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Die SCL Tigers verdanken ihren Sieg über Ambrì (2:1) ihrem «Desperado-Sturm» mit Thomas Nüssli (34) und Chris DiDomenico (27). Der Appenzeller und der Kanadier haben in Langnau eine Karriere fortgesetzt, die nach einer Serie von Verletzungen schon beendet schien. Die beiden NHL-Drafts – Nüssli war 2002 die Nummer 277 (Vancouver) und Chris DiDomenico 2007 die Nummer 164 (Toronto) – verdienten kaum mehr Geld, aber die Leidenschaft brannte noch immer. Chris DiDomenico stürmte in der italienischen Operettenliga, Thomas Nüssli liess seine Karriere in der NLB bei Thurgau ausklingen.
Im Herbst 2013 waren die Kassen nach dem Abstieg leer und die Langnauer brauchten einen neuen Ausländer. Sie fanden mit Chris DiDomenico eine Billig-Lösung, die ein Lotto-Sechser geworden ist. Der Kanadier geniesst jetzt schon als Aufstiegsheld Kultstatus.
Thomas Nüssli holte Sportchef Jörg Reber nach dem Aufstieg zurück nach Langnau – ein Transfer, der seinen Trainer-Irrtum mit Scott Beattie wieder kompensiert. Thomas Nüssli erzielte gegen Ambrì beide Treffer, beide auf Pass von Chris DiDomenico. Der Kanadier ist Topskorer, der Appenzeller der beste Torschütze des Teams (14 Tore). Beide haben Verträge bis Ende der nächsten Saison.
Das 1:1 war ein Kracher aus spitzem Winkel, den Gauthier Descloux (20) hätte halten müssen. Bitter für den sonst untadeligen, tapferen Goalie. Er wehrte 95,56 Prozent der Schüsse ab. Aber bei einer 1:2-Niederlage bedeutet ein haltbarer Treffer, dass die Hälfte der Tore vermeidbar war. Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt: Thomas Nüssli übt im Training und sucht im Spiel immer wieder den Abschluss aus diesem «unmöglichen» Winkel. «Manchmal kann ich den Torhüter so überraschen. Aber für einen wie Genoni ist so ein Schuss meistens eine leichte Beute …» Aber eben nicht immer. Auf Nachfrage versicherte Thomas Nüssli, er werde es auch im noch ausstehenden Heimspiel gegen den SCB ab und zu aus diesem Winkel versuchen.
Inzwischen hat Chris DiDomenico seit 23 Spielen nicht mehr ins Netz getroffen. Trotzdem hält Trainer Heinz Ehlers an ihm fest. Zu Recht, wie sich gegen Ambrì gezeigt hat. Der Däne provoziert damit den Eklat. Denn nun hat er zweimal hintereinander Rob Schremp (31) auf die Tribüne geschickt und auf den vier Ausländerpositionen Ville Koistinen, Eero Elo, Chris DiDomenico und Maxime Macenauer eingesetzt.
Diese Zurücksetzung wird der amerikanische Schillerfalter nicht einfach so hinnehmen. Hat Sportchef Jörg Reber Glück, bleibt Rob Schrempf, Langnaus talentiertester Ausländer, bis zum Ablauf des Vertrages Ende Saison. Hat er Pech, kommt es vorher zum Eklat – und dann wird er den eigenwilligen Mittelstürmer im Interesse des Friedens in der Kabine von weiteren Einsätzen entpflichten müssen.