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Du willst nur das Beste? Voilà:
An der Anfield Road trafen sich gestern Abend zwei Mannschaften, zwei Vereine, die genau das Spiel verdienten, das sie gespielt haben. In der Arbeiterstadt Liverpool sind die Leute noch richtig stolz auf ihren Fussballklub (auf beide, genau genommen – Everton ist ja auch noch da) und dasselbe muss auch von der Arbeiterstadt Dortmund gesagt werden.
Ob die Fans im Stadion voraussahen, dass sie Zeugen eines der besten Fussballspiele des Jahrzehnts werden würden? Wohl kaum. Aber ihre Einstimmung auf den Match war dem, was noch folgen sollte, absolut würdig. Die Rezitation von «You'll never walk alone», der Hymne beider Vereine, war fantastisch. Beide Fanlager stimmten inbrünstig mit ein.
Was den Abend zu einem unvergessenen machen sollte, war aber selbstredend die Leistung der Akteure auf dem Rasen. Die 22 Mann in Rot und Schwarz-Gelb zeigten Fussball, wie wir ihn lieben. Geradlinig, solidarisch, leidenschaftlich und ohne unnötigen Schnickschnack – was in der heutigen Zeit leider nicht selbstverständlich ist.
Die Leistung der Dortmunder soll damit nicht abgewertet werden, aber das Salz in der Suppe war, was Liverpool in der zweiten Halbzeit zu leisten imstande war. Angestachelt von einem «Schwur» mit Trainer Jürgen Klopp glaubten die «Reds» unablässig an den Sieg.
Das Anrennen nach dem 3:1 für Dortmund durch Marco Reus, das eigentlich das Weiterkommen des BVBs besiegelte, war Fussball in Reinform. Es gab nur den Willen, den Kampf und die Überzeugung. Auf beiden Seiten keine Schwalben, kein Zeitspiel, kein Simulieren – nur purer Fussball, der auch Büne Huber gefallen hätte. Viele Spieler trugen zwar die von ihm gehassten Unterarmtattoos, doch gespielt wie eine «Pussy» hat definitiv keiner.
Büne Huber spricht Klartext: «Fussball? Pussy-Zeug!»Grossartiges Pauseninterview beim Playoff-Final: Büne Huber zerlegt den Fussball in seine Einzelteile. Die ganze Story gibts hier: http://bit.ly/1Xfi4Ch
Posted by Bluewin Sport on Dienstag, 5. April 2016
Wenn eine Mannschaft zu Comebacks fähig ist, dann Liverpool. Das haben die «Reds» schon 2005 beim Wunder von Istanbul bewiesen. Dass die damaligen Champions-League-Sieger diese Leistung in ähnlicher Form wiederholen konnten, ist dennoch beachtlich und löste im Stadion (wie überall) Ekstase aus. Oder Pandemonium, wie die Briten so schön sagen, den positiv angehauchten Höllensturm.
The moment Dejan Lovren left club commentator @Shunter77 and @RealAldo474 breathless... https://t.co/Ngcq22q385
— Liverpool FC (@LFC) 14. April 2016
So schön und ausgelassen die Liverpooler jubelten, so gross war die Enttäuschung bei den Dortmundern, aber genauso viel Klasse zeigten sie in der Niederlage. «Wir konnten nicht gewinnen wie Champions, darum benehmen wir uns wenigstens wie solche», brachte das BVB-Trainer Thomas Tuchel treffend auf den Punkt.
True. Except: Congratulations and all the best on your #RoadToBasel, @LFC! #lfcbvb https://t.co/2orCIHIiW7
— Borussia Dortmund (@BVB) 14. April 2016
Es war also vor, während und nach dem Spiel ein perfekter Fussballabend. Einer, der lange in Erinnerung bleiben wird. Die Frage stellt sich: Wieso kann Fussball nicht immer so sein? Dann könnten die ewigen Nörgler und Hater nämlich einpacken.
When you come from 3-1 down to win 4-3 on the night and 5-4 on aggregate... pic.twitter.com/Pv3WxL8NfA
— Liverpool FC (@LFC) 14. April 2016
Das lag eindeutig daran, dass keine italienische oder spanische Diven-Truppe beteiligt war.
Trotzdem, hört bitte auf so viele Artikel vom gestrigen Spiel zu machen, es schmerzt......