Wer sind eigentlich die wichtigsten NLA-Hockeyaner, die man unbedingt kennen sollte? Abschliessend ist unsere Liste bestimmt nicht, das kann sie auch gar nicht sein. Denn für jede Rückennummer wird immer nur ein Spieler kurz vorgestellt. Gerade die tieferen Rückennummern stellen uns vor knifflige Aufgaben. Beispielsweise die 24: Felix Hollenstein oder Jörg Eberle? Oder die 27: Roman Wick oder Josh Holden? Letztlich gaben oft gute Argumente den Ausschlag, manchmal aber auch bloss das Bauchgefühl.
Beinahe jede Rückennummer zwischen 0 und 99 wurde oder wird von einem würdigen Träger gezeigt. Sogar Gretzkys «heilige» 99 ist vertreten, ein Schweizer Nationalspieler hatte sie früher auf dem Rücken. Doch es ist wie bei den Panini-Bildern: Einige Lücken hat unser Album noch. Wir freuen uns auf deine Mithilfe in den Kommentaren unten am Artikel, wenn du einen Spieler kennst, der eine der folgenden Rückennummern trug: 64, 75, 80.
Den Auftakt zur fünfteiligen Serie machen die Rückennummern 0 bis 20.
Goalie beim SC Bern, zwei Mal Meister 1959 und 1965. Seine Nummer wird vom Klub nie mehr vergeben. Das dürfte sie auch gar nicht mehr, denn das Reglement schreibt seit einiger Zeit eine Rückennummer von 1 bis 99 vor.
Natürlich ebenfalls ein Torhüter. Er stand ein Vierteljahrhundert im Kasten des HC Lugano und wurde als bald 40-Jähriger in den Jahren 1986 und 1987 zwei Mal Meister. Seine Nummer hängt unter dem Dach der Resega.
Das Sprichwort muss sich irren, denn der Verteidiger hatte selten «das Zwei auf dem Rücken», auch wenn dort stets die entsprechende Ziffer zu sehen war. Der Zuger spielte fast zwei Jahrzehnte für Lugano, wurde sechs Mal Meister und absolvierte 152 Länderspiele. Mit dem Titelgewinn 2003 trat Bertaggia zurück.
Niemand absolvierte mehr Spiele für den HC Lugano als der jurassische Abwehrspieler. Im Februar wurde er für seinen 790. Einsatz geehrt, mit dem er Sandro Bertaggia übertraf. In zwei Saisons versuchte sich der Nationalspieler in der nordamerikanischen AHL aufzudrängen – es reichte ihm letztlich zu einem NHL-Einsatz für die Ottawa Senators.
25 Jahre lang verteidigte er für den EHC Kloten bzw. die Kloten Flyers. Als Jungspund war Marco Klöti bei den vier Meistertiteln in Folge zwischen 1993 und 1996 dabei. Seine Nummer wird am Schluefweg nie mehr vergeben.
Mit 20 Jahren wechselte der Engadiner zum HC Davos und beim Rekordmeister galt er rasch als verlängerter Arm von Trainer Arno Del Curto. Vier Mal wurde er mit dem HCD Meister, heute ist er OK-Präsident des Spengler Cups.
Der Zürcher versuchte sein Glück zwei Mal in Nordamerika, schaffte es aber nur an die Schwelle zur NHL. Bloss ein Mal wurde er von den Calgary Flames während 45 Sekunden eingesetzt. Seit der Rückkehr gilt Ramholt als zuverlässiger NLA-Verteidiger, der mit Davos Meister wurde und zuletzt mit Kloten den Cup holte.
Kein anderer Schweizer hat mehr NHL-Spiele bestritten als der Verteidiger: Bislang über 800. Dabei war der Weg nicht vorgespurt, sondern zäh und lang. Beim HC Davos schaffte Streit den Durchbruch in der NLA, nach drei Jahren suchte er sein Glück in Nordamerika. Er fand es nicht, kehrte in die Schweiz zurück, wurde 2001 Meister mit den ZSC Lions. Nach weiteren fünf Saisons in der Heimat riefen die Montreal Canadiens – und nun startete der mittlerweile 38-Jährige durch. Streit wurde unverzichtbar und wurde zum Multimillionär, der bei den New York Islanders sogar zum Captain aufstieg. Nach dreieinhalb Jahren bei den Philadelphia Flyers wurde er kürzlich, für ihn überraschend, an die Pittsburgh Penguins abgegeben.
Klar, wer Celio heisst, kommt mit grosser Wahrscheinlichkeit aus der Leventina. Nicola, Sohn von Ambri-Spieler Guido Celio und Cousin von Klotens Meisterstürmer Manuele Celio, blieb dem HCAP immer treu. Er lief in 926 NLA-Partien auf.
In der NHL reüssierte der Sprössling von Stanley-Cup-Sieger Kent Nilsson nicht. Dafür holte er Titel in zwei anderen Ligen: 2011 gewann er mit Salawat Julajew Ufa die KHL und 2014 machte er mit dem entscheidenden Penalty-Treffer im Derby-Final gegen Kloten die ZSC Lions zum Schweizer Meister.
Heute gibt er sein Wissen als TV-Experte weiter, früher spielte er ausschliesslich für Fribourg-Gottéron. Zum Meistertitel konnte auch Rottaris seinen Klub nicht schiessen, doch dank drei Vizemeistertiteln und 16 Jahren Vereinstreue wurde seine Nummer für immer gesperrt.
Der in Kanada aufgewachsene Doppelbürger spielte bei fünf Schweizer Klubs, am längsten für den EV Zug. Mit den Innerschweizern holte er 1998 den Meistertitel, ein Jahr später stemmte er den Kübel als Lugano-Spieler in die Höhe. In Erinnerung bleibt «Bad Boy» Antisin auch deshalb, weil er die Karriere von Ambris Petr Malkow durch ein wüstes Foul beendete.
Nach exakt 500 NHL-Spielen machte sich der Spektakelmacher und Strafenkönig auf, die Schweiz zu erobern. Elik spielte für Lugano, Zug, Davos und Thurgau – aber vor allem insgesamt drei Mal in Langnau. Im Emmental ist er ein Eisheiliger, unvergessen ist die Liga-Qualifikation 1999 gegen NLB-Meister Chur. Der kanadische Rüpel wird gesperrt, weil er von der Spielerbank aus einen Knaben schlägt. Im letzten Spiel darf Elik wieder mitspielen, Chur führt 2:0, doch dann sehen die Fans eine Gala: Langnau siegt 7:2 und Elik hat bei jedem einzelnen Tor den Stock im Spiel (1 Tor und 6 Assists).
Der Nationalstürmer mit tschechischen Wurzeln begann seine Karriere in Chur, wo seine Leistungen auf dem Weg zum Aufstieg in die NLA auffielen. Vrabec wechselte zu den beiden grossen Klubs jener Zeit, um Titel zu sammeln. Er wurde je zwei Mal mit dem HC Lugano und mit dem SC Bern Schweizer Meister.
1224 Nationalliga-Spiele mit 799 Skorerpunkten hatte der Jurassier auf dem Buckel, als er 43-jährig zurücktrat. Zuletzt ging er für La Chaux-de-Fonds auf Torejagd, wo er seine Karriere auch begonnen hatte – und wo er im Spätherbst seiner Karriere gemeinsam mit Sohn Jason (Bild: rechts) spielte. Vier Mal wurde Fuchs Meister: Ein Mal mit Bern, drei Mal mit Lugano.
Titelsammler, Rekordhamsterer, Captain, Antreiber, Sympathieträger – Mathias Seger ist in vielerlei Hinsicht eine der dominierenden Figuren der Schweizer Eishockey-Geschichte. Der Verteidiger gewann mit den ZSC Lions fünf Mal die Meisterschaft, die Champions League und den Schweizer Cup. Seger ist auch Rekordnationalspieler, war an 15 Weltmeisterschaften (mit Silber 2013 als Krönung) und vier Olympischen Spielen dabei.
Wie Seger stammen auch Sven und Bruder Lars Leuenberger aus Uzwil. Nach drei Meistertiteln mit dem SC Bern wechselte Sven Leuenberger nach Lugano, kehrte aber nach zwei Saisons zurück in die Hauptstadt, um ein viertes Mal Meister zu werden. Anschliessend war er viele Jahre Sportchef des Klubs, der seine Rückennummer gesperrt hat.
2003 kam der Kanadier in die Leventina, gemeinsam mit Landsmann Jean-Guy Trudel (rechts). Das Duo schlug bei Ambri-Piotta voll ein, stets war einer der beiden der Topskorer des Teams. Dramatisch die Playoff-Viertelfinalserie 2006: Ambri führte gegen Lugano mit 3:0 Siegen und scheiterte am Ende trotzdem; der Erzrivale schaffte es als erstes Schweizer Team, diesen Rückstand noch umzubiegen. Fünf Saisons blieb Domenichelli in Ambri, dann ging er ausgerechnet nach Lugano. Da war Trudel schon weg, via AHL landete er bei den ZSC Lions, mit denen er als Topskorer die Champions League gewann.
Als erstem Spieler in der Schweiz gelang es dem Stürmer, mit drei verschiedenen Klubs Meister zu werden: 1998 mit dem EV Zug, 2003 mit dem HC Lugano und 2004 mit dem SC Bern. Rötheli war ein Leader auf und neben dem Eis. Nach der Karriere war er zunächst Sportchef bei Kloten, aktuell trainiert er dort die Elite-Junioren.
Keiner traf in der NLA so oft wie er: 487 Mal. Peter Jaks stürmte die längste Zeit seiner Karriere für Ambri-Piotta, Meister wurde er indes nur, weil er die Leventina auch verliess. Er holte einen Titel mit dem HC Lugano und zwei mit den ZSC Lions. 893 Punkte in 809 Spielen weist seine imposante Statistik auf. Jaks schied nur 45-jährig aus dem Leben. Sein Bruder Pauli war Goalie und 1995 der erste Schweizer, der in der NHL eingesetzt wurde.
Wer Maurer lernt, hat gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Goalie-Karriere. Reto Pavoni ist dafür das beste Beispiel. Er war Klotens Rückhalt bei den vier Meistertiteln in Folge in den 90er-Jahren, dazu 199-facher Nationalspieler. Zum Ende der über 20 Jahre dauernden Karriere hin verliess er die Heimat und spielte in der Romandie (Servette, Fribourg) sowie zwei Jahre in der DEL für die Krefeld Pinguine.