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Finalissima im NLB-Final: Die Lakers müssen auf Olten hoffen, wenn sie oben bleiben wollen

Oltens Codey Burki (rechts) gibt Yannick-Lennart Albrecht Saures.
Oltens Codey Burki (rechts) gibt Yannick-Lennart Albrecht Saures.Bild: KEYSTONE
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Finalissima im NLB-Final: Die Lakers müssen auf Olten hoffen, wenn sie oben bleiben wollen

Olten oder Langnau? Das kann für die Lakers zur Schicksalsfrage werden. Gegen beide werden sie in der Liga-Qualifikation grösste Probleme bekommen – aber die Langnauer Tiger sind noch gefährlicher als die Oltner Powermäuse.
30.03.2015, 11:1230.03.2015, 14:19
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Wenn wir herauszufinden versuchen, wie gross die Gefahr für die Lakers in der Liga-Qualifikation ist, dann gibt es ein einfaches Mittel. Wir versetzen uns in die Lage von Langnaus Sportchef Jörg Reber, kramen die Kaderliste der Lakers hervor und überlegen, welche Schweizer wir für nächste Saison holen könnten.

Das Resultat ist ernüchternd, ja erschreckend. Nicht für Jörg Reber. Sondern für die Lakers. Wir finden im aktuellen Kader der Lakers vielleicht zwei Schweizer, die für die SCL Tigers eine Verstärkung sein könnten: Torhüter Tim Wolf und Verteidiger Cédric Hächler. Alle anderen Lakers mit Schweizer Pass würden die Langnauer nicht weiter bringen. Weil die SCL Tigers auf den entsprechenden Positionen die besseren Männer haben.

Lakers-Goalie Tim Wolf.
Lakers-Goalie Tim Wolf.Bild: KEYSTONE

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Was lernen wir daraus? Richtig: Langnau hat die besseren Schweizer. Weil in der Liga-Qualifikation nur noch zwei Ausländer eingesetzt werden dürfen, bedeutet diese Ausgangslage: Langnau ist nominell besser als die Lakers. Ja, der kanadische Hitzkopf Chris DiDomenico und der charismatische französische Verteidigungsminister Kevin Hecquefeuille spielen auf Augenhöhe mit den gegnerischen Ausländern – egal, welche zwei seiner fünf ausländischen Arbeitnehmer Trainer Anders Eldebrink einsetzen wird.

Heimvorteil? Trainer?

Selbst der Heimvorteil der Lakers ist eine trügerische Hoffnung. Langnau hat im Finale gegen Olten schon zweimal auswärts gewonnen und sich so die Chance für eine 7. Partie erkämpft. Wer in Olten siegt, kann auch in Rapperswil-Jona triumphieren.

Oder haben die Lakers am Ende mit Anders Eldebrink den besseren Trainer? Ist denn Bengt-Ake «Gus» Gustafsson in Langnau nicht umstritten und hat noch keinen neuen Vertrag? Das ist richtig. Dem geduldigen Schweden wird vorgehalten, er sei an der Bande zu wenig temperamentvoll. Aber wenn die Langnauer die NLB gewinnen, dann brauchen sie in der Liga-Qualifikation keinen Feuerkopf an der Bande. Die Aussicht auf die Rückkehr in die NLA und die Versenkung der Lakers in die NLB ist Motivation genug.

Tigers-Trainer Bengt-Ake Gustafsson.
Tigers-Trainer Bengt-Ake Gustafsson.Bild: KEYSTONE

Und «Gus» hat sich schon früher in Langnau bewährt und die Mannschaft zwischen 1999 und 2001 zweimal in der NLA gehalten. Zudem hat er mit einer schwedischen Meisterschaft sowie einem WM-Titel und einem Olympiasieg im gleichen Jahr (2006) klar die besseren Referenzen als Anders Eldebrink. Dessen grösste Taten sind die verlorenen Playoff-Finals an der Bande der Kloten Flyers.

Die fönfrisierten Moggis

Oder gibt es Hoffnung für die Lakers, weil die SCL Tigers zu viele «fette Katzen» im Team haben. Spieler, die lieber Könige in der NLB als Bettler in der NLA sind? Die lieber mit vertretbarem Aufwand in der NLB häufig siegen, als jeden Abend in der höchsten Liga ans Limit zu gehen und doch selten zu siegen? Die Schmetterlinge Claudio und Sandro Moggi werden von boshaften Kritikern zu dieser Fraktion der fönfrisierten Schönwetterspieler gerechnet.

Die Moggi-Zwillinge Sandro (links) und Claudio gehören bei Langnau seit 2007 zum Inventar.
Die Moggi-Zwillinge Sandro (links) und Claudio gehören bei Langnau seit 2007 zum Inventar.Bild: KEYSTONE

Aber es gibt auch eine andere Sicht der Dinge. Die Verträge der stürmenden Zwillinge laufen in einem Jahr (2016) aus. Ein mittelmässiger NLA-Stürmer ist auf dem Transfermarkt immer mehr wert als ein guter NLB-Spieler. Wollen die beiden ihre Karriere mit gut dotierten Verträgen fortsetzen, dann sollten sie nun in die NLA zurückkehren. Mit Langnau natürlich.

Bleibt noch die Diskussion um die Goalies. Ja, es ist wahr: Damiano Ciaccio ist ein miserabler Stilist und unberechenbar. Er ist zudem 2013 mit Langnau in der Liga-Qualifikation gegen Lausanne abgestiegen. Ein Verlierer. Lakers-Torhüter Tim Wolf ist der bessere Stilist und mindestens so nerven- und kampfstark wie Ciaccio. Aber beide Torhüter haben die gleiche Schwäche: zu viele haltbare Tore. Also auch da kein Vorteil für die Lakers.

Sollten wir nicht auch noch die gleiche Analyse mit dem EHC Olten machen? Nein. Vorerst spare ich mir diese Arbeit. Obwohl ich näher bei Olten als bei Langnau wohne, rechne ich mit einem Sieg der SCL Tigers im 7. Finalspiel morgen Abend.

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ritschi-Schwager
30.03.2015 12:51registriert März 2015
Da steht im Titel etwas von Olten und dann kommt im Text danach nur noch der SC Langnau vor. Das ist ja mal wieder typisch Klaus Zaugg.
Ich hoffe dann einfach mal, dass seine Tigerli morgen Dienstagabend mal wieder zahnlos auftreten, dann Olten die Ligaquali spielt und mit 4:0 von den Lakers "weg-gesweept" werden.
Was dann wohl der selbsternannte Schweizer Eishockey-Papst schreiben wird? Ich kann es euch jetzt schon sagen: Olten von den Langnau müde gespielt: Die Tigers verhelfen den Lakers zum Verbleib in der NLA!
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TIGERstefu89
30.03.2015 16:46registriert März 2015
Bin zwar Fan der SCL Tigers, störe mich aber auch daran wie Herr Zaugg berichtet!! Ein total ausgeglichenes Finale hätte es verdient das darüber auch ausgeglichen berichtet wird!! Die einseitige Berichterstatung schadet den Tigers enorm!!
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Sissi Macheath
30.03.2015 14:21registriert März 2015
Hey echt! Diese Fanbrille.. War erstaunlich ruhig geworden als es 3:2 für Olten stand. So viel zum Thema Professionalität Klausi...

Aber wundert mich nicht, da die Medien von Anfang an die Tigers als Favoriten hatten. Schade, weil eig beide Mannschaften gut spielen und beste Werbung für die NLB machen.
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