Die Bieler wünschten sich Qualifikationssieger
SC Bern als Viertelfinalgegner.
Wirtschaftlich gesehen ein logischer
Wunsch. Die Tissot-Arena dürfte immer
ausverkauft sein. Ob es für die Bieler
allerdings mehr als zwei Auftritte im
Heimstadion geben wird, muss man
stark anzweifeln.
Die Berner verloren
während der Qualifikation zwar eines
von vier Derbys, dürften aber gegen
den EHCB keine Probleme bekunden,
auf ihrer Mission Titelverteidigung in
den Halbfinal einzuziehen. Der SCB
ist zu breit besetzt und hat mit Leonardo
Genoni einen Goalie, der sogar
Biels Jonas Hiller ausstechen kann.
In der letzten Saison mussten die Lions
als Qualifikationssieger bereits in den
Viertelfinals gegen den späteren Meister
Bern die Segel streichen. Mit Vorjahresfinalist
Lugano wartet nun wieder eine
Mannschaft, die sich in der Qualifikation
weit unter Wert geschlagen hat und
nun in den Playoffs eigentlich nichts
mehr zu verlieren hat.
Es ist aber davon auszugehen, dass die Zürcher die richtigen Lehren aus dem Debakel der Vorsaison gezogen haben und sich in diesem Playoff-Klassiker keine Blösse mehr geben werden. Zumal die Lions unter ihrem schwedischen Trainerduo Wallson/Johansson sehr stabil wirken.
Der EV Zug ist ohne grössere Schwierigkeiten durch die Qualifikation gesegelt, liess in den letzten Wochen aber etwas nach. Die Zuger standen zuletzt 2013 in einem Playoff-Halbfinal. Dort möchten sie in dieser Saison unbedingt wieder hin – wenn möglich sogar noch weiter. Die Innerschweizer müssen aber erst beweisen, dass sie eine Playoff-taugliche Mannschaft haben.
Gegner Servette wurstelte sich durch die Quali, hat aber in seinem Team mehrere Spieler, die in der entscheidenden Meisterschaftsphase erwiesenermassen einen Gang nach oben schalten können. Dem EVZ droht die nächste Enttäuschung.
Hier bahnt sich eine interessante Premiere an. Lausanne und Davos trafen in den Playoffs bisher noch nie aufeinander. In der Qualifikation gewannen beide Teams je zwei der Direktduelle. Die Lausanner erwiesen sich dabei generell als sehr unbequemer Gegner für die Davoser und fügten ihnen beim 8:1 eine der höchsten Niederlagen der jüngeren Eishockey-Geschichte bei.
Die Mannschaft von Dan Ratushny pflegte auch gegen den HCD eine ungewöhnlich aggressive und offensive Taktik. Dennoch dürfte am Ende die grössere Playoff-Routine zugunsten der zuletzt stärker werdenden Bündner sprechen.