Die «Players Tribune» ist ein amerikanisches Medium, das Athleten eine Plattform bietet. Profis aus verschiedenen Sportarten schreiben dort über Aktuelles, über Themen die sie beschäftigen oder ganz einfach über sich selbst.
Kurz vor dem Saisonauftakt der New Jersey Devils kommt diese Ehre auch Nico Hischier zu. Der Schweizer Nummer-1-Draft stellt sich in seinem ersten grossen Statement der NHL-Welt vor.
«Hoi zäme, New Jersey» lautet die Überschrift. Hischier beginnt mit einer kurzen Ausführung über sein Alter. Leute würden ihm ständig sagen, dass sie sich neben ihm alt fühlen, schreibt der Schweizer. «Ich war acht Jahre alt, als das erste iPhone erschien. Die Leute finden das witzig. Ich verstehe nicht weshalb.»
Mit elf Jahren habe er zum ersten Mal ein NHL-Spiel gesehen – und zwar live im Stadion. Sein Team spielte damals ein Turnier in Quebec und an einem Abend fuhren sie nach Ottawa, um die Senators gegen die Oilers spielen zu sehen. Damals fokussierten sie sich vor allem auf den Spieler der Oilers mit der Nummer 4. Es war Taylor Hall, damals frisch gezogener Nummer-1-Draft, heute Nico Hischiers Teamkollege in New Jersey.
Zurück ins Jahr 2017. Als die Draft-Lottery stattfand, war Hischier gerade in Italien in den Ferien. Als er zurück in die Schweiz kam, hätten ihn Reporter gefragt, was er darüber denke, dass New Jersey als erstes Team wählen kann. Und wie seine grossen Pläne aussähen. «Das war lustig, denn mein grosser Plan war es, im Sommer mit meinen Freunden im Gummiboot die Aare runter zu schippern», schreibt Hischier.
Doch der Draft kam immer näher. Am Abend des Drafts habe er keine Ahnung gehabt, für wen sich die Devils entscheiden würden. Auch als General Manager Ray Shero auf der Bühne stand, habe er noch nichts gewusst. «Das ist erstaunlich, im Zeitalter von Social Media», schreibt der Walliser.
Dann sagte Ray Shero seinen Namen.
Hischier schreibt, er habe nach diesem Moment ein Blackout von gut einer Minute gehabt. Plötzlich habe er ein Mikrofon im Gesicht gehabt und der einzige Satz der im eingefallen sei war: «I love to hockey» – ich liebe Hockey spielen. Der grammatikalisch nicht ganz korrekte Satz ist mittlerweile so etwas wie der inoffizielle Slogan Hischiers.
Seine Mutter habe geweint, als er als erstes Talent gezogen wurde. Und sein Vater habe ihm gesagt: «Bist du nicht froh, dass du damals nicht hingeschmissen hast?»
Denn im Alter von acht oder neun Jahren habe er zwischenzeitlich mit dem Eishockey aufgehört, schreibt Hischier. «Ich kam vom Training nach Hause und habe meinem Vater gesagt, ich höre auf. Ich hatte viel mehr Spass am Fussball». Doch als der Winter kam, kam auch die Freude am Eishockey wieder zurück.
Dass er nun bei den New Jersey Devils spiele, sei passend. Schliesslich gibt es Bilder von Hischier als Kind, die ihn im Devils-Shirt zeigen. Schon damals trug er die 13, die Nummer seines Idols Pawel Dazjuk. Und jetzt, einige Jahre später, trage er wieder das Devils-Trikot mit der 13 – einfach ein paar Nummern grösser. (abu)