Zwei beeindruckende Serien halten an. Auch bei der achten Austragung des Abenteuerwettkampfs «Red Bull X-Alps» ist der Sieger ein Schweizer. Zum fünften Mal in Folge heisst er Chrigel Maurer. Der 34-Jährige aus Adelboden siegte schon 2009, 2011, 2013 und 2015.
Maurer siegte deutlich, er musste sich den Triumph aber hart erkämpfen. «Wind, Regen, Sturm – so schlechte Bedingungen hatten wir noch nie», sagte er im Ziel. Bereits gestern Abend klagte Maurer, dass er vor Schmerzen kaum mehr laufen könne: «Die letzten Kilometer werden die härtesten sein.» Maurer leidet an einer Knieverletzung. Für seinen Körper sei es gut, dass er nun angekommen sei. «Ich habe dieses Mal über 500 Kilometer zu Fuss zurückgelegt, normalerweise sind es rund 300.»
Weil er den Prolog krank verpasste, musste Maurer das Rennen als Allerletzter in Angriff nehmen: sogar noch eine Stunde nach dem Letzten des Prologs. Trotzdem gelang es ihm, seine Konkurrenten einmal mehr zu überflügeln.
Beim X-Alps müssen die Teilnehmer die Alpen von Ost nach West überqueren. Nach dem Start im Salzburg geht es mit dem Gleitschirm oder zu Fuss bis nach Monaco. Die Route ist nicht vorgeschrieben, jedoch müssen vordefinierte Punkte passiert werden.
Maurers Erschöpfung kommt wohl nicht von ungefähr. Bei seinem letzten Triumph 2013 benötigte er weniger als sieben Tage. In diesem Jahr war Chrigel Maurer beinahe zwölf Tage lang unterwegs. Er ging aber auch bewusst mit dem Vorhaben ins Rennen, es für einmal eine Spur gemächlicher zu nehmen: «Ich versuchte selbstverständlich, so schnell wie möglich voran zu kommen. Gleichzeitig wollte ich es auch geniessen.»
Um etwa 11 Uhr am Donnerstagmorgen erreichte Maurer den letzten Turnpoint in Peille, an dem das Rennen offiziell beendet wird. Nun muss der Schweizer aus gesetzlichen Gründen bis am frühen Abend warten, um den letzten Flug hinunter nach Roquebrune bei Monaco geniessen zu können.