Sport
Eishockey

World Cup of Hockey: Leon Draisaitl ist der Mann der Stunde

Sep 19, 2016; Toronto, Ontario, Canada; Team Europe forward Leon Draisatl (29) celebrates after beating Czech Republic goalie Petr Mrazek (34) to score the winning goal in overtime in a 3-2 victory fo ...
Draisaitl dreht ab, um zu feiern: Soeben hat er gegen Tschechien den 3:2-Siegtreffer erzielt.Bild: X02835

Europas Mann der Stunde Leon Draisaitl: «Es hat bei uns als Team ‹klick› gemacht»

Nach zwei Siegen steht das Team Europa am World Cup of Hockey in Toronto nahe am Halbfinal-Einzug. Das kommt einer Überraschung gleich, denn vor dem Turnier galt die Multi-Kulti-Truppe mit Spielern aus acht Nationen als Aussenseiter.
20.09.2016, 11:5020.09.2016, 14:03
Ralf Meile
Folge mir
Mehr «Sport»

0:4 und 4:7 gegen Nordamerikas U23-Auswahl – die ersten beiden Testspiele verhiessen für den World Cup of Hockey wenig gutes für das Team Europa. Die Wende kam im dritten und letzten Vorbereitungsspiel: 6:2 gewannen es die Europäer gegen Schweden.

«Wir sind als Gruppe zusammengerückt.»
Roman Josi

«Wir wussten beim Einrücken ins Trainingscamp, dass uns eine schwierige Aufgabe bevorsteht», blickte Roman Josi zurück. Der Schweizer Verteidiger ist einer der wichtigsten Spieler der Auswahl von Ralph Krueger. «Er ist unsere Führungsperson», lobte dieser Josi, dem er mehr als 28 Minuten Eiszeit gewährte und damit die meisten seiner Akteure.

Der Berner von den Nashville Predators wollte sich selber nicht in den Mittelpunkt stellen: «Wir sind als Gruppe zusammengerückt. Im letzten Test funktionierte unser Spiel und diesen Schwung konnten wir ins Turnier mitnehmen.»

Die Highlights vom 3:2-Erfolg der Europäer gegen Tschechien.Video: YouTube/Watch News 2

Draisaitl bleibt auf dem Boden

Das trifft insbesondere auf einen Akteur zu: Leon Draisaitl. Drei Tore schoss er beim 6:2 gegen Schweden, der Deutsche traf auch beim 3:0-Auftaktsieg gegen die USA (nach Doppelpass mit Nino Niederreiter) und im zweiten Spiel legte er mit dem 3:2-Siegtreffer in der Verlängerung gegen Tschechien nach. Draisaitl hat einen Lauf, so dass Teamkollege Anze Kopitar verriet: «Ganz ehrlich: Ich war mir zu 90 Prozent sicher, dass er erneut treffen würde. So wie er im Moment drauf ist, gibt es nicht viele, die ihn stoppen können. Ich hoffe für uns, dass er weiterhin so stark spielt.»

Der bald 21-jährige Deutsche, Stürmer bei den Edmonton Oilers, blieb bescheiden. Natürlich sei es immer besonders schön, wenn einem in solch wichtigen Partien ein Tor gelinge, sagte Draisaitl nach dem Sieg gegen Tschechien, der die Tür zum Halbfinal weit aufstiess. «Es ist bei so einem schnellen Konter immer 50:50. Ich entschied mich, zu schiessen und hoffte, dass er reingeht. Das ging auf.»

Draisaitls Gamewinner gegen die Tschechische Republik.Video: streamable

Krueger stolz und froh

Wie Josi betonte auch Draisaitl, dass es Siege der ganzen Mannschaft gewesen seien. «Wir sind wirklich zu einer Truppe zusammengewachsen. Es passt im Moment ganz einfach», konstatierte der Sohn der deutschen Eishockey-Legende Peter Draisaitl.

«Wunder sind möglich.»
Der Norweger Mats Zuccarello

Der langjährige Schweizer Natitrainer Ralph Krueger darf sich durchaus als Baumeister dieses Erfolgs feiern lassen. Er sei stolz, wie die Spieler in den zwei Wochen zusammengefunden hätten, freute sich Krueger. 33:1-Aussenseiter sei man vor dem Turnier gewesen und trotzdem: «Ich wusste, welches Potenzial in diesem Team steckt.» Dennoch überraschte es ihn, wie schnell die Spieler aus acht Nationen zueinander fanden: «So etwas habe ich in 25 Jahren als Headcoach noch nie erlebt!»

Team Europe head coach Ralph Krueger smiles as he responds to reporters questions at a news conference after the first practice session in preparation for the World Cup of Hockey tournament, Monday, S ...
Hat gut lachen: Europas Headcoach Ralph Krueger.Bild: AP/CP

Ein «Miracle on Ice»?

Die Ausgangslage für das Team Europa ist nun hervorragend. Wenn die USA in der Nacht auf morgen gegen Kanada verlieren, dann sind die Europäer im Halbfinal. Andernfalls erhalten sie gegen Kanada eine zweite Chance. Auf die Frage, was noch möglich sei, antwortete Ralph Krueger kurz: «Alles. Wir sind noch nicht fertig.»

Noch einen Schritt weiter ging Mats Zuccarello. Der norwegische Stürmer erinnerte bereits an die vielleicht grösste Eishockey-Sensation aller Zeiten: «Die USA wurden 1980 Olympiasieger, oder nicht? Wunder sind möglich.»

Mit einigen Europäern: Die besten Spieler in NHL 17

1 / 17
Die besten Spieler in NHL 17
Platz 39: Der Davoser Lockout-Star Joe Thornton
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Unvergessene Eishockey-Geschichten

Alle Storys anzeigen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
c_meier
20.09.2016 13:08registriert März 2015
und falls es gegen Kanada um den Halbfinal-Einzug gehen sollte, holt Krueger das Uralt-Handy vom Estrich und tippt wieder mal ein Gruppen-SMS... :)
380
Melden
Zum Kommentar
avatar
LaPaillade
20.09.2016 11:58registriert Juni 2015
Passend dazu, Anze Kopitar mic'd up:
230
Melden
Zum Kommentar
5
Diese Umarmung kommt Irans National-Goalie teuer zu stehen
Kurz vor dem Ende eines Spiels im Iran stürmt ein weiblicher Fan aufs Spielfeld und umarmt den Torwart. Dieser erhält deswegen nun eine Sperre sowie eine Geldstrafe.

Nach der Umarmung einer Anhängerin ist Irans Fussball-Nationaltorwart Hossein Hosseini für ein Spiel gesperrt worden. Der Disziplinarausschuss des iranischen Verbandes (FFI) verhängte zudem eine Geldstrafe in Höhe von drei Milliarden Rials, umgerechnet mehr als 65'000 Franken, wie das Fussball-Portal Varzesh3 berichtete.

Zur Story