Es ist eine gute Nachricht, gerade rechtzeitig vor Beginn des Nati-Camps. Yann Sommer hat seine Verletzung (Innenbanddehnung im Knie) überstanden. Am Samstag gab er beim 2:1 mit Mönchengladbach gegen Hannover sein Comeback. Er spielte souverän. Nun muss er beim Showdown in Portugal sein Meisterwerk abliefern. Das Schweizer Schicksal liegt auch in seinen Händen.
Der Captain musste unmittelbar vor den letzten Nati-Spielen erneut einen herben Rückschlag verkraften – Juventus Turin hat ihn erneut nicht für die Champions League gemeldet. In der Meisterschaft ist Lichtsteiner aber weiter Titular, erfolgreich. Nach sechs Siegen zum Start gelang es Juve am Sonntag nun erstmals in dieser Saison nicht, ein Spiel zu gewinnen – 2:2 gegen Bergamo (mit Freuler).
Sein Wechsel von Hoffenheim zu Deportivo La Coruña hat sich bis anhin vollends ausbezahlt. In allen sieben Spielen hat Schär durchgespielt. Zwar liess sein Team schon 16 Gegentore zu. Doch Schär behielt seinen Platz auch nach missglücktem Auftakt (ein Punkt aus vier Spielen). Zuletzt kam La Coruña etwas ins Rollen. So viel Spielpraxis vor einem Nati-Camp hatte Schär lange nicht mehr.
Wie Schär wechselte auch Djourou – von Hamburg in die Türkei zu Antalyaspor. Und auch er spielt nun stets über 90 Minuten. Am Samstag gelang ihm gar ein Tor – in einem Pflichtspiel ist ihm das zuvor letztmals im Dezember 2015 gelungen. Es war das 1:3, bei den Gegentoren zuvor sah er nicht sonderlich gut aus. Antalyaspor liegt nur auf Platz 15 (von 18) und wechselte den Trainer.
Bei seinem neuen Verein, der AC Milan, ist Rodriguez unbestrittener Stammspieler. Er soll mithelfen, die Rossoneri nach einigen Krisen-Saisons wieder in die Champions League zu führen. Im ersten Spiel gelang ihm ein Tor. Doch die chronischen Milan-Probleme scheinen noch nicht gelöst. Gestern verloren Rodriguez und Co. 0:2 gegen die AS Roma, es ist schon die dritte Niederlage.
Das Positive vorweg: Xhaka ist auch in seiner zweiten Saison bei Arsenal ein Schlüsselspieler. Er soll das Spiel der «Gunners» leiten, tut das bis anhin im Wechselbad der Gefühle. Der Saisonstart des Teams war durchzogen (darunter ein 0:4 gegen Liverpool), auch Xhaka geriet in die Kritik. Doch nun fängt sich Arsenal, vier Spiele ohne Gegentor (zehn Punkte) sind die Folge – auch dank Granit Xhaka.
Es gibt Akteure, bei denen die Spielpraxis wichtig ist. Behrami gehört nicht dazu. Wenn es um alles geht, ist er immer bereit. Das wird in Portugal nicht anders sein. Die wichtigste Nachricht also: Behrami ist nicht verletzt. Beim neuen Verein Udinese in der Serie A ist er Stammspieler. Am Wochenende gelang gegen Sampdoria (4:0) nach drei Niederlagen endlich wieder ein Sieg.
Hat in der Major League Soccer mit den Montreal Impact einen herausragenden Sommer hinter sich. Mittlerweile ist Blerim Dzemaili nach 20 Spielen bei sieben Toren und zwölf Assists angelangt. Dieses Selbstvertrauen ist auch im Nationalteam zu sehen. Das Spiel vom Wochenende verpasste er gesperrt – und kann darum rechtzeitig für die entscheidenden WM-Quali-Spiele anreisen.
Xherdan Shaqiri hat nicht nur einfache Zeiten hinter sich. Mangelnde Einsatzminuten hier, Verletzungen da. Auch zu Beginn der Saison musste er sich einmal vorzeitig auswechseln lassen. Doch es gibt Anzeichen der Besserung. Die letzten fünf Spiele hat er (bis auf eine Auswechslung kurz vor Schluss) durchgespielt. Und auch seine Leistungen sind konstant gut. Weiter so! Auch in der Nati.
Admir Mehmedi galt bei Leverkusen als einer der Gewinner der Vorbereitung. Und war darum Stammspieler zu Beginn der Saison. Doch die Freude war von eher kurzer Dauer, die Einsatzminuten nehmen wieder ab. Auch weil sein Einfluss auf das Spiel von Leverkusen überschaubar war. Gegen Schalke am letzten Freitag kam er erstmals in dieser Saison nicht einmal zu einem Teileinsatz.
Elf Spiele, fünf Tore – das ist eine gute Bilanz für Seferovic bei seinem neuen Klub Benfica Lissabon. Auch wenn die Treffer in den letzten Spielen weniger geworden sind, in ihn setzen die Schweizer viele Hoffnungen. Das Spiel gegen Portugal findet im Benfica-Stadion statt, Seferovic kennt also die Unterlage. Beim 1:1 gegen CS Marítimo am Sonntagabend war der «Mann aus Sursee» aber wie schon gegen Basel nur Ersatz, wurde erst in der 84. Minute eingewechselt.
Sein Aufstieg war steil. Mit dem FC Basel lief lange alles wie von selbst. Doch in den letzten Wochen musste auch Akanji erste Rückschläge verdauen. In der Krise des FCB war auch er nicht immer stilsicher unterwegs. Die jüngste Entwicklung ist positiv, in den letzten drei Spielen spielte Basel zu null – und Akanji zeigte wieder jene Souveränität, die ihn in den Kreis des Nationalteams führte.
Nach dem Wechsel von YB zu Mönchengladbach konnte er sich gleich in der Stammelf festbeissen. Zakaria spielte erstaunlich abgeklärt. Er hatte im Vergleich zu Granit Xhaka weniger Mühe mit den ersten Schritten in der Bundesliga. Doch die entscheidenden Wochen folgen erst. Gegen Hannover durfte er erstmals nicht von Anfang an spielen und wurde für 15 Minuten eingewechselt.
Seine Karriere war nach der schlimmen Beinverletzung ernsthaft in Gefahr. Nun war Embolo am letzten Freitag fast ein Jahr nach dem Drama erstmals wieder in der Stammelf von Schalke. Immerhin 54 Minuten spielte er. Eines ist klar: Embolo braucht noch Geduld, bis er wieder die Leistungen vor seiner Verletzung abrufen kann. Darum wird er wohl auch im Nationalteam eher Joker sein.
Roman Bürki: Rockt mit Dortmund die Liga. In der Champions League kritisiert.
Marwin Hitz: Mehrfach starke Auftritte für Augsburg. Hielt Aubameyangs «Panenka-Penalty».
Nico Elvedi: Unbestrittener Stammspieler bei Gladbach. Alle möglichen Minuten absolviert.
Michael Lang: Nicht mehr der dominante Lang der letzten Saison. Trotzdem grundsolid.
François Moubandje: Stammspieler bei Toulouse. Trotzdem bei weitem kein zweiter Rodriguez.
Remo Freuler: Knüpft bei Bergamo nahtlos an die tollen Leistungen der letzten Saison an.
Fabian Frei: Entwickelt sich gut beim Bundesligisten Mainz 05. Seine Rolle wird bedeutender.
Steven Zuber: Gesetzt bei Hoffenheim. Erlitt gestern die erste Saison-Pleite in der Bundesliga.
Eren Derdiyok: Ist bei Galatasaray Istanbul nach einer guten ersten Saison nun nur noch Ersatz.