Am schlimmsten hat es am Samstag sicher Borussia Mönchengladbach erwischt. Im Heimspiel gegen den Hamburger SV werden den Gladbachern gleich zwei Elfmeter zugesprochen – das Schlussresultat lautet aber 0:0. Zuerst scheitert André Hahn an HSV-Keeper René Adler, den zweiten Penalty drischt Lars Stindl an die Latte.
Die beiden sind aber an diesem Wochenende nicht allein mit ihren verschossenen Elfmeter. In der Bundesliga scheitern drei weitere Schützen und in der Premier League versieben die Stars von Manchester City (1:1 gegen Everton) ebenfalls zwei Elfer gegen Everton-Goalie Maarten Stekelenburg.
Manch ein Amateurfussballer mag sich fragen: Was ist nur los mit diesen Profis? Die fünf Fehlversuche an einem Spieltag sind in der Bundesliga Negativrekord. War das einfach Zufall, oder zeichnet sich ein Trend ab? watson hat bei Patrick Foletti, Goalietrainer der Schweizer Nationalmannschaft, nachgefragt:
Wird das Verhalten bei einem Elfmeter konkreter als früher mit den Goalies trainiert?
Nein, da läuft eigentlich das normale Programm ab. Die Torhüter werden mit allen Informationen und Analysen zu den Schützen ausgestattet. Kommt es aber dann tatsächlich zu einem Penalty, vertraut der Goalie auch oft auf seinen Instinkt.
Ist es heute schwieriger für den Schützen, ein Penalty-Tor zu erzielen?
Ich glaube, die Zahlen würden da keine grosse Veränderung in diese Richtung zeigen. Der Glücksfaktor spielt immer noch sehr stark mit und ist ein Penalty wirklich gut geschossen, hat kein Torwart der Welt eine Chance.
Fazit: Da kam an diesem Wochenende einfach alles zusammen, einen Trend in eine Richtung wird es wohl nie geben. Trotzdem möchten wir zeigen, wie das Penaltyschiessen in den USA früher geregelt war:
Vielleicht hätten Stindl, Agüero und Co. das Tor erzielt, wenn man heute noch die Elfmeter nach den guten alten US-Regeln ausführen könnte. Du hast keine Ahnung, was damit gemeint ist? Kein Problem, wir nehmen dich mit in die 90er-Jahre der Major Soccer League (MLS) in Amerika. Da sah ein Penaltyschiessen so aus:
Nach dem nordamerikanischen Vorbild aus den 70er- und 80er-Jahren führte die MLS für drei Jahre (1996-99) eine etwas andere Art des Penaltyschiessens ein. Es gab damals kein Spiel, das Unentschieden endete. Bei einem Remis nach der vollen Spielzeit folgte die Entscheidung mit diesem speziellen Vorgehen: Der Spieler startet 32 Meter vom Tor entfernt und hat ab der ersten Ballberührung genau fünf Sekunden Zeit, das Tor zu erzielen.
Richtig lustig ist es hier abgelaufen. Wir präsentieren dir das Video mit dem Titel: «Der Penalty im Penaltyschiessen und eiskalte Goalies»
Das Prozedere würde heute wohl etwas anders aussehen, interessant wäre es aber bestimmt. Wir spielen den Ball mal weiter zur UEFA oder FIFA.