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Bereits nach dem Grotten-Kick im Cup-Viertelfinal zwischen dem FCZ und den Grasshoppers haben wir konstatieren müssen: So gut wie diese Profis sind wir noch lange.
Nach dem Cup-Halbfinal zwischen dem FC Zürich und dem FC Sion können wir dieses Hardcore-Verdikt bezüglich der Qualität im Schweizer Fussball nicht wirklich abschwächen. Es war, wie Philippe Koch nach dem Spiel treffend analysiert, «kein guter Match». Vor allem die Chancenauswertung nimmt auf beiden Seiten phasenweise E-Junioren-Niveau an. Koch umschreibt es etwas versöhnlicher: «Wir waren auf den letzten Metern zu harmlos».
Einige Beispiele gefällig?
Ob bei den E-Junioren von Hinterägeri mehr Qualität vorhanden wäre? Viel weniger kann es auf jeden Fall nicht sein.
Wieder einmal muss es Moussa Konaté richten, der als einziger der 22 Akteure einen Hauch von Torgefahr auf den Platz bringen kann. Das eine Tor des Senegalesen reicht Sion dann auch schon, um in seinen bereits 13. Cupfinal einzuziehen.
Was das den Wallisern bedeutet, eindrücklich illustriert am Beispiel von Reto Ziegler: «An meinem ersten Tag in Sitten hiess es: Wir müssen unbedingt den Cup gewinnen.» Jetzt sei die Freude natürlich gross. Auf die Frage nach dem nicht gewonnenen Schönheitspreis meint der Verteidiger: «Cupspiele sind halt so. Das steht der Kampf oft im Vordergrund.»
Teamkollege Elsad Zverotic bläst ins gleiche Horn: «Es war ein absolutes Kampfspiel, kleine Details haben entschieden.» Und legt bei der Vorfreude noch einen drauf: «Wir freuen uns brutal auf den Final!» Brutal!
Der Finalgegner der Sittener wird morgen im zweiten Cup-Halbfinal zwischen dem FC St.Gallen und dem FC Basel bestimmt.
Auf der Gegenseite ist die Stimmung verständlicherweise im Keller. Während Koch vom «absoluten Tiefpunkt» spricht, sucht sein Coach Urs Meier bereits nach Erklärungen: «Wir haben uns das Leben mit dem unnötigen Tor selber schwer gemacht. Und vorne versagt. Ich meine, aus zwei Metern musst du (gemeint ist Kajevic, d. Red.) einfach treffen.»
Wieso will es vor dem Tor einfach nicht klappen? «Wahrscheinlich haben wir es nicht verdient.» Anders könne sich Meier diese Torimpotenz nicht erklären.
Der FC Zürich bleibt damit auf einem mickrigen Heim-Treffer in diesem Jahr sitzen und bleibt im fünften Spiel in Folge ohne Sieg. Für Meier wird die Luft immer dünner – auch wenn Präsident Ancillo Canepa vor dem Spiel beteuert, dass «der Trainer kein Thema» sei.