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Was wäre, wenn Basel in der Bundesliga spielen würde? Die Super League wäre die spannendste Liga der Welt.
Die 9. Runde der Super League hat an der Tabellenspitze wieder einmal für viel Action gesorgt. Zum einen hat GC dank dem Sieg gegen Luzern endgültig zur Spitze aufgeschlossen und gleichzeitig die Zentralschweizer in eine Krise gestürzt. Zum anderen musste Meisterfavorit YB gegen St.Gallen ein empfindliches Unentschieden hinnehmen – das 2:2 für die Ostschweizer erzielte Albert Bunjaku erst in der 94. Minute.
Die Top-Story des Spieltags war allerdings, wie Lausanne im Spitzenspiel in der Pontaise dem ehemaligen Co-Leader Lugano eine Tracht Prügel verpasst hat. In einem Spiel, das der Affiche würdig war, zeigten die Waadtländer den Tessinern mit viel Tempo und Spielfreude die Limiten auf, wobei das Pech von Luganos Liga-Topskorer Ezgjan Alioski (7 Tore), der einmal die Latte und einmal den Pfosten traf, zum Spektakel beitrug.
Lausanne-Sport hat abermals bewiesen, dass bei ihnen die Mannschaft der Star ist. Zusammen wird verteidigt und zusammen wird angegriffen – und wie: Im Spiel der Lausanner überrascht es nicht, dass mit Marcus Diniz ausgerechnet einer der drei nominellen Verteidiger die ersten Offensivakzente setzte und per Kopf in der 25. Minute verdient zur Führung traf.
Ein Fussball-Aufsteiger, der für Furore sorgt und bei dem alle an einem Strick ziehen – da dürften beim einen oder anderen die Glocken läuten. Genau: Das Tönt doch sehr stark nach dem «Wunder vom Betzenberg», als der 1. FC Kaiserslautern 1998 mit dem Schweizer Captain Ciriaco Sforza als Aufsteiger sensationell deutscher Meister wurde.
Abgesehen davon, dass LS durchaus realistische Chancen hat, das Lauter'sche Kunststück zu wiederholen, sind die Parallelen allerdings gering. Kaiserslautern ist mit einer Mannschaft abgestiegen, die zusammen Cupsieger wurde und geschworen hat, zusammenzubleiben. Der Durchmarsch in der 2. Bundesliga war vorprogrammiert – dass dasselbe im Oberhaus dank schlauen Transfers dann auch gelang, jedoch nicht.
Eine grosse Parallele ist aber auszumachen. Mit Fabio Celestini scheinen die Waadtländer den idealen Mann an der Seitenlinie zu haben. Beim FCK war das damals Otto Rehhagel, der es verstand, bei den «Roten Teufeln» ein «Wir-Gefühl» zu entwickeln, das ein an sich zerstrittenes Team auf dem Feld einte.
Im Gegensatz zu Rehhagel, der vor dem Abenteuer auf dem Betzenberg bereits zwei Mal mit Werder Bremen deutscher Meister geworden war, ist auf Fabio Celestinis Leistungsausweis als Trainer erst der Aufstieg mit Lausanne in die Super League verbrieft. Der 35-fache Schweizer Internationale ist aber auch erst 40, also 20 Jahre jünger als Rehhagel bei seinem Husarenstück 1998.
Als Trainer hat Celestini erst als Assistent von Bernd Schuster bei Malaga in der Primera Division gewirkt. Erste Erfahrungen als Chef an der Seitenlinie holte er bei einem Kurzzeit-Engagement bei Terracina Calcio in Italien. Seit 2015 trägt der gebürtige Lausanner die Verantwortung bei dem Verein, bei dem er auch seine Profi-Karriere lancierte (danach zog es ihn nach Troyes, Marseille, Levante und Getafe).
Fabio Celestini beweist bei Lausanne viel Fingerspitzengefühl und variiert seine Aufstellung immer wieder. Im Zuge des Erfolgs (zehn Punkte aus den letzten vier Spielen) ist es aber verständlich, dass er seinem 3-1-4-1-System derzeit die Stange hält. «Das alles ist fantastisch und das Resultat harter Arbeit – nicht einfach Glück», sagte der Trainer nach dem Sieg gegen Lugano.
Wird Lausanne-Sport tatsächlich Meister, dann kann sich Celestini vom Erfolg eine grosse Scheibe abschneiden. Und für diesen Fall gleich noch den Tipp für die SFV-Verantwortlichen: Macht Celestini zum Trainer für die EM 2020!