26.02.2016, 19:2226.02.2016, 22:13
Kloten, Bern, Lausanne und Ambri waren vor dem heutigen Spieltag nur gerade drei Punkte auseinander, letztere drei gar nur einen Punkt. Und trotzdem ist die Tabelle heute Abend komplett eingefärbt. Kloten und Bern werden dank ihren Heimsiegen grün eingefärbt, Lausanne und Ambri müssen in die Playouts. Die Leventiner verspielen ihre letzte Chance auf einen Playoff-Rang mit einer 2:4-Niederlage in Biel. Und so verkommt der morgige letzte Quali-Spieltag zu einer Runde, bei der es höchstens noch um Rangverschiebungen innerhalb der Playoff respektive Playout-Plätze geht. So sieht die neue Tabelle aus (die Spiele Lugano – Zug und Servette – Fribourg laufen noch). Schön farbig, sieht sie aus.
Ja, das war's! Bern gewinnt hauchdünn mit 3:2 und steht definitiv in den Playoffs!
Die Lausanner leisten sich ein Icing und so wird gleich im Drittel der Gäste angespielt. War's das?
30 Sekunden bleiben auf der Uhr!
Was ist denn hier los?! Lausanne gibt nicht auf und erzielt gleich im Gegenzug den Anschlusstreffer! Genazzi mit einem Schuss aus der Distanz. Dieser wird noch abgefälscht und landet im Netz.
Das fass ich nicht. Bern gewinnt das erste Bully nach dem Timeout und Untersander dieser Frechdachs zieht einfach aus der eigenen Zone ab und trifft ins verlassene Gehäuse. Bern steht kurz vor der Playoff-Quali!
Das gibt's doch nicht. Spannender könnte ein Finish nicht sein. Derek Roy legt seinen Gegenspieler gut 90 Sekunden vor Schluss und schenkt Lausanne somit noch eine letzte Chance auf den Ausgleich. Heinz Ehlers nimmt sein Timeout und wahrscheinlich gleich seinen Schlussmann vom Eis.
Jetzt beginnt in der Post-Finance-Arena die heisse Phase. Lausanne startet so langsam aber sicher zur Schlussoffensive. Froidevaux steht im Slot bereit, kann die Scheibe aber nicht aus der Luft treffen. Fischer kommt wenige Sekunden zu einem Abschluss, doch Stepanek kann parieren.
Plüss ist zurück und die Überzahl von Lausanne vorbei.
Plüss ist zurück und die Überzahl von Lausanne vorbei.
Um ein Haar hätte Bern hier einen Shorthander erzielt. Bodenmann könnte einfach die Scheibe aus der eigenen Zone hauen, doch der Neo-Berner versucht, einen Angriff zu starten. Bodenmann dringt ins Drittel der Gäste ein und umkurvt auch den letzten Lausanner, bevor er den mitgelaufenen Ebbett anspielen will. Irgendwie kullert die Scheibe neben das Tor oder sogar noch kurz an den Pfosten. Schwierig zu sehen bei diesen ganzen Stöcken.
Danielsson kommt an der blauen Linie zum Schuss, doch Ebbett schmeisst sich in die Schusslinie und blockt den Abschluss des Schweden heroisch. Viel Applaus von den Rängen für den berner Ausländer.
Das ist die Chance für die Romands zum Ausgleich. Martin Plüss wandert wegen eines Crosscheckes auf die Strafbank. Zwei Minuten nummerische Überzahl für Lausanne.
Ich wollte gerade schreiben, dass in Bern noch gar nichts geschehen ist im Schlussdrittel und genau dann landet ein Schuss von Untersander im Tor von Huet! Vor dem Tor von Huet sind viele Spieler beider Teams postiert. Gewollt oder ungewollt nehmen sie dem Franzosen die Sicht. Untersander nützt die Gunst der Stunde und bringt die Scheibe mit einem kuriosen Schuss in Richtung Tor. Huet sieht absolut gar nichts und so schlägt es zum zweiten Mal im Lausanner Kasten ein. Bern führt wieder.
Ohhh, es geht ja bereits wieder weiter. Jetzt wird's erst richtig spannend. Kommt's zum Showdown in der VErlängerung? Oder gar Penaltyschiessen?
Auch die letzten Sekunden dieses Mitteldrittels enden ohne Torszene und somit steht es auch nach zwei Dritteln unentschieden. Immerhin haben wir ein Tor auf beiden Seiten gesehen. Das Spiel lebt eindeutig von der Spannung.
Die letzte Spielminute im zweiten Drittel läuft und es sieht nicht gerade danach aus, als könnte eine der beiden Mannschaften mit einer Führung in die zweite Drittelspause gehen ...
Bern versucht nach dem Ausgleichstreffer nachzusetzen, doch Lausanne lässt nicht allzu viel zu. Huet wirkt sehr sicher, obschon die Berner ihm bei Schüssen aus der Distanz immer wieder die Sicht zu nehmen versuchen. Und zwischendurch melden sich auch die Romands mal im Drittel der Berner. Louhivaara kann sich einige Meter schaffen, wird dann aber kurz vor dem Abschluss eingeholt und am Schuss gehindert.
Conacher gleicht postwendend aus! Rüfenacht kann sich hinter dem Tor von Huet behaupten und findet anschliessend die Lücke durch die Lausanner Beine hin zu Cory Conacher, der mit einem One-Timer zum Ausgleich trifft. Huet ist die Sicht verdeckt. Der Franzose hat keine Chance auf eine Abwehr.
Lausanne geht aus dem Nichts in Führung! Danielsson netzt ein. Ganz stark gemacht vom Schweden. Es ist ein Ausländer, der mit einer Einzelleistung für einen Exploit in diesem Spiel sorgt. Danielsson kann sich mit einer Finte im 1-gegen-1 gegen Beat Gerber durchsetzen und dann auch noch Stepanek bezwingen.
Bodenmann ist lange, sehr lange in Scheibenbesitz. Kein Lausanner nimmt den Ex-Klotener richtig wahr, bis er plötzlich vor Huet auftaucht. Das versuchte «Buebetrickli» mit der Backhand funktioniert aber nicht.
Das Spiel heute erinnert doch gewaltig an die Playoff-Begegnungen dieser beiden Teams in der vergangenen Spielzeit, als erst im siebten und entscheidenden Spiel eine Entscheidung in der Serie fiel. Zugunsten des SCB. Tore fielen in dieser Serie praktisch keine.
Das Hockey von Lausanne ist schon ziemlich extrem. Eine Angriffsauslösung beginnend in der eigenen Zone und abschliessend in Slotnähe des Gegners existiert bei Lausanne kaum. Die laufen mit der Scheibe bis zur Mittellinie und spielen den Puck dann tief. Immer. Immer und immer wieder.
Nun verzieht sich die Null auf der Anzeigetafel auch bei den SCL Tigers. Die Emmentaler verkürzen die Partie gegen Kloten auf 1:3 aus ihrer Sicht.
Herrliche Einzelleistung des Berner Ausländers Ebbett. Er zieht zwei Lausanner auf sich, indem er die Scheibe gekonnt abschirmt. Im Rücken der Lausanner kann sich ein Berner nach vorne schleichen und instinktiv spielt Ebbett im genau richtigen Moment den Pass zu Jobin. Dieser will Huet zwischen Fanghand und Beinschoner bewzingen, doch der Franzose macht zu. Sehr gute Chance für den SCB!
So, der Pausentee ist getrunken, es geht weiter.
Im ersten Drittel geschieht nichts Zählbares mehr. Bern und Lausanne wirken beide unheimlich konzentriert, sich der prekären Ausgangslage bewusst. Es sind die Gäste, die zuerst den Angriff suchen. Doch nach einer kurzen Start-Offensive übernehmen die Berner das Zepter und prüfen mehrmals die Goaliekünste des langjährigen NHL-Goalie Cristobal Huet. Dieser besteht in den ersten 20 Minuten sämtliche Prüfungen und lässt sich nicht bezwingen. Genau so wenig wie der etwas weniger beschäftigte Jakub Stepanek auf der anderen Seite des Eisfeldes. Das Remis zur ersten Pause geht absolut in Ordnung. Bern eher offensiver, aber Lausanne verteidigt bisher einwandfrei.
Bild: KEYSTONE
Entweder sind die Powerplays bisher so schlecht oder die Verteidigungen so gut. Aber da läuft nicht viel zusammen während der Überzahl. Auch beim zweiten Anlauf der Berner kommt nichts gutes dabei raus.
Kurz zuvor wurde Conacher für ein Beinstellen auf die Strafbank geschickt. Zurück auf dem Eis wird der Berner Topscorer gleich selbst zum Opfer eines Beinstellen. Klare Sache. 2 Minuten gegen Sven Ryser.
Das Überzahlspiel der Lausanner funktioniert noch nicht so, wie sich Heinz Ehlers das gewünscht hat. Kein nennenswerter Schuss auf das Tor von Jakub Stepanek. Bern kommt ohne grössere Probleme durch.
Gleich darf auch Lausanne ein erstes Mal Überzahl spielen. Conacher wandert für ein Beinstellen in die Kühlbox.
Helbling mit der nächsten Grosschance für die Bären. Hinter dem Tor wird ein Lausanner schachmatt gesetzt und die Scheibe gelangt vor das Tor. Alle verpassen und so kommt Helbling aus dem Hinterhalt zum Abschluss. Doch die Überzeugung in diesem Schuss fehlt irgendwie. Da zieht Helbling nicht voll durch bei diesem Slapshot.
Gute Möglichkeit für Sven Ryser. Der Ex-Davoser im Diensten des Lausanne HC schnappt sich die Scheibe und dringt in die Berner Zone ein. Sein Schuss kann Stepanek mit dem Schoner zur Seite abwehren. Beinahe wäre ein Lausanner zum Abstauber bereit gestanden.
Das Hin-und-Her der ersten sieben Minuten hat sich etwas gelegt. Es ist jedoch weiterhin Bern, dass eher den Vorwärtsgang betätigt. Lausanne sucht jedoch immer wieder seine Chance mit schnellem Umschaltspiel.
Lausanne komplett. Stalder ist zurück.
Die erste Minute des Überzahlspiels war gut der Berner, die zweite dann dafür grottenschlecht. Viele Fehlpässe und deshalb kein Festsetzen in der Lausanner Zone.
Pfostenknaller auf der Seite des SC Bern. Da schäpperts gehörig beim Kasten von Cristobal Huet.
Bern macht in den letzten drei Minuten mächtig Druck und erzwingt gleich mal eine Strafe. Überzahl für den SCB.
Bern schlägt zurück, und wie. Gleich eine Doppelchance für den Tabellenachten. Die bessere der beiden Chancen hat der Verteidiger des ersten Blocks Ramon Untersander. Nachdem Huet einen ersten Versuch abwehren kann prallt der Apraller zum heranstürmenden Untersander. Doch ein Verteidiger wirft sich im richtigen Moment in den Schuss. «Take one for the team», würd ich mal sagen.
Die Romands beginnen besser. Rot-Weiss setzt sich gleich mal in der Zone der Bären fest, Mieville schiesst von der blauen Linie im Wissen, dass im Slot gleich zwei Mitspieler dem Keeper die Sicht nehmen. Der Schuss muss dann aber auch auf's Tor kommen, doch das tut er nicht.
Der erste Schuss aufs gegnerische Tor geht auf's Konto der Gäste. Thomas Deruns zieht von der blauen Linie aus ab. Stepanek hat keinerlei Probleme, die Scheibe zu blockieren. Übrigens: Zweimal gastierte Lausanne in dieser Spielzeit schon in der Hauptstadt. Beide Male siegten die Westschweizer. Wenn das mal nicht ein gutes Omen ist.
Die Postfinance-Arena scheint voll zu sein, zum dritten Mal in dieser Saison. Kein Wunder, bei dieser Spannung, welche die Ausgangslage am Strichkampf so kurz vor Ende der Quali bietet. Die Scheibe ist eingeworfen.
Unser Hauptspiel ist heute Bern gegen Lausanne. Mit einem Auge sind wir aber auch im Schluefweg mit dabei beim Spiel Kloten gegen die SLC Tigers. Beziehungsweise in der SWISS Arena, wie das Klotener Stadion heute offiziell genannt wird.
Mit 66 Punkten haben die Flieger aus Kloten nicht nur die meisten Punkte aller noch verbliebenen Playoff-Kandidaten. Die Flyers haben im Vergleich mit den Kontrahenten auf dem Papier auch das einfachste Restprogramm. Zum Ende der Qualifikation misst sich das Team von Sean Simpson gleich heute und morgen mit den bereits für die Playouts qualifizierten SCL Tigers.
Hier das Restprogramm der anderen drei im Strichkkampf involvierten Teams:
Bern
Heute: Lausanne (H)
Morgen: Fribourg (A)
Ambri
Heute: Biel (A)
Morgen: Lugano (H)
Lausanne
Heute: Bern (A)
Morgen: Genf-Servette (H)
Obschon Bern und Lausanne gleich viele Punkte haben, steht nur der SCB momentan auf einem Playoff-Platz. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass die Mannschaft, die heute verliert, morgen Abend nach dem letzten Spieltag im Teletext rot markiert sein wird. Momentan erscheinen Bern und Lausanne, sowie auch Kloten und Ambri noch in weisser Farbe. Hier die Tabelle im Überblick.
Zwei Spiele verbleiben in der Regular Season und die Ausgangslage am Strich könnte spannender kaum sein. Vier Teams streiten sich noch um die verbleibenden zwei Playoff-Ränge. Besonders brisant: Heute treffen zwei dieser vier Teams im Direktduell aufeinander: der SC Bern empfängt den HC Lausanne. Noch nicht brisant genug? Dann legen wir noch einen drauf. Beide Teams haben dieselbe Anzahl Punkte auf ihrem Konto, je 64. Spannung dürfte also garantiert sein. Um 19:45 Uhr geht es los.
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