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Davos darf wieder hoffen, weil Del Curtos Mut belohnt wurde

Die Davoser feiern das 3:3 fuer Davos beim dritten Eishockey Playoff Halbfinalspiel der National League A zwischen dem EV Zug und dem HC Davos am Samstag, 25. Maerz 2017, in Zug. (KEYSTONE/Urs Flueele ...
Für Davos liegt plötzlich wieder viel drin in der Halbfinalserie gegen den EVZ.Bild: KEYSTONE

Davos darf wieder hoffen, weil Arno Del Curtos Mut belohnt wurde

Der HC Davos gewann das dritte Playoff-Halbfinalspiel in Zug nach einer Aufholjagd 5:3 und verkürzte in der Serie auf 1:2 Siege. Dabei sah es lange nicht danach aus.
26.03.2017, 14:1926.03.2017, 15:29
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Der HC Davos ist in der Halbfinalserie gegen Zug angekommen. Mit einem hart erkämpften und am Ende auch etwas glücklichen Auswärtssieg feierte der Rekordmeister seine Auferstehung. Nachdem die Bündner im Mitteldrittel – auch wegen vieler Strafen – bös unten durch mussten, holten sie in den letzten 22 Minuten ein 1:3 noch auf.

Knackpunkt war ein Shorthander von Perttu Lindgren in der 39. Minute, nachdem die Zentralschweizer zuvor dem 4:1, das wohl die Entscheidung bedeutet hätte, sehr nahe gewesen waren. Diese erste Niederlage in den diesjährigen Playoffs könnte die Zuger deshalb noch sehr schmerzen.

Lindgren: «Ich weiss gar nicht, wie das gegangen ist»

Im mittleren Abschnitt machte der EV Zug aus einer Fülle von Chancen nur die beiden Powerplay-Tore durch David McIntyre und Carl Klingberg. Das liess den Bündnern die Chance auf ein Comeback. Dieses orchestrierten nochmals Lindgren in der 53. Minute mit dem Ausgleich und Dino Wieser mit seinem bereits sechsten Playoff-Treffer 2:21 Minuten vor Schluss in einem der seltenen Überzahlspiele von Davos.

«Ich weiss gar nicht, wie das gegangen ist», rätselte selbst Matchwinner Lindgren. «Einige Zeit lang haben wir alles gemacht, um zu verlieren. Dann haben wir uns aber aufgerafft und alles gegeben.» An vorderster Front der Finne, der dem Vernehmen nach wegen gravierender Hüftprobleme unter starken Schmerzen spielt, eine Operation aber bis zum Ende der Saison aufgeschoben hat.

Der HCD mit Jugend statt mit Ausländern

Am Ende zahlte sich auch ein mutiger Entscheid von Arno Del Curto aus. Nach den Niederlagen in den ersten beiden Spielen stellte der HCD-Coach sämtliche Angriffslinien um und nominierte nur drei Ausländer.

Mike Vaskivuo – die mit dem NLA-Rhythmus überforderte Leihgabe von Thurgau – sowie die beiden nach Verletzungen noch nicht wieder 100 Prozent fitten Tuomo Ruutu und Ahren Spylo mussten zuschauen. Stattdessen setzte Del Curto auf die jungen Nando Eggenberger und Chris Egli und liess mit vier Centern und fünf Flügelpaaren spielen.

Zug will nichts von einer Wende wissen

Die Massnahme hätte allerdings keinen Erfolg gebracht, wenn die Zuger nach zweieinhalb nahezu perfekten Spielen nicht vom Weg abgekommen wären. «Unsere Ausführung war nicht so sauber wie in den ersten beiden Spielen», erkannte EVZ-Coach Harold Kreis. «Wir haben uns etwas an die Wand pressen lassen und sind ein wenig von unserem Spiel abgekommen.» Von einer Wende wollten die Zuger Protagonisten allerdings nichts wissen.

«Ich glaube nicht, dass diese Niederlage mental viel bedeutet», betonte Topskorer Lino Martschini, der weiter auf seinen ersten Playoff-Treffer in diesem Jahr wartet. «Wir wussten, dass diese Serie kein Selbstläufer wird, aber wir wissen, wie wir spielen müssen. Wir müssen die Lehren daraus ziehen und am Dienstag mit breiter Brust nach Davos reisen.»

Dennoch: Der Zuger Einbruch am Ende könnte den schlafenden Riesen Davos geweckt haben, der im zweiten Drittel der Verzweiflung nahe war. Oder wie es Verteidiger Beat Forster sagte: «Alle haben davon geredet, dass Zug in wichtigen Momenten die Tore schiesst. Jetzt haben wir gezeigt, dass wir das auch können und auch sie anfällig sind.» (ram/sda)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Staal
26.03.2017 18:36registriert März 2014
Die Sache ist überhaupr nicht so klar. In Vollbestand ist Davos besser als der EVZ, Ausnahme Spiel 2. Da die Zuger das Schwalben sein perfekt beherrschen sind oft in Überzahl. Was dem HCD wahrscheinlich fehlt sind 2 weitere gute Ausländer.
Toll wie es Arno mit den Jungen macht. Noch 2-3 Saisons und wir haben ein Meisterteam.
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Hallo22
26.03.2017 15:00registriert Oktober 2016
War gestern den Match schauen. Zug hat den Sieg verschenkt, wirklich Schade..
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goldmandli
26.03.2017 19:15registriert November 2014
Niemand hat erwartet, dass die Zuger Davos 4:0 raus sweepen. Es ist eine ausgeglichene Serie, in der jeder Fehler den Unterschied machen kann. Am Samstag hätten, wie in den beiden Spielen zuvor, beide Mannschaften bis zum Schluss gewinnen können. Diesmal wars halt der HCD. Sehe für die Zuger momentan aber die besseren Karten. Das powerplay wurde einmal nicht effizient genutzt und das hat sie den Sieg gekostet. Serie endet 4:2 Zug.
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