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Das gleiche Finale des Spengler-Cup wie letztes Jahr

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Der Davoser Tuomo Ruutu gegen Luganos Goalie Elvis Merzlikins und James Wisniewski.Bild: EPA/KEYSTONE

Das gleiche Spengler-Cup-Endspiel wie im Vorjahr

31.12.2016, 04:1701.01.2017, 16:40
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Wie schon letztes Jahr stehen sich auch am 90. Spengler Cup Lugano und das Team Canada im Final gegenüber. Die Tessiner schlagen in ihrem Halbfinal Gastgeber Davos 4:0.

Im Meisterschaftsalltag sind die beiden im hinteren Mittelfeld klassierten Konkurrenten nur durch einen Punkt getrennt, beim ersten Direktvergleich auf Spengler-Cup-Ebene erteilten die Luganesi dem entkräfteten Rekordmeister aber in jeglicher Beziehung eine Lektion.

In der offensiven Zone fiel keine der vier Linien ab, im Tor brillierte Keeper und Showman Elvis Merzlikins auf dem Weg zum ersten Turnier-Shutout in diversen Situationen.

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Luganos Elvis Merzlikins.Bild: EPA/KEYSTONE

Seit Einführung des neuen Gruppenmodus standen sich erstmals zwei Schweizer Equipen in der Runde der letzten vier direkt gegenüber.

Das NLA-Derby zweier Teams, die in der Liga zuletzt beidseits mit erheblichen Turbulenzen zu kämpfen hatten, verlief nur zu Beginn ausgeglichen. Als Linus Klasen unbedrängt dreimal nachsetzen durfte und Lugano in der 17. Minute zum wegweisenden Vorteil verhalf, zeichneten sich die Schwierigkeiten der Bündner ab.

Zuerst die Kontrolle, dann die Nerven verloren

Im vierten Spiel innerhalb von 96 Stunden fehlte zum einen die Energie und aufgrund verschiedener Ausfälle zunehmend auch Substanz, nochmals Druck aufzubauen.

Mit einer Doublette innerhalb von vier Minuten sorgte das Team von Doug Shedden im zweiten Drittel früh für klare Verhältnisse.

In jener Phase verloren die Einheimischen nicht nur die Kontrolle und zusehends die Nerven, sondern auch ihren Power-Forward Gregory Sciaroni. Nach einem unschönen Rencontre mit Alessio Bertaggia schied er mit einer Kopfverletzung aus.

Die Szene trieb mehrere HCD-Vertreter zur Weissglut. Coach Arno Del Curto beschwerte sich lautstark bei den Referees, Maxim Lapierre, schon in seinen 694 NHL-Spielen primär wegen seiner Flut an Strafminuten (730) aufgefallen, verwickelte den schwedischen Verteidiger Daniel Rahimi abseits des Geschehens in eine minutenlange Trashtalk-Runde.

Axelsson ausser Haus

Auf einen an guten Tagen begnadeten, oft aber auch vor allem unberechenbaren Künstler muss der HCD seit geraumer Zeit und künftig womöglich ganz verzichten: Dick Axelsson ist quasi ausser Haus.

Kniebeschwerden halten ihn von den Rinks fern. Der Schwede lässt sich in seiner Heimat behandeln. Wann oder ob er je wieder zum Rekordmeister zurückkehrt, ist nicht absehbar – es herrsche Funkstille, war im Umfeld des Klubs zu vernehmen.

Lugano - Davos 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)

6300 Zuschauer (ausverkauft).
- SR Fonselius/Vinnerborg, Kaderli/Wüst.
- Tore: 17. Klasen (Wisniewski, Martensson) 1:0. 32. Bürgler (Vesce/Ausschluss Marc Wieser) 2:0. 36. Chiesa (Walker, Lapierre) 3:0. 46. Bertaggia (Hofmann/Ausschluss Fazzini!) 4:0.
- Strafen: 8mal 2 plus 10 Minuten (Lapierre) gegen Lugano, 7mal 2 plus 10 Minuten (Rahimi) gegen Davos.

Lugano: Merzlikins; Chiesa, Furrer; Wisniewski, Wilson; Ulmer, Heinrich; Ronchetti, Hirschi; Bürgler, Zackrisson, Hofmann; Walker, Lapierre, Sannitz; Vesce, Martensson, Klasen; Fazzini, Gardner, Bertaggia.

Davos: Nyffeler; Forrer, Forster; Jung, Rahimi; Schneeberger, Paschoud; Kindschi; Marc Wieser, Kousal, Ruutu; Simion, Walser, Ledin; Sciaroni, Corvi, Dino Wieser; Ambühl, Jäger, Kessler.

Bemerkungen: Lugano ohne Brunner, Manzato, Kparghai, Vauclair, Morini, Fontana (alle verletzt), Reuille, Sartori, Riva, Romanenghi (alle überzählig), Davos ohne Axelsson, Du Bois, Egli (alle verletzt), Lindgren (krank), Van Pottelberghe, Eggenberger, Portmann (alle U20-WM), Hall, Shore, Heldner (alle überzählig). 29. Sciaroni mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgeschieden. 58. Lattenschuss von Walker. (sda)

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