Eine Aussage, viel Wirbel! SCB-Stürmer Thomas Rüfenacht sagte nach der 4:5-Niederlage im Penaltyschiessen gegen Lugano am Samstag, er lasse sich doch nicht von «diesen behinderten Viertlinienspielern wie Walker aus dem Spiel nehmen.» Gestern hatte sich «Rüfi» für seinen verbalen Entgleiser entschuldigt, heute nahmen auch die Luganesi Julian Walker und Alessandro Chiesa Stellung zum Vorfall.
Im auf YouTube veröffentlichten Video erklärt Walker, dass eine Grenze überschritten worden sei. Kurioserweise entschuldigt sich der Luganesi selbst für die «starke verbale Entgleisung» Rüfenachts.
Rüfenacht hatte im Interview nach dem Spiel unter anderem auch gesagt, dass er sich nicht mit HCL-Captain Chiesa habe prügeln wollen, weil es für den SC Bern ein Vorteil sei, wenn dieser «unbewegliche Verteidiger» auf dem Eis stehe. Dazu sagt Chiesa: «Ich kann akzeptieren, was er über mich gesagt hat. Aber was die Aussage mit der Behinderung betrifft, kann ich nicht begreifen, dass es im Jahr 2017 immer noch Menschen gibt, die so etwas sagen.»
Der Verteidiger erklärt, dass ihn diese Wortwahl gar persönlich getroffen hat: «Mein Schwager ist behindert. Ich weiss, was das bedeutet und welche Opfer eine Familie bringen muss, um das Beste aus ihrem Leben machen zu können.» Auf seinem privaten Facebook-Account veröffentlichte Chiesa ein Bild seines Schwagers und schrieb gemäss 20 Minuten Online dazu: «Die Liebe für einen behinderten Menschen geht über jegliche Grenzen hinaus. Stefano ist wie ein Sohn für uns. Er ist das Beispiel dafür, wie man jedes Hindernis überwindet. Immer an deiner Seite!» (abu)