«Der Match muss gewonnen werden, die drei Punkte sind Pflicht.» Der Auftrag von Raimondo Ponte an seine Mannschaft für die Partie gegen Luzern ist klar. Der Aarau-Trainer gibt sich pragmatisch: «Wir müssen auf uns schauen, alles andere können wir nicht beeinflussen.» Trotzdem hoffen die Aarauer, dass ein Wochenende wieder einmal für sie läuft. Mit dem Sieg von Vaduz am letzten Sonntag in St.Gallen hatte beim Tabellenletzten niemand gerechnet. «Wenn am Schluss die Gegner besser gewesen sind, müssen wir das akzeptieren», sagte Ponte. Dass die Moral bei den Aargauern trotz nur einem Sieg in den letzten 19 Partien intakt ist, bewiesen sie am Mittwoch in Bern mit dem 2:2-Ausgleich in der Nachspielzeit.
So gut wie gerettet ist Aaraus Gegner Luzern, der am Donnerstag beim 6:2 gegen St.Gallen den höchsten Sieg seit vier Jahren feierte. Dank drei Erfolgen in Serie sind die Luzerner mit Rang 6 so gut klassiert wie noch nie in dieser Saison. «Von allein geht deswegen nichts», warnte Trainer Markus Babbel. Sie seien die Letzten, die einen Tabellenletzten unterschätzen würden. Die Luzerner kennen aus eigener Erfahrung das Gefühl, auf dem Abstiegsplatz zu stehen. Erst dank dem 4:0 im bislang letzten Duell mit Aarau Ende Februar setzten sich die Zentralschweizer vom Tabellenende ab.
An der Spitze der Super League hat sich die Frage nach dem neuen (und alten) Meister spätestens seit Mittwoch und dem 3:1-Sieg des FCB in Vaduz und dem 2:2 der Young Boys gegen Aarau erledigt. Der FC Basel wird dank elf Punkten Vorsprung seine Rekordserie weiter ausbauen und am letzten Spieltag, am 29. Mai, im Heimspiel gegen St.Gallen, zum sechsten Mal in Folge den Pokal in die Höhe stemmen. «Das Ziel ist, so rasch wie möglich den Titel zu holen», sagte FCB-Trainer Paulo Sousa. Sie dürften sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, so Sousa. Mit einem Sieg im Cupfinal gegen Sion (7. Juni) winkt dem FCB der Gewinn des Double.
Noch nicht entschieden ist der Kampf um Platz 3. Der FC Thun, einmal mehr die Überraschungsmannschaft der Saison, liegt einen Punkt vor dem FC Zürich, der am Dienstag beim 2:1 gegen Sion nach acht Niederlagen in Folge zum Siegen zurückfand. Gegen den Tabellenzweiten YB muss FCZ-Trainer Urs Meier auf nicht weniger als neun Spieler verzichten. Thun, das zuhause erst zwei Niederlagen erlitten hat, empfängt den Abstiegskandidaten Vaduz. Die Liechtensteiner haben trotz guter Leistungen in den bislang drei Spielen gegen Thun nur einen Punkt geholt. «Auch wenn es in Thun nicht einfach ist zu bestehen, müssen wir uns nicht verstecken», sagte Vaduz-Trainer Giorgio Contini.
Ausser Rand und Band präsentiert sich derzeit der FC St.Gallen. Die Ostschweizer kassierten beim 2:6 am Donnerstag in Luzern die höchste Niederlage der Saison. Trainer Jeff Saibene nahm nach dem neuerlich schwachen Auftritt seiner Mannschaft kein Blatt vor den Mund. «Die defensive Leistung war eine Katastrophe. Das lasse ich mir nicht gefallen», so der Luxemburger, der sein Team am Sonntag gegen Sion wohl auf sechs Positionen umstellen wird. In der Innenverteidigung kehren Captain Stéphane Besle und Daniele Russo zurück. (si/twu)