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Die Verwaltungsräte Hanspeter Kienberger (Präsident) und Peter Marthaler erläuterten mit einem Tag Verspätung im Stade de Suisse die Hintergründe der personellen Veränderungen in der traditionsreichen und ambitionierten Berner Fussballorganisation.
Beide Exponenten kamen immer wieder auf die gleichen Absichten und Zielsetzungen zu sprechen:
Marthaler zeigte anhand eines Beispiels auf, dass die finanzielle Eigenständigkeit schwierig werden könnte. Letzten Frühling legte die Mannschaft eine hervorragende Rückrunde hin, holte mehr Punkte als Basel. Dennoch schlugen sich die Leistungen nicht in höheren Zuschauerzahlen nieder. Diese waren sogar leicht rückläufig.
Die Frage, ob YB das Rennen mit dem dauernd überlegenen und erfolgreicheren FC Basel mit der neuen Ausrichtung endgültig aufgebe, beantwortete VR-Präsident Kienberger mit aller Unverbindlichkeit: «Das kann man so nicht sagen.»
Klarer äusserte sich im «Blick» mit Urs Siegenthaler der Leiter der Sportkommission der Young Boys. «Das ist doch völliger Blödsinn», sagte er zu früheren YB-Aussagen, Basel Paroli bieten zu wollen. «Das ist völlig unrealistisch. Dazu müsste zuerst der Weg geebnet werden. Das ist mit einem oder zwei Spielern nicht gemacht.»
Siegenthaler sagt, das habe er auch den YB-Besitzern, den Gebrüdern Rihs, klar gemacht. «Ich habe ihnen gesagt: ‹Vergesst es!›»
Der Nachfolger von Sportchef Fredy Bickel ist gewählt, aber öffentlich noch nicht bekannt. Es müssten noch arbeitsrechtliche Abklärungen getroffen werden, sagten die Verwaltungsräte. Dies könnte darauf hindeuten, dass der neue Sportchef aus dem Ausland verpflichtet worden ist. Bekannt ist nur, dass der neue Mann die Bezeichnung «Leiter Sport» tragen wird.
Marthaler ging auch auf den Tag der Trennung von Bickel und CEO Kappeler ein. «Es war keine Kampfscheidung», sagte er. «Es war eine Trennung in Respekt und Anstand.» Gefragt, ob der Zeitpunkt für den einschneidenden Wechsel kurz vor dem Europa-League-Heimspiel gegen Olympiakos Piräus der richtige gewesen sei, sagte Marthaler: «Ein solcher Zeitpunkt ist immer falsch.» Er bemühte noch weitere allgemeine Erkenntnisse: «Die Welt dreht sich schnell. Der Fussball ist keine exakte Wissenschaft.» (ram/sda)