Sport
Eishockey

Scheifele und Kucherov: Das sind die beiden Leader der NHL-Skorerliste

Tampa Bay Lightning right wing Nikita Kucherov (86) celebrates a goal by Ondrej Palat against the Detroit Red Wings in the third period of Game 4 of a first-round NHL Stanley Cup hockey playoff series ...
Kucherov beim Jubeln: Kein Bild mit Seltenheitswert.Bild: Paul Sancya/AP/KEYSTONE

Scheifele und Kucherov: Das sind die beiden Leader der NHL-Skorerliste

Die NHL-Skorerliste führen mit Mark Scheifele und Nikita Kucherov zwei hierzulande ziemlich unbekannte Spieler an. Neben dem gleichen Alter weisen die beiden Hoffnungsträger ihrer Teams einen verblüffend ähnlichen Karriereverlauf auf.  
18.11.2016, 15:2018.11.2016, 15:31
Mehr «Sport»

Die Tampa Bay Lightning feierten gestern durch einen 4:1-Sieg bei den Buffalo Sabres ihren dritten Sieg in Folge. Ein wichtiger Erfolgsfaktor im Team aus Florida ist Nikita Kucherov, der in den letzten drei Spielen sechs Skorerpunkte sammelte. So erzielte der Russe gegen Buffalo sein bereits neuntes Saisontor. Nebenbei hat der Flügelspieler in 17 Spielen auch schon 13 Assists serviert. 

Tor Nummer 9 von Kucherov

Video: streamable

Der 23-Jährige aus Südrussland steht stellvertretend für den Aufschwung von Tampa Bay. Nachdem Kucherov von ZSKA Moskau 2012 in die kanadische Juniorenliga (63 Punkte in 33 Spielen) wechselte, gab er vor fast genau drei Jahren sein Debüt in der NHL. Gleich mit seinem ersten Schuss erzielte Kucherov sein erstes NHL-Tor. 

Der Traumeinstand

Kucherov überzeugte Coach Jon Cooper schon damals mit seinem hohen «Hockey-IQ»: «Er hat einfach die Gabe, den Puck im Netz zu versenken.» Auch Teamkollege J.T. Brown schwärmt: «Er ist ein sehr talentierter Spieler. Er hat einen tollen Schuss und weiss, wo er hinschiessen muss. Meistens landet der Puck danach im Tor.»

In der Folge-Saison stürmten Kucherov & Co. gleich ins Stanley-Cup-Finale, wo sie gegen Chicago den Kürzeren zogen. Im letzten Jahr machte ­der Russe zusammen mit seinen Linienpartnern Tyler Johnson und Ondrej Palat die Liga unsicher. Die gefürchtete Offensivreihe wurde ehrenvoll «Drillinge» getauft.

Knapp am Titel vorbei

Doch zum Titel reichte es wieder nicht: Im Halbfinale scheiterte man gegen den späteren Sieger Pittsburgh. An Kucherovs Leistungen lag es in den Playoffs sicher nicht: Der Russe hat in den letzten beiden Playoffs mehr Tore (21) als jeder andere Spieler erzielt. 

Diese Saison soll es endlich klappen. Vorerst nicht mehr helfen kann dabei Steven Stamkos. Der Superstar, welcher im Sommer einen 8-Jahres-Vertrag über 68 Millionen Dollar unterschrieben hat, fällt nach einer Meniskusverletzung für vier Monate aus. Der Center, welcher mit 20 Skorerpunkten auf Rang 4 liegt, hat mit Kucherov glänzend harmoniert.

So sieht ein Zusammenspiel aus

Trainer Jon Cooper ist guten Mutes, dass Kucherov auch ohne Stamkos weiter für Furore sorgt: «Er macht jeden Mitspieler besser. Er ist einer der dynamischsten Spieler der Liga.»  

Kucherov unterzeichnete letzten Monat im Büro von General Manager Steve Yzerman einen 3-Jahres-Vertrag, welcher dem 23-Jährigen jährlich durchschnittlich 4,76 Millionen einbringt.

Der erste Draft-Pick der Jets

Noch ein wenig mehr Kohle kriegt Winnipegs Mark Scheifele. Der ebenfalls 23-jährige Kanadier unterschrieb im Sommer einen 8-Jahres-Vertrag über 49 Millionen Dollar (jährlich 6,125 Millionen). Scheifele ist jeden Cent wert. Der Center führt momentan die Skorerliste mit 22 Punkten an (10 Tore, 12 Assists). 

Nov 13, 2016; Winnipeg, Manitoba, CAN; Winnipeg Jets center Mark Scheifele (55) celebrates his overtime winning goal during the overtime period against the Los Angeles Kings at MTS Centre. Winnipeg wi ...
Viel Grund zum Feiern bei Scheifele.Bild: keystone

Scheifele kann es immer noch nicht glauben: «Kein Junge denkt, dass er es einmal ganz an die Spitze schaffen könnte. Dein Name dort zu sehen ist speziell und eine Ehre, aber es ist auch harte Arbeit. Du siehst deinen Name dort und willst natürlich, dass er dort auch bleibt.»  

Wie Kucherov gilt Scheifele als Hoffnungsträger seines Teams. Nachdem die Atlanta Trashers zu Beginn der Saison 2011/12 nach Winnipeg umgesiedelt und in Winnipeg Jets umbenannt worden sind, wählten sie als ihren ersten Draft Scheifele aus. Nach sieben NHL-Spielen wird der Modellathlet (190 cm, 84 kg) in eine Juniorenliga (OHL) abgegeben, um sich dort besser entwickeln zu können. 

Die Wandlung

«Es war hart», so Scheifele über seine Degradierung. «Es hat eine Weile gebraucht, bis ich es verarbeitet hatte. Du spielst immer noch in einer tollen Liga, hast aber bereits eine Kostprobe in der besten Liga der Welt machen dürfen.» 

Doch Scheifele besteht den Test: Unter der Leitung von NHL-Legende Dale Hawerchuk mausert er sich bei den Barrie Colts zum teaminternen Topskorer. Scheifele steigerte seine Skorerpunkte in der NHL danach mit jeder Saison kontinuierlich. Letzte Saison erreichte Scheifele in 71 Spielen starke 61 Skorerpunkte (alle seine 29 Tore gibt es hier zu sehen).

Diesen Sommer wurde der erst 23-Jährige zum Assistenzkapitän ernannt. Sein jetziger Punkteschnitt von über 1,15 pro Spiel verdankt der smarte Center auch seinen kongenialen Linienpartnern: Mit dem ehemaligen Bieler Nikolaj Ehlers hat er einen läuferisch starken Flügel, welcher ihn mit Assists füttert. Daneben stürmt mit Patrik Laine ein kaltblütiger Vollstrecker, welcher mit 12 Treffern die Torliste anführt. 

Winnipeg Jets right wing Nikolaj Ehlers (27) celebrates his goal against the Arizona Coyotes with center Mark Scheifele (55) and right wing Patrik Laine (29) during the third period of an NHL hockey g ...
Ehlers, Scheifele, Laine: Ein brandgefährliches Trio.Bild: Ross D. Franklin/AP/KEYSTONE

Die Toplinie um Scheifele soll nun auch den Jets zu einem Höhenflug verhelfen und sie erstmals über die erste Playoff-Runde bringen. Die Wettquote auf einen Stanley-Cup-Sieg der Jets steht momentan bei 1:21. Leicht bessere Chancen werden Kucherovs Tampa Bay eingeräumt. Dort steht die Quote bei 1:17. Vielleicht kreuzen sich die Wege von Scheifele und Kucherov ja dort ...

Hockey-Tattoos

1 / 55
Die geilsten Hockey-Tattoos
Auch ein schöner Rücken kann entzücken.
bild: hockeyinspiredtattoos.tumblr
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Unvergessene Eishockey-Geschichten

Alle Storys anzeigen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Nur einer erhält die Bestnote – so gut waren die NHL-Schweizer diese Saison
Die Regular Season 2023/24 in der NHL ist vorbei – und die Bilanz der Schweizer durchzogen. Während Roman Josi überragte, gab es einige Enttäuschungen.

Wenn wir auf die aktuelle NHL-Saison zurückblicken, wird da immer der Tolggen in New Jersey bleiben, der die Schweizer Wahrnehmung beeinträchtigt. Mit vier Schweizern und grossen Hoffnungen waren die «Swiss Devils» in die Saison gestartet. Am Ende blieben Nico Hischier, Timo Meier, Jonas Siegenthaler und Akira Schmid nur die verpasste Playoff-Qualifikation und eine grosse Enttäuschung. Andere Schweizer überzeugten in der besten Eishockey-Liga der Welt deutlich mehr.

Zur Story