top 3 Flyers in CF% at 5v5
— Kyle Frey (@yachobscoracek) 26. September 2017
1. NOLAN PATRICK- 75.86
2. Jordan Weal- 74.07
3. Shayne Gostisbehere- 68.97
Einige Fans auf Twitter sind allerdings noch nicht restlos überzeugt. Vor allem Patricks Speed wird kritisiert. Er sei derzeit noch langsamer als der Rest der Mannschaft.
Das ist gut möglich, dürfte aber vor allem mit der langwierigen Verletzungsgeschichte des jungen Centers zu tun haben. Der Kanadier brachte es vergangene Saison nur auf 33 Spiele – zwei Mal brach er sich das Schlüsselbein. Auch diesen Sommer plagten ihn wieder Verletzungssorgen. Erst im August konnte er das Eistraining wie gewünscht aufnehmen.
After tonight, I've seen enough from Nolan Patrick to say his roster spot is almost assured at this point.
— John Boruk (@JohnBorukCSN) 27. September 2017
Fakt ist, dass sich auch Nolan Patrick immer besser präsentiert. Aufgrund der grösseren Center-Dichte bei den Flyers dürfte er zu Beginn der NHL-Saison wohl eher in den hinteren beiden Linien zum Einsatz kommen. Aber wie bei Nico Hischier steht jetzt schon so gut wie fest: Beim Saisonauftakt wird er dabei sein.