Wenn der letzte Aufsteiger in die Premier League ermittelt wird, dann steht so viel auf dem Spiel, wie in kaum einer anderen Fussballpartie. Wer den Sprung von der zweithöchsten in die höchste Liga schafft, dem winken je nach Berechnung zwischen 250 und 300 Millionen Franken. Grund dafür ist, dass in England horrende TV-Gelder eingenommen und an die Klubs verteilt werden, sowie der Fakt, dass Absteigern eine Art «goldener Fallschirm» ausbezahlt wird, durch den der Absturz weniger hart ausfällt.
In diesem Jahr standen sich im Londoner Wembley-Stadion Huddersfield Town und Reading gegenüber. Ewig lange fielen keine Treffer, auch nicht in der sieben Minuten langen Nachspielzeit und in der nötig gewordenen Verlängerung. Es kam zum Penaltyschiessen, in dem sich Huddersfield durchsetzte.
45 Jahre ist es her, dass Huddersfield Town zum letzten Mal in der höchsten englischen Liga spielte. Die Premier League gab's damals noch gar nicht und schon gar nicht in den goldenen 20-Jahren, in denen die «Terriers» zwischen 1924 und 1926 ihre drei englischen Meistertitel einfuhren.
Als Baumeister des Erfolgs gilt der Deutsche David Wagner. Er ist ein guter Freund von Liverpool-Trainer Jürgen Klopp, Götti einer seiner Töchter.
Die «Wagner Revolution» riefen sie in Huddersfield schon im Herbst aus, als das Team die Spitze der Championship erklomm. Und das, obwohl es nur das sechstkleinste Budget der Liga hatte. Nun werden sie David Wagner in Huddersfield wohl ein Denkmal errichten – vielleicht auf dem schönen Aussichtshügel am Rande der Stadt. (ram)