Marouane Fellaini hat sich in den Angriffsbemühungen von Manchester United zum wichtigen Stützpfeiler gemausert. Dank seiner Grösse kann der belgische Turm Bälle locker mit der Brust aus der Luft picken, die bei Sturmpartner Wayne Rooney knapp den gepflanzten Haaransatz streifen würden.
Diese Tatsache ist natürlich auch José Mourinho nicht entgangen. In den Hirnwindungen des selbsternannten «Special One» hat sich deshalb vor dem Kracherspiel gegen die Red Devils vom vergangenen Samstag (1:0) ein taktischer Masterplan entwickelt, der Fellaini stoppen sollte. Die ganze Woche hat er seine Blues auf den Hünen eingestellt.
Am Morgen des Spiels kommt Mourinho nichts ahnend aus dem Chelsea-Hotel gelaufen, als ihn drei Worte des Türstehers aufschrecken: «Fellaini spielt nicht.»
Auf Rückfrage des Portugiesen meint der Mann: «Als Fellaini kam, habe ich ihn gefragt: ‹Was willst du hier?› Und er meinte: ‹Ich bin gekommen, um Tickets für das Spiel von meinem Freund Eden Hazard abzuholen.›»
Hazard ist genau wie Fellaini Belgier und seine erste Ansprechperson, wenn es um Tickets für die Stamford Bridge geht.
Mourinho fällt aus allen Wolken, und meint später: «Ich dachte mir: Das kann doch nicht wahr sein! Also habe ich auf meinem Smartphone Google geöffnet und ‹Fellaini Bruder› eingetippt. Der Typ war derselbe.»
Also ist Mourinho zurück zum Türsteher gewatschelt: «Ich habe ihm beide Bilder gezeigt und gefragt: ‹Dieser oder dieser?› Er: ‹Dieser›. Und ich: ‹Verdammt, das ist sein Bruder!›»
Ein Fehlalarm also. Tatsächlich hat sich Fellaini die Chelsea-Tickets geholt, allerdings war es Marouanes Zwillingsbruder Mansour. Für Mourinho ist die Sache dann doch noch glimpflich ausgegangen: (Marouane) Fellaini hat gespielt, die Chelsea-Defensive hat ihn ausgeschaltet und Hazard hat das goldene Tor erzielt.
Mourinhos taktischer Masterplan ist aufgegangen.