Schwalben im Eishockey – sie sind noch viel verpönter als im Fussball. Wer sich in der Deutschen Eishockeyliga DEL etwas gar freiwillig aufs Eis legt, muss ab der kommenden Saison nicht mehr nur mit Pfiffen der Zuschauer rechnen. Er wird zudem in eine «Diving List» aufgenommen. Schauspieler werden also an den Pranger gestellt.
Beim ersten Vergehen werden die Spieler zunächst nur verwarnt. Sollte jemand danach erneut vortäuschen, dass er gefoult oder dabei gar verletzt worden sei, wird sein Name auf der sogenannten «Diving List» vermerkt. Die Liste mit den Schwalbenkönigen der Liga können alle DEL-Schiedsrichter sowie die 14 Teams jederzeit einsehen.
Sollte der Spieler danach immer noch durch «Schwalben» auffallen, erhält er eine Geldstrafe, die sich mit jedem neuen Vergehen erhöht. Ab der fünften Wiederholung müsse der Cheftrainer des Klubs ebenfalls eine Busse bezahlen, teilte die DEL mit.
«Unser Fokus liegt darauf, dass die Spiele für die Spieler selbst und die Teams sicher und fair verlaufen. Ein System, das unsportliches Verhalten in Form von ‹Schwalben› oder vorgetäuschten Verletzungen erkennt und sanktioniert, ist da ein weiterer und wichtiger Schritt», sagte DEL-Spielbetriebsleiter Jörg von Ameln. In Deutschland kann der Kampf gegen «Schwalbenkönige» also beginnen.
Ausserdem hat die DEL beschlossen, dass Schlittschuhtore ohne Kickbewegung wieder erlaubt sind und dass Spieler, die eine Strafe wegen hohen Stocks erhalten, statt einer 5-Minuten- plus Spieldauerdisziplinarstrafe nur eine 2+2-Minuten-Strafe erhalten.
Für die kommende Saison (Start am 8. September) gibt es Änderungen bei der Auslegung der Regeln zum Hohen Stock,... https://t.co/sQbfsN0wgP
— DEL (@DELoffice) 14. August 2017
Überarbeitet wurde auch die Torraum-Regel. Tore sind ab kommender Saison auch dann gültig, wenn ein im Torraum postierter Spieler dem Torhüter die Sicht nimmt. Dies gilt allerdings nur, wenn sich der Spieler nicht dauerhaft im blauen Bereich vor dem Tor aufhält. (pre)