UD Las Palmas, welches auf der Ferieninsel Gran Canaria beheimatet ist, führt im Heimspiel gegen Real Saragossa nach gut einer Stunde ungefährdet 4:1. So weit, so unspektakulär. Schliesslich ist Las Palmas Leader in der zweithöchsten spanischen Liga und Saragossa bloss Achter.
Nach einer Stunde wird mit Saragossas Vulnet Basha noch ein Spieler mit Super League Vergangenheit (Sion, Xamax, GC, Lausanne) ausgewechselt. Als jedoch in der 71. Minute Palmas Nauzet Aleman für ein Offensivfoul mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz gestellt wird, schlägt die Aktion ungeahnte (hohe) Wellen.
Im darauffolgenden Tumult, in dem auch der Assistenzcoach Zaragossa mitmischt, kassieren auch noch seine Mitspieler Angel Lopez (72.) und Juan Emmanuel Culio (74.) Platzverweise.
So stehen gut eine Viertelstunde vor Ende der regulären Spielzeit beim Heimteam noch sieben Feldspieler und der Goalie auf dem Platz. Knapp zehn Minuten können die Hausherren die dreifach nummerische Unterzahl schadlos überstehen, ehe Joker Willian José das 4:2 erzielen kann (84.).
Nur zwei Minuten nach dem Gegentreffer gelingt das scheinbar Unmögliche. Nach einem Sololauf ist Roque Mesa Quevedo am richtigen Ort, um per Prellball ein Tor für Las Palmas zu schiessen.
In der Schlussminute kann José für Saragossa zwar nochmals treffen, den Sieg holt sich aber Las Palmas. Der Schiedsrichter wird nach dem Schlusspfiff von einer Polizeikraft «höflich» gebeten, doch rasch vom Spielfeld zu verschwinden. Die Spieler haben sich wieder beruhigt und verabschieden sich friedlich voneinander. Man könnte fast meinen, ein normaler Fussball-Nachmittag sei zu Ende gegangen.