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Der Vertrag mit NHL-Stürmer Kris Versteeg ist aufgelöst worden. Angeblich aus medizinischen Gründen. Nun fällt auch noch Andrew Ebbet aus. Er kann tatsächlich aus medizinischen Gründen vorerst nicht mehr spielen.
Der SCB ist zwar gut genug besetzt, um eine Weile nur mit zwei Ausländern (Verteidiger Maxim Noreau und Stürmer Mark Arcobello) zu spielen, aber die Suche nach Ersatzlösungen hat begonnen. Trainer Kari Jalonen sagt: «Wir haben noch keine Namen». Aber das stimmt natürlich nicht.
Sein Sportchef Alex Chatelain sucht nach der bestmöglichen und nicht der erstbesten Lösung. Er umschreibt das Profil so: «Ein abschlussstarker Flügel, der zur Not auch Center spielen kann». Im Sommer hatte er sich, bevor er Kris Versteeg unter Vertrag nahm, auch mit Devin Setoguchi (29) beschäftigt. Schliesslich wird der Kanadier vom gleichen Agenten vertreten wie Mark Arcobello (29), einer der beiden einsatzfähigen neuen SCB-Ausländer.
Spieleragent Gaëtan Voisard bestätigt auf Anfrage: «Ja, das stimmt.» Aber die Verhandlungen seien bald abgebrochen worden. Weil der Kanadier von Anfang an erklärt habe, dass er im August noch nicht nach Bern kommen könne. Er betreibt in seiner nordamerikanischen Heimat im August eine Hockeyschule. Zu dem Zeitpunkt wusste Alex Chatelain halt noch nicht, dass sich auch Chris Versteeg weigern wird, schon im August für einen medizinischen Test nach Bern zu kommen. «Wir hatten ihm das vorgeschlagen. Aber er wollte nicht.»
Inzwischen ist Devin Setoguchi von den Los Angeles Kings ins Trainingscamp eingeladen worden – aber einen NHL-Vertrag hat er noch lange nicht. «Wir haben Setoguchi nun dem SCB wieder offeriert» sagt Gaëtan Voisard. «Eine Antwort von Bern haben wir noch nicht.» Er gehe davon aus, dass sein Klient eine gute Offerte aus Bern wohl annehmen und einer unsicheren NHL-Zukunft vorziehen würde. Es ist nun sozusagen Devin Setoguchis zweiter Anlauf Richtung Bern.
Letzte Saison stürmte der NHL-Erstrundendraft für den HC Davos. In 30 Qualifikationspartien produzierte er 24 Punkte (11 Tore/13 Assists) und in den Playoffs war er noch besser: 7 Spiele, 5 Tore, 3 Assists.
Keine Frage: der geläuterte Rock’n’Roller erfüllt das SCB-Anforderungsprofil und ist so abschlussstark, dass Kari Jalonen die Unlust zur Defensivarbeit wohl hinnehmen würde. Denn tatsächlich hat der SCB-Trainer in den bisherigen Partien bei seinem Team eine gewisse Abschlussschwäche festgestellt.
Interessanterweise hat der tüchtige Gaëtan Voisard beim SCB auch noch Alexandre Picard ins Spiel gebracht. Dessen Wechsel zum neuen chinesischen KHL-Team in Peking ist offenbar noch nicht fix. Der Kanadier diente drei Jahre Chris McSorley bei Servette und stürmte letzte Saison nach dem Spengler Cup für Davos – mit guten Werten (17 Spiele/4 Punkte).
Ob es beim SCB zu einer schnellen Lösung kommt oder ob der Sportchef das Ende der NHL-Trainingscamps abwartet und erst im Oktober neues ausländisches Personal einstellt, hängt auch davon ab, wie lange Andrew Ebbet ausfällt und wie der SCB in die neue Saison startet. Zumindest vom Unterhaltungswert her wäre Devin Setoguchi eine interessante Lösung. So oder so braucht der SCB schon wegen der Verletzungsanfälligkeit von Andrew Ebbet (er hat letzte Saison in der Qualifikation nur 19 Partien bestritten) einen fünften Ausländer. Die Gerüchte um neue Ausländer werden uns in den nächsten Wochen vorzüglich unterhalten – und dem SCB Medienpräsenz bescheren.
Das Pech mit den Ausländern hat für den SCB auch einen Vorteil. Vor einem Jahr fegte der SCB die SCL Tigers im ersten Saisonheimspiel gleich mit 7:1 vom Eis. Die drei ausländischen SCB-Stürmer erzielten insgesamt drei Treffer. Nun wird der SCB am Freitag zur Heimpremiere gegen die Langnauer mit einem Ausländer in der Verteidigung und nur einem im Sturm antreten. Damit ist die Ausrede schon klar, wenn es knapper als 7:1 werden sollte: es fehlen halt zwei ausländische Stürmer…
Auf keinen Fall voreilig jemanden wie den Picard holen...